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"Jugendarbeitslosigkeit gefährdet Familie und Demokratie"

Die hohe Zahl an arbeitslosen Jugendlichen hat mehr und mehr Auswirkungen auf Spanien

In Spanien hat die Jugendarbeitslosigkeit starke Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt und die Familien. Den Jugendlichen fehlt es an Perspektiven. Zudem gebe es einen Verteilungskampf zwischen Jung und Alt um Arbeitsplätze.

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In Spanien hat die Jugendarbeitslosigkeit starke Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt und die Familien. „Neben Schwarzarbeit gehen viele den Weg zurück an die Uni und holen Abschlüsse nach“, erklärte Thomas Stehling, Leiter des KAS-Auslandsbüros in Madrid am Mittwoch im Interview mit tagesschau.de. Zudem gebe es eine Vielzahl von Praktikumsplätzen, die oft unbezahlt und keine Garantie auf eine Festanstellung seien. Viele Spanier würden so ausgenutzt, kritisiert Stehling.

Aufgrund eines geänderten Arbeitsrechtes käme es zu Entlassungen, die häufig die Jüngeren beträfen. „Neueinstellungen sind eher die Ausnahme“, erklärt der KAS-Büroleiter. Zudem gebe es einen Verteilungskampf um Arbeitsplätze. „Das bedeutet dann oft auch, zwischen den Jüngeren und den eher Älteren“, sagte Stehling.

Die Jugendarbeitslosigkeit habe auch schwere Auswirkungen auf die spanischen Familien. Die gerieten immer mehr an ihre Grenzen. „Je mehr die Arbeitslosigkeit wächst, desto mehr gerät auch der stützende Familienverbund unter Druck“, sagt Stehling. Denn lange Zeit habe es in Spanien ein Mobilitätsproblem gegeben. Jugendliche hätten lieber zuhause bei den Eltern gewohnt. Doch dies ändere sich nun. „Das Ausland gilt für viele, ob sie vom Bau oder der Hochschule kommen, als die einzige wirkliche Alternative“, sagt Stehling. Aber auch dort zeige sich ein gewisser Trend. „Der Durchschnitt der Menschen, die von der Jugendarbeitslosigkeit betroffen sind, gehen eher nach Lateinamerika, in Länder, in denen man nicht auch noch die Sprache neu lernen muß“, erläutert Länderbüroleiter.

Zudem sieht er in der schlechten Arbeitsmarktsituation eine Gefährdung der Demokratie. In Spanien mangele es am inneren Zusammenhalt. Stehling bezeichnete „den Verlust des Ansehens und des Vertrauens in demokratische Institutionen und Werte“ als ein mögliches Problem der Zukunft. Er forderte, dass es einen „Herzog’schen ‚Ruck’ in der spanischen Gesellschaft geben müsse. Da dieser fehle, prognostizierte er, dass „die Zahl derer die die Goethe-Institute einrennen um Deutsch zu lernen und dann auszuwandern, größer werden wird“.

Das gesamte Interview können Sie hier lesen.

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Dr. Wilhelm Hofmeister

Wilhelm.Hofmeister@kas.de

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Spanien Spanien