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Engagement für Demokratie

Lammert mit Leo-Baeck-Preis ausgezeichnet

Der Vorsitzende der Konrad-Adenauer-Stiftung und ehemalige Bundestagspräsident Norbert Lammert ist mit dem Leo-Baeck-Preis ausgezeichnet worden.

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Zentralrats-Vizepräsident Mark Dainow, Prof. Lammert, Dr. Schuster, Zentralratsvizepräsident Abraham Lehrer

Der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Josef Schuster, lobte bei der Verleihung am Donnerstagabend in Berlin Lammerts Engagement für Demokratie, seine eindrücklichen und teils unbequemen Worte zum Holocaust-Gedenken sowie sein Eintreten für die deutsch-israelische Freundschaft. Lammert, «ein Meister der Worte», zeichne sich durch «einen festen eigenen Standpunkt bei gleichzeitiger Offenheit für andere Haltungen sowie einen hohen Respekt vor anderen Religionen» aus.

Schuster betonte vor rund 300 namhaften Gästen aus Politik, Gesellschaft und Kirche, dass Lammert bei den Holocaust-Gedenktagen alle Opfergruppen in den Blick genommen habe. Auch wenn die jüdische Gemeinschaft das Infragestellen der Singularität der Schoah oder Gleichsetzungen ablehne, begrüße man es ausdrücklich, wenn auch anderer Opfergruppen der Nationalsozialisten gedacht werde.

Der Zentralratspräsident erinnerte daran, dass es in absehbarer Zeit wohl kaum mehr Zeitzeugen gebe. Das sei einer der Gründe, warum er seit langem für Gedenkstättenbesuche im Lehrplan plädiere. Es irritiere ihn, warum dies an vielen Stellen auf Ablehnung stoße. Schuster rief dazu auf, erst einmal mit Pilotprojekten Erfahrungen zu sammeln und zu prüfen, welche Voraussetzungen an Schulen und in den Gedenkstätten nötig seien.

Die Laudatio bei der Verleihung des Leo-Baeck-Preises hielt der Schriftsteller Navid Kermani. Das Eintreten für die Freiheit des Gewissens, das christliche Politikverständnis und das Engagement für die Ökumene, die Einsicht in die Gefahr des Nationalismus und die Leidenschaft für das vereinte Europa seien Kontinuitäten im Leben Lammerts, sagte Kermani. Der Autor erinnerte daran, wie selbstbewusst Lammert sein Amt ausgeübt habe. Dieser sei gewiss nicht «übermäßig von Selbstzweifeln geplagt», er habe aber auch oft mit seinem Humor für Heiterkeit und Beifall im Bundestag gesorgt.

Lammert bedankte sich für die Ehrung und die Worte Kermanis. Der ehemalige Bundestagspräsident hob die besondere Freundschaft Deutschlands zu Israel hervor, die ohne das Erinnern nicht denkbar sei. Er verwies auch auf den weiter existierenden Antisemitismus, der aufgrund der Geschichte in Deutschland immer etwas anderes sei als in anderen Ländern Europas. Dabei fielen statistisch weder Muslime im Allgemeinen noch Flüchtlinge als Täter besonders ins Gewicht.

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Berlin Deutschland

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