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Konferenz, Eröffnung und Einweihung des Konrad-Adenauer-Zentrums für israelisch - arabische Zusammenarbeit

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Neues Konrad-Adenauer Programm an der Universität Tel Aviv

Die UTA gründete in enger Zusammenarbeit mit der Konrad-Adenauer-Stiftung, Jerusalem, ein neues Konrad-Adenauer-Programm für jüdisch-arabische Zusammenarbeit. Ziel des Zentrums, das Anfang 2004 seine Arbeit aufnahm, ist die Verbesserung des Zusammenlebens und der Zusammenarbeit von jüdischen und arabischen Mitbürgern in Israel. Das Programm verschafft Studenten, Forschern und Regierungsabteilungen Zugang zu einer der größten Sammlungen von Referenzmaterial über die arabische Gesellschaft in Israel.

Die jüdisch-arabischen Beziehungen gerieten im Oktober 2000 auf den Tiefpunkt, als 13 junge Araber durch die israelische Polizei während Ausschreitungen im Norden des Landes ums Leben kamen.

"Was wir seit damals erleben," sagt Dr. Elie Rekhess vom UTA Moshe Dayan Zentrum für Mittelöstliche und Afrikanische Studien, "ist eine wachsende Polarisation und Feindlichkeit zwischen Juden und Arabern, wozu eine sehr beschränkte strategische Denkweise kommt, wie die Beziehungen basierend auf gegenseitigem Respekt und Toleranz wieder hergestellt werden könnten. Angesichts dieser Tatsachen fanden wir, dass wir besondere Betonung darauf legen müssen, Koexistenz vor Ort zu fördern," sagte Rekhess. "Wir wollen die Unterstützung seitens der UTA von Basisorganisationen- und Projekten in gemischten jüdisch-arabischen Städten und im arabischen Sektor vergrößern," betonte er.

Diese Situation veranlasste die UTA und die Konrad-Adenauer-Stiftung, unter Leitung von Dr. Rehkess, ein Programm zur Verbesserung der jüdisch-arabischen Beziehungen einzurichten. Die Einweihung des neuen Konrad-Adenauer-Programms für jüdisch-arabische Zusammenarbeit fand in diesem Frühjahr statt. Ehrengast war Israels Präsident, Moshe Katsav, der mit seiner Anwesenheit die Wichtigkeit der jüdisch-arabischen Zusammenarbeit des Konrad-Adenauer-Programms unterstrich und während seiner Rede darauf hinwies, dass die Gleichberechtigung zwischen beiden Völkern von größter Bedeutung sei, die Unterschiede nach wie vor jedoch viel zu groß seien. Er machte darauf aufmerksam, dass die Wahrung der Menschenrechte und der Grundrechte an oberster Stelle stünden, und eine Verbesserung der Situation im arabischen Sektor so schnell wie möglich herbeigeführt werden müsse. Zugleich bat er aber auch die arabische Bevölkerung, mehr Initiative zu zeigen, dazu aufzurufen, mit den Selbstmordattentaten aufzuhören und dabei zu helfen, mit gemeinsamen Gesprächen eine gemeinsame Vertrauensbasis zu erlangen. Er betonte, dass eine Anarchie eine Katastrophe für jedes Land sei und nichts über eine wahre Demokratie ginge. "Ich sehe die israelischen Araber als eine Brücke zum Frieden und begrüße die Initiative der Universität Tel Aviv und das neue Programm der Konrad-Adenauer-Stiftung," sagte er zum Abschluss seiner Rede.

Der Repräsentant der Konrad-Adenauer-Stiftung in Israel, Dr. h.c. Johannes Gerster, erinnerte in seiner Rede an Konrad Adenauer und David Ben Gurion, die vor rund 50 Jahren den Grundstein zu einer neuen Beziehung zwischen Israel und Deutschland legten. "Wer hätte damals gedacht, dass aus dem Unmöglichen das Mögliche gemacht werden kann?" fragte Gerster. "Und ich frage Sie, warum soll dies nicht auch heute möglich sein!" Er sei nicht dazu bereit, den Status Quo, Gewalt und Konflikte zu akzeptieren und forderte statt Worten konkrete Arbeit, um eine neue Zusammenarbeit zu schaffen. Er rief dazu auf, als Start der Welt konkrete Projekte vorzuzeigen und bat die Anwesenden gemeinsam für eine bessere Welt zu arbeiten. "Unsere Aufgabe ist es, die Beziehungen zwischen Arabern und Juden in der Region zu verbessern," fügte er hinzu.

UTA Präsident Itamar Rabinovich versicherte den Anwesenden in seiner Rede, dass die Universität Tel Aviv mit der Einrichtung des neuen Konrad-Adenauer-Programms ihren Teil zur Verbesserung der Beziehungen beitragen wolle.

Prof. Amnon Rubinstein, Dekan der Radzyner Rechtsschule des Interdisziplinären Zentrums, Herzlia sprach über die "arabischen Minderheiten in einem jüdischen Staat - Herausforderung und Einschränkung". "Die letzten Jahre waren eine Katastrophe, weil alles, für das wir gearbeitet haben, in Flammen aufgegangen ist," sagte er. "Aber jede Wolke hat einen Silberstreifen, und so will ich über diesen reden," sagte er. "Werden absolut gleiche Rechte für beide Seiten auch für Frieden sorgen? Dazu kann ich nur sagen: Solange wir es nicht versuchen, werden wir dazu keine Antwort erhalten."

Unter den geladenen Gästen befanden sich Vertreter aus über 30 Ländern. Die aus dem Dorf Rama stammende Sängerin Mira Hawad und Amoz Ben-David unterstrichen das Ziel des Konrad-Adenauer-Programms symbolisch mit zwei gemeinsam vorgetragenen Liedstücken in arabischer und hebräischer Sprache zum Abschluss der Einweihung. Der Einweihung des neuen Konrad-Adenauer-Programms an der UTA folgte am darauffolgenden Tag ein Ganztagsseminar zum Thema "Die Araber in Israel 2004 - Der minderwertige Status der Araber im jüdischen Nationalstaat".

17.3.2004

Patricia Avnon, Liaison für deutschsprachige Länder, Universität Tel Aviv

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Tel-Aviv Universität

Contact

Amos Helms

Amos Helms

Desk Officer for Asia in the Department International Dialogue Programs

amos.helms@kas.de +49 30 26996-3440 +49 30 26996-3558

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Partner

Konrad Adenauer Program for Jewish-Arab Cooperation, Tel Aviv University