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Michael Horlacher

Landtagspräsident Dr. oec. publ. January 18, 1888 Pottenstein October 12, 1957 Bad Tölz

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1945 gehörte Horlacher zu den Mitgründern der CSU. Als Vertreter der landwirtschaftlichen Interessen fiel ihm dort eine führende Rolle zu. 1946 berief ihn Ministerpräsident Wilhelm Hoegner (SPD) in den Bayerischen Beratenden Landesausschuss. Als Mitglied der Verfassunggebenden Landesversammlung gewählt, wurde er 1946 deren Präsident. Horlacher verkörperte mit seinem Bauernflügel, dem viele Gründungsmitglieder des Bayerischen Bauernverbandes angehörten, innerhalb der CSU eine starke und selbstständig agierende Kraft. In den innerparteilichen Richtungskämpfen der ersten Jahre nahm er keine einheitliche Stellung ein, stand dem Hundhammer-Flügel aber näher als dem Müller-Flügel und spielte in der Fehde dieser beiden Gruppen um die grundsätzlichen politischen Weichenstellungen das Zünglein an der Waage. Ablehnend verhielt er sich gegenüber extremen bayerischen Tendenzen, so in der Frage der Wiedereinführung der Monarchie oder des Verhältnisses Bayerns zum Bund.

 

Renate Höpfinger

 

​​​​​​​Michael Horlacher: Biografie unter www. csu-geschichte.de

Curriculum vitae

  • Studium der Rechtswissenschaft und der Volkswirtschaft in München
  • 1913 Promotion
  • 1913–1917 Mitarbeiter beim Bayerischen Statistischen Landesamt und beim Statistischen Reichsamt Berlin
  • 1917-18 Redakteur der „München - Augsburger Abendzeitung"
  • 1920–1933 Direktor der Bayerischen Landesbauernkammer, Mitglied des deutschen Landwirtschaftsrats und Vertreter Bayerns bei der Zentrale der deutschen Bauernvereine in Berlin
  • 1920–1924 MdL (BVP)
  • 1924–1933 Mitglied des Reichstages
  • 1933 aller Ämter enthoben
  • 1944 inhaftiert im KZ Dachau
  • 1945–1950 Staatskommissar für das landwirtschaftliche Genossenschaftswesen im bayerischen Landwirtschaftsministerium
  • 1946–1957 Präsident des Bayerischen Bauernverbands
  • 1945-46 Mitglied im Vorläufigen Landesausschuss
  • 1946–1957 Mitglied des CSU-Landesvorstands
  • 1946–1950 MdL und Präsident des Bayerischen Landtags
  • 1948–1952 stellvertretender Landesvorsitzender der CSU
  • 1949–1957 MdB

 

Literatur

  • M. Schumacher (Hg.): M.d.R. Die Reichstagsabgeordneten der Weimarer Republik in der Zeit des Nationalsozialismus (3. Aufl. 1994)
  • H. Balke: Die Präsidenten des Bayerischen Landtags. Von 1946 bis 1994 (2001), S. 12-87.
  • F. H. Hettler: Michael Horlacher (1888–1957). Präsident des Bayerischen Landtags, in: G. Buchstab/B. Kaff, H.-O. Kleinmann (Hg.), Christliche Demokraten gegen Hitler. Aus Verfolgung und Widerstand zur Union (2004), S. 295-303.
  • J. Kirchinger: Michael Horlacher ein Agrarfunktionär in der Weimarer Republik, Diss. Regensburg (2009).

 

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