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Koreas Winterspiele: „Über den Sport ist man ins Gespräch gekommen“

Stefan Samse im Interview über den Erfolg der Sportpolitik - und warum es auch Frust gibt in Südkorea

„Passion. Connected“ ist das Motto der Olympischen Winterspiele in Südkorea. Über die Spiele kamen der Norden und der Süden nach zweijähriger Funkstille wieder ins Gespräch. Und obwohl Nordkorea mutmaßlich die Sanktionen umgeht, bricht Seoul die Kommunikation nicht ab. Über die Annäherung freuen sich die Südkoreaner, dennoch gibt es auch Frust und Enttäuschung im Süden.

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Passion. Connected ist das Motto der Winterspiele 2018. | © Republic of Korea / Jeon Han / Flickr / CC BY-SA 2.0 © Republic of Korea / Jeon Han / Flickr / CC BY-SA 2.0
Passion. Connected ist das Motto der Winterspiele 2018. | © Republic of Korea / Jeon Han / Flickr / CC BY-SA 2.0
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2017 war für den Dauerkonflikt zwischen Nord- und Südkorea ein heißes Jahr. Erst im Januar 2018 trafen sich Vertreter beider Staaten nach zwei Jahren Funkstille wieder zu Gesprächen. Und kurz vor Beginn der Olympischen Winterspiele im südkoreanischen Pyeongchang gibt es weitere Signale der Annäherung. Die Öffnung der Gesprächskanäle ist überraschend und schnell gekommen, sagt Stefan Samse. Er leitet das Büro der Konrad-Adenauer-Stiftung in Südkoreas Hauptstadt Seoul und sagt, dass die Spiele ein Fenster der Möglichkeiten geöffnet haben: "Es gibt in der Tat einen Wandel von dieser totalen Blockadehaltung hin zum Austausch von Informationen, zum überhaupt miteinander reden. Das ist neu. Über den Sport ist man ins Gespräch gekommen."

Sportpolitik ist ein weiches Thema, sagt Samse, und die beiden Koreas haben auch hier nicht jede Annäherung allein geschafft. Eine große Hilfe seien dabei das Internationale Olympische Komitee und IOC-Präsident Thomas Bach gewesen.

Zumindest während der Olympischen Spiele scheint die Gefahr gebannt, dass es zu Provokationen seitens Nordkorea kommt. Das beruhigt die Südkoreaner, sagt Samse. Es gebe jedoch auch Frust und Enttäuschung unter den Bürgern. "Es gibt ja gemeinsame Teams von Nord und Süd. Die Idee ist zwar gut, aber die Kommunikation hat nicht funktioniert. Bei den südkoreanischen Spielerinnen, die nach jahrelangem Training kurz vor der Eröffnung der Spiele aus dem Team aussortiert worden sind, hat das zu Frust geführt. Das hat auch die öffentliche Stimmung in Südkorea ein wenig gedreht", so Samse.

Zudem drangen in den letzten Monaten immer wieder Meldungen durch, Nordkorea umgehe die Sanktionen, liefere beispielsweise Kriegsmaterial an Syrien und Kohle an Russland und China. Südkorea betrachtet das mit Argwohn und appelliert an alle, dem Sanktionsregime zu entsprechen. Der neuen Regierung in Seoul ist jedoch das Ende der Funkstille sehr wichtig, erläutert Samse: "Man sucht den Draht, die Kommunikation mit Vertretern Nordkoreas, um sie so auch besser und anders beeinflussen zu können."

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