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"Das Unternehmen muss den Menschen dienen"

Heinrich Deichmann bekam in Frankfurt den Preis "Soziale Marktwirtschaft" 2014 verliehen

Der Vorsitzende des Verwaltungsrates und Vorsitzende der Geschäftsführenden Direktoren der Schuhhandelskette Deichmann erhielt in der Paulskirche Frankfurt am Main den Preis „Soziale Marktwirtschaft“ 2014 der Adenauer-Stiftung. „Der Mensch ist immer auch Mitmensch“, so der Preisträger in seiner Ansprache. Daher dürfe er niemals nur Mittel zum Zweck des wirtschaftlichen Erfolges sein.

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„Die Soziale Marktwirtschaft ist keine einmal geschaffene Ordnung. Vielmehr stellt sie eine stets neu zu sichernde Herausforderung dar“, sagte Prof. Dr. Kurt Biedenkopf in seinem Festvortrag und zitierte Artikel 14 des Grundgesetzes: „Eigentum verpflichtet. Sein Gebrauch soll zugleich dem Wohle der Allgemeinheit dienen.“ Heinrich Deichmann werde mit dem diesjährigen Preis Soziale Marktwirtschaft der Konrad-Adenauer-Stiftung ausgezeichnet, weil er sein unternehmerisches Schaffen mit einer sozialen Bindung kombiniere, so der Ministerpräsident des Freistaates Sachsen a.D.

 

"Der Unternehmer ist gesellschaftliche Antriebsfeder"

„Der Unternehmer ist es, der die Brücke zwischen Kapital und Arbeit schlägt. Somit hat er für die Gesellschaft eine unverzichtbare Bedeutung.“ Für diese Ordnung zu kämpfen und Verantwortung zu übernehmen, zeichne Heinrich Deichmann aus. „Mit diesem Preis wollen wir Ihnen zeigen, dass wir die Bedeutung Ihrer Leistung verstanden haben.“

Der Erfolg der Marke Deichmann hänge eng mit dem Erfolg der Sozialen Marktwirtschaft zusammen, sagte Armin Laschet in seiner Laudatio auf Heinrich Deichmann. „Den Grundstein legte der Großvater 1913 mit einem kleinen Schuladen in Essen. Ihm war es wichtig, dass sich auch seine Freunde und Nachbarn hochwertige Schuhe aus seiner Produktion leisten konnten.“ Ohne diesen Schuhladen gäbe es heute kein weltweit operierendes Unternehmen Deichmann, so der Vorsitzende der CDU Nordrhein-Westfalen. „Der Unternehmer ist somit immer auch eine gesellschaftliche Antriebsfeder.“ Viel zu oft werde nicht ausreichend gewürdigt, dass ebenso wie ökologisches Handeln auch die Schaffung von Arbeitsplätzen eine moralische Handlung darstelle.

 

Das Unternehmen als Dienst am Menschen

Deichmann Senior sei ein tiefgläubliger Christ gewesen, der sein wirtschaftliches Handeln von der Gottesebenbürtigkeit des Menschen abgeleitet habe, so Laschet. „Die Generationen wechselten, aber das Familienethos ist geblieben“, denn auch Heinrich Deichmann sei überzeugt, dass es seinem Unternehmen nur gut geht, wenn es auch seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gutgehe. „Familienunternehmen sind somit ein Vorbild in der Sozialen Marktwirtschaft, denn sie denken nicht in Quartalen, sondern in Generationen.“

In seiner Dankesrede zeigte sich Heinrich Deichmann besonders erfreut darüber, dass neben ihm auch seine Familie und das Unternehmen als Ganzes gewürdigt wurden. „Mein Vater war mir stets Vorbild, denn er verstand sein Unternehmen als Dienst am Menschen.“ Er selbst sei ein überzeugter Anhänger der Sozialen Marktwirtschaft, denn sie sei die „relativ beste Wirtschaftsordnung in einer Welt der Sünder“. Ihr liege kein altruistisches Menschenbild zugrunde, sondern vielmehr verbinde sie das Streben des Einzelnen nach Nutzenmaximierung mit Wettbewerb untereinander zum Nutzen aller.

Er lasse sich in seinem Selbstverständnis als Unternehmer von dem christlichen Gebot der Nächstenliebe leiten, so Deichmann. „Somit ist der Mensch auch immer Mitmensch und niemals nur Mittel zum Zweck des wirtschaftlichen Erfolges.“ Daher habe das überlieferte Familiencredo auch heute noch unverändert seine Gültigkeit: Das Unternehmen muss den Menschen dienen!

Der Vorsitzende der Konrad-Adenauer-Stiftung, Dr. Hans-Gert Pöttering, nannte die Familienunternehmer in seiner Begrüßungsrede das „Rückrat der deutschen Wirtschaft“. Nicht nur repräsentierten sie 90 Prozent der Unternehmen, sondern erzielten auch 40 Prozent der Umsätze und stellten die Hälfte aller Arbeitsplätze. „Heinrich Deichmann ist ein würdiger Preisträger, denn er hat das Familienerbe bewahrt und es zukunftsfähig gemacht“, so der ehemalige Präsident des Europäischen Parlaments.

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