Für das 16. bis 18. Jahrhundert charakteristische Wirtschaftspolitik mit einer bewusst
gestaltenden starken Einwirkung des Staates auf die Wirtschaft mit dem Ziel, den nationalen
Reichtum zu erhöhen und die Macht des Staates zu steigern, den Reichtum des Fürsten zu
mehren und damit den des Staates/der Nation, denn in diesem Zeitalter wurde der Staat
mit dem Fürsten gleichgesetzt.
Andererseits ist der Merkantilismus der Beginn, eigene Lehrmeinungen über die
Wirtschaftsordnung sowie die Gestaltung des Wirtschaftsprozesses – hier durch den Staat –
zu entwickeln. Viele Gedanken prägen auch heute noch Wirtschaftspolitiken und ökonomische
Auffassungen: Beschäftigungspolitik, die Vorteilhaftigkeit von Überschüssen in der
Handelsbilanz, wirtschaftliche Entwicklungsförderung über eine unterbewertete Währung,
Protektionismus und Förderung von Exporten.
Der Merkantilismus wurde in Europa am stärksten in Frankreich (Colbertismus) geprägt.
Englands wesentlichster Beitrag ist die Navigationsakte von 1654; diese Art des
Verkehrsprotektionismus besteht auch heute noch – gemildert – in der internationalen
Schiffahrt.