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Event Reports

XIX. Forum Brasilien-Europa

Migration im 21. Jahrhundert

Bereits zum 19. Mal fand am 29. und 30. August das Forum Brasilien-Europa in Brasília statt. Thema der diesjährigen Konferenz war Migration im 21. Jahrhundert. Zusammen mit Politikern und Experten von beiden Seiten des Atlantiks wurden Ursachen und Auswirkungen heutiger Migrationsbewegungen diskutiert. Unter anderem beteiligten sich die Bundestagsabgeordneten Peter Weiß, Axel Knoerig und Willi Zylajew (alle CDU) an den Diskussionen mit ihren brasilianischen Amtskollegen und dem Publikum.

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Besonders wurde auf die miteinander verknüpften Themen Bildungssystem und Fachkräftemangel eingegangen, welche für Brasilien immer mehr an Relevanz gewinnen. Neben der Bedeutung der Schulbildung für den qualifizierten Nachwuchs an Universitäten kam auch das deutsche duale Ausbildungssystem als Modell für die Ausbildung von Facharbeitern zur Sprache. Außerdem wurde über die zunehmende Wichtigkeit des internationalen Austauschs während des Studiums bzw. der Ausbildung gesprochen, was, so wie in Europa durch das ERASMUS mundi Stipendienprogramm, nun auch in Brasilien durch das Programm „Ciência sem Fronteiras“ großflächig gefördert wird. Auch die breite Zuwanderung qualifizierter Arbeitskräfte wird mindestens mittelfristig für den produzierenden Sektor in Brasilien von großer Bedeutung sein, bis das Bildungssystem so weit reformiert ist, dass es im Land selbst genügend junge Leute mit entsprechender Berufsqualifikation gibt. So eines der Fazite der Konferenz.

Zwei weitere Themen beherrschten vor allem den zweiten Teil der Konferenz: die Auswirkungen des Klimawandels auf Migration und der Umgang mit Flüchtlingen aus Krisengebieten, die nicht im Kriegszustand sind. So wurde auf das Defizit hingewiesen, dass sogenannte Klimaflüchtlinge, also Menschen, die ihre angestammte Heimat auf Grund von Klimaveränderungen verlassen müssen, noch nicht als Gruppierung von Flüchtlingen anerkannt und somit nicht unter den Schutz der Genfer Flüchtlingskonvention fallen. Auch wurde der Umgang mit Flüchtlingen in den Aufnahmeländern kritisch in Augenschein genommen, vor allem im Bezug auf die Gewährung von Arbeitserlaubnissen. Damit einher kam auch das Thema des grenzüberschreitenden Menschenhandels zur Sprache, welches in Europa wie auch in Lateinamerika von noch zu wenigen Experten und Entscheidungsträgern wahrgenommen wird.

Die Konferenz wurde von der Konrad-Adenauer-Stiftung in Kooperation mit der Brasilianisch-Europäischen Parlamentariergruppe des brasilianischen Nationalkongresses und der staatlichen Universität von Brasília sowie mit Unterstützung der EU-Delegation in Brasilien ausgerichtet.

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