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Event Reports

Laienrechtsberater im Norden Brasiliens zu Rechten von Kindern, Jugendlichen, Frauen und Senioren geschult

by Sophie Weber

Kursreihe „Menschenrechte und ihre Verteidigung“

Vom 09.06. bis 11.06.2017 fand das dritte Modul der Kursreihe „Menschenrechte und ihre Verteidigung“ im strukturschwachen Bundesstaat Tocantins in Brasiliens Norden statt.

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Die KAS organisierte in Kooperation mit dem Zentrum für Menschenrechte in Cristalândia (pt. Centro de Direitos Humanos, CDHC) das dritte Modul der Kursreihe „Menschenrechte und ihre Verteidigung“. In Modul 3/2017 wurden die Rechte von Kindern, Jugendlichen, Frauen und Senioren behandelt. Ziel ist es, die 66 Teilnehmer zu Laienrechtsberatern auszubilden, die sich aktiv für die Einhaltung der Menschenrechte in ihren Gemeinden einsetzen können. Dabei erlernen die Teilnehmer Methoden, um Menschenrechtsverletzungen juristisch geltend machen zu können.

Prof. Bernardino Cosobeck da Costa stützte sich bei seinem Vortrag auf praktische Fälle der Verletzung der Rechte von Kindern und Jugendlichen, die er als Rechtsanwalt betreut hat. Prof. Maria Vanir Ilído referierte zu den Themen Rechte von Frauen und Senioren, wobei neben der Vermittlung von Rechtsgrundlagen ein starker Fokus auf Gruppenarbeit und Diskussion gelegt wurde. Die Praxisnähe der Vorträge der Referenten traf auf großes Interesse seitens der Teilnehmer, die Rückfragen und Erfahrungen zu eigenen Fällen in diesem Bereich einbrachten - reflektierten die Themen doch Menschenrechtsverletzungen, die im Bundesstaat Tocantins täglich vorkommen, insbesondere Gewalt gegen Frauen, Polizeigewalt gegen Jugendliche, Gefangenschaft von straffälligen Jugendlichen sowie sexueller Missbrauch von Kindern und Jugendlichen.

Verstöße insbesondere gegen die Rechte von Kindern und Frauen kommen in Tocantins sehr häufig vor und werden nur selten juristisch geltend gemacht. Dies ist neben der Angst der Opfer vor Konsequenzen innerhalb der Familie und der Gemeinden auch auf die Ignoranz von Polizeibeamten und die finanziell schwachen Hintergründe vieler Familien zurückzuführen, die sich keinen Anwalt leisten können. Die Arbeit der Laienrechtsvertreter, die innerhalb ihrer Gemeinden als Multiplikatoren zu Menschenrechten sensibilisieren und kostenlos für die Rechte der Opfer eintreten, wird hier sehr dringend gebraucht.

Die zukünftigen Laienrechtsberater, das CHDC und die KAS blicken auf ein inhaltlich sehr starkes und praxisnahes Modul zurück und schauen gespannt auf das nächste Modul, das sich im August mit den Themen Agrar-, Forst- und Umweltrecht befassen wird.

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