Politik- und Klimawandel - Foundation Office Indonesia and East Timor
Event Reports
Am 22. Oktober trafen Abetnego Tarigan und Gita Syahrani in der Diponegoro Universität auf einen Hörsaal voll mit wissbegierigen und diskussionsfreudigen Studenten. Sie sprachen über Umwelt- und Energiepolitik, den Klimawandel und wie Indonesien einerseits als größter Inselstaat der Erde besonders davon betroffen, andererseits mit dem weltweit dritthöchsten CO2-Ausstoß aber auch mit dafür verantwortlich ist. Vor allem aber ging es ihnen um Perspektiven für eine Verbesserung und gemeinsame Bemühungen, die Politik ihres Landes entsprechend zu bewegen.
Herr Tarigan ist Leiter der indonesischen Nichtregierungsorganisation WALHI, einem Partner von Friends of the Earth und eine der größten und wichtigsten Umweltorganisationen des Landes. Frau Syahrani ist u.a. bei DNC Advocates at Work für den Bereich Klimawandel und Green Investment verantwortlich.
Nach einer Eröffnung durch den Gastgeber Dr. Agus Hermani, Dekan der Politik- und Sozialwissenschaftlichen Fakultät der Diponegoro Universität, präsentierte Abetnego Tarigan den Studenten seine Sicht auf das mögliche Programm der Regierung im Bereich Klima und Energie. Sie waren auch gekommen, um sich über ihre Erwartungen an den neuen Präsidenten auszutauschen: Erst zwei Tage zuvor hatte Hoffnungsträger Joko Widodo das höchste Amt im Staat offiziell übernommen und viele erwarten von ihm grundlegende Veränderungen.
Der wirtschaftliche Erfolg Indonesiens in den letzten Jahren basierte vor allem auf dem vermeintlich unerschöpflichen Ressourcenreichtum des Landes. Der neue Regierungschef hat es sich zu einer seiner vielen Aufgaben gemacht, für die Zukunft eine gerechtere und nachhaltige Entwicklungsstrategie zu gestalten. Dazu bedarf es wohl auch einer Neuausrichtung der Umwelt- und Klimapolitik: Indonesien hat sich in den letzten Jahren stark in internationalen Foren zur Bekämpfung des Klimawandels und seiner Folgen engagiert und ambitionierte Ziele gesetzt, die nur mit weitsichtigen Reformen zu erreichen sind.
Um diese Reformprozesse nicht nur zu beobachten und zu begleiten, sondern aktiv mitzugestalten, bedarf es einer informierten und aktiven Zivilgesellschaft und der Initiative des Einzelnen. Frau Syahrani machte in ihrer Präsentation auf laufende Erfolgsprojekte, aber auch praktische Möglichkeiten zum persönlichen Engagement der Studenten aufmerksam.
Die anschließende Diskussion wurde von dem YPB-Gründer und bekannten Moderator Wimar Witoelar geleitet, der die Wertung des Regierungswechsels als Chance auch für eine gesellschaftlich, ökonomisch und ökologisch tragfähige Entwicklung seines Landes bekräftigte und ebenfalls unermüdlich für die Beteiligung der Zivilgesellschaft und die Fortentwicklung der indonesischen Demokratie warb.
Die Studenten nutzten die Gelegenheit für einen regen Austausch mit den Experten und untereinander und kommentierten bzw. komplettierten die Diskussion im Saal parallel über die Sozialen Medien.
