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Veranstaltungsberichte

Ich bin ein Berliner

von Dalma Bodolay
Am 17. Mai 2018 fand im Petőfi Literaturmuseum eine internationale Konferenz des Antall József Wissenszentrums mit Unterstützung durch die Konrad-Adenauer-Stiftung zu den deutsch-US-amerikanischen Beziehungen mit dem Titel "Ich bin ein Berliner" statt.

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Die Konferenz wurde von Veronika Antall-Horváth, stellv. Direktorin des Antall József Wissenszentrums und Frank Spengler, Leiter des Auslandsbüros der Konrad-Adenauer-Stiftung in Ungarn, eröffnet.

Seit dem Kalten Krieg, so Antall-Horváth, habe sich die Welt verändert: Die neuen Herausforderungen sind nicht mehr schwarz und weiß, der Feind ist nicht mehr so leicht identifizierbar und die technologischen Veränderungen stellten uns vor permanent neue Herausforderungen. Die Menschen hofften darauf, dass es auch in der Zukunft solche Staatenlenker wie „Kennedy“ und „Antall“ gebe, die sich für die Freiheit einsetzen würden.

Es gebe wachsende Befürchtungen in der deutschen Politik, so Spengler, dass sich auf Grund der bisweilen irritierenden Entscheidungen der amerikanischen Regierung von Donald Trump, die Beziehungen zwischen beiden Ländern sich weiter verschlechtern werden. Es sei daher wichtig, dass die Meinungsverschiedenheiten offen und konstruktiv diskutiert werden. Die Konferenz sei deswegen von großer politischer Aktualität.

In seiner Eröffnungsrede erklärte der stellv. Staatssekretär für die Angelegenheiten der Europäischen Union, Balázs Molnár, dass der amerikanische Präsident John F. Kennedy während des Kalten Kriegs sich solidarisch mit Deutschland und Europa zeigte und alle Nachfolger seinem Beispiel gefolgt seien. Der europäische Kontinent hätte noch nie vor so ernsthaften Herausforderungen gestanden wie heute. Es sei deswegen wichtig, dass Deutschland eine größere Rolle in der Führung Europas übernehme.

In dem ersten Panel debattierten Matthew Rhodes, Professor des George C. Marshall European Center for Security Studies, Tamás Magyarics, Lehrstuhlinhaber der Eötvös Loránd Universität, und Christoph Schwegmann, verteidigungspolitischer Berater des deutschen Auswärtigen Amtes über den Stand der deutsch-amerikanische Beziehungen. Die Referenten gingen dabei auch auf das 1989 von dem amerikanischen Präsidenten Bush vorgebrachte Angebot „Partner in Leadership“ ein. Andere politische Prioritäten, die unterschiedliche geopolitische Lage sowie Bestrebungen der deutschen Politik nach einer wirksameren Durchsetzung nationaler und europäischer Interessen wären die Ursachen dafür gewesen, dass Deutschland den amerikanischen Erwartungen nicht gerecht werden konnte. Darüber hinaus hätte sich das Interesse der Vereinigten Staaten von Europa nach anderen Regionen (z. B. Nahen-Osten und Asien) ausgerichtet. Langfristig könnten die USA und Europa in den Bereichen erfolgreich kooperieren, die für beide von wichtigem Interesse sind - auch wenn ihre Beziehungen weiterhin asymmetrisch bleiben würden.

In dem zweiten Panel analysierten Sudha David-Wilp, die stellv. Direktorin und leitende Forscherin der transatlantischen Beziehungen des German Marshall Fund in Berlin, Prof. Dr. Ulrich Schlie, Direktor des Zentrums für Diplomatie und Professor an der Andrássy Universität Budapest, und Márton Ugrósdy stellv. Direktor des Instituts für Auswärtige Angelegenheiten und Außenwirtschaft (KKI) die zukünftigen Herausforderungen der transatlantischen Beziehungen. Die Referenten betonten die gemeinsamen positiven Elemente einer zukunftsorientierten transatlantischen Politik. In Bezug auf Amerika gebe es in den europäischen Staaten immer mehr unterschiedliche Bewertungen. Es sei daher wichtig, dass die EU-Mitgliedsländer sich diesbezüglich zumindest auf eine gemeinsame Agenda einigen würden, weil nur so die EU wirksam handeln könne. Die Europäische Union zeichne eine beachtenswerte „Soft Power“ aus. Sie könne deswegen oft erfolgreich eine weltweite Vermittlerrolle einnehmen.

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