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Event Reports

Fundraising

by Nadine Düe
Workshop zum Politikmanagement vom 18./19.3.2011 im Bildungszentrum Schloss Eichholz

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Nachdem in den 1970ern das Fundraising in den USA zur legitimen Beschaffung von Drittmitteln wurde, erobert das professionelle Spendensammeln in Politik, Parteien und Verbänden zunehmend auch Deutschland. „Fundraising is the gentle art of teaching the joy of giving“ heißt es bei Henry A. Rosso, dem Begründer der Fundraising School in Amerika.

Anekdoten und praktische Tipps gab Michael Mahr, Unternehmer und ehemaliger Parteischatzmeister aus Aachen. Wie gut gefüllt die Kassen einer Partei oder eines Vereins sind, hängt nämlich stark von der Person des Schatzmeisters ab: „Man muss sich selbst schon ‚schubsen’, um die Leute nach Geld zu fragen. Da gehört Mut und Überwindung dazu.“ Auch langfristiges Planen gehört zur Arbeit eines Schatzmeisters. Gesammelt wird nämlich nicht für die anstehenden Wahlen, sondern bereits für die übernächsten. Bevor man sich aber an die Beschaffung von externen Mitteln macht, müssen erst einmal die eigenen Einnahmen mobilisiert werden. Auch fehlende Mitglieder- und Mandatsträgerbeiträge müssen zum Thema gemacht werden. Welche externen Spender zur Finanzierung und Unterstützung herangezogen werden können, erarbeitete Mahr zusammen mit den Teilnehmern in einer praktischen Übung. Ob hier Briefe oder Besuche erfolgversprechender für die Kontaktaufnahme sind und welche Feinheiten zu beachten sind, erklärte Mahr den Teilnehmern durch anschauliche Beispiele. Unabhängig von der Form, die man wählt, kommt es darauf an, dass Spenden so persönlich wie möglich zu gestalten sind. Lob und Dank gilt es auch für kleine Spenden zu zeigen.

Auch Birgit Stegmeier, professionelle Fundraiserin von „Stegmeier Kommunikation“ in Hamburg, stimmt mit Michael Mahr überein, dass im Fundraising noch viel Potenzial liegt. Um an diesem Potenzial teilzuhaben, müssen sich die angehenden Fundraiser strukturieren, mögliche Geber und Gönner recherchieren und ihre Ziele klar und bodenständig kommunizieren. Auch Stegmeier betont, dass der Spender vor allem als Person wahrgenommen werden muss. Fundraising bestehe nicht nur aus Nehmen, sondern auch in der Bereitschaft, einen Mehrwert und Wohlfühlfaktor für die Spender zu schaffen. Für Stegmeier als Großspendenbetreuerin heißt es: „Ohne Los kein Moos“. Dazu gehört nicht nur die kontinuierliche und persönliche Spenderbetreuung, sondern auch das Veranstalten von ‚Fundraising-Dinners“. Bevor Spendensammler also monetäre oder ideelle Förderung erwarten dürfen, müssen sie selbst aktiv werden, auf sich aufmerksam machen und möglichen Spendern etwas bieten – Stoff genug auch für angeregte Teilnehmerdiskussionen am Rande und im Anschluss an die Veranstaltung.

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Dr. Robert Grünewald

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