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Landtag des Saarlandes

Monitor Election and Social Research

Wahlanalyse der Landtagswahl im Saarland am 27. März 2022

Bericht zum vorläufigen Endergebnis, zu den wesentlichen Bestimmungsgründen sowie zur Wählerwanderung und Sozialstruktur

Im Saarland kommt die SPD nach über 20 Jahren an die Spitze und löst die CDU-Landesregierung ab. Die Wahlanalyse erläutert das Ergebnis im Vergleich zur Vorwahl, die Wählerwanderungen und die wesentlichen Bestimmungsgründe des Wahlergebnisses. Ausgehend von den Wahltagsbefragungen und Umfragen im Vorfeld der Wahl werden u. a. die Bedeutung der Einschätzungen von Spitzenkandidatinnen und -kandidaten, Parteikompetenzen sowie die Beurteilung von Leistungen der Regierung für das Wahlergebnis erläutert.

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Bei der Wahl im Saarland setzt sich mit der hohen Wechselwahlbereitschaft ein Trend fort, der schon länger zu beobachten ist. Eine große Mehrheit kann sich die Wahl unterschiedlicher Parteien vorstellen und ein gutes Drittel mag drei oder mehr Parteien. Die Richtung dieser Wechsel ist stark durch landesspezifische Faktoren geprägt. Die hohe Bekanntheit von Ministerpräsident Tobias Hans und Herausforderin Anke Rehlinger ist ungewöhnlich. Auch die wahlentscheidenden Themen sind landesspezifisch. 

Die SPD wird seit zwei Jahrzehnten erstmals wieder vor der CDU stärkste Kraft mit absoluter Mehrheit. Mit 43,5 Prozent schließt sie an ihre guten Ergebnisse in den 1980er und 1990er Jahren im Saarland an. Die CDU erhält 28,5 Prozent der Stimmen und geht nach 22 Jahren in die Opposition. Die Linke verliert klar und ist nicht mehr im Landtag vertreten. FDP und Grüne scheitern ebenfalls knapp an der Fünf-Prozent-Hürde. Die AfD kam auf knappe 5,7 Prozent und zieht mit ähnlichem Ergebnis wie 2017 in den Landtag ein: Sie wird dort mit drei Abgeordneten vertreten sein. Auf die sonstigen Parteien entfallen insgesamt 9,9 Prozent. Die Wahlbeteiligung insgesamt liegt bei 61,4 Prozent und ist damit im Vergleich zur Vorwahl gesunken (‑8,3 Punkte).

Die bisherige Wirtschaftsministerin Anke Rehlinger entscheidet mit hohen Zustimmungswerten das Duell der Spitzenkandidaten gegen CDU-Landeschef Tobias Hans für sich und gilt als der bestimmende Faktor in der Wahlentscheidung. Die SPD profitiert zudem von der ihr zugesprochenen Problemlösungskompetenz in den wichtigsten politischen Themen. 

Die gesamte Wahlanalyse zur Landtagswahl im Saarland können Sie hier als PDF lesen.

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