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Event Reports

Roundtable-Meeting

by Christian J. Deppe, Palina Kedem
Trotz der Spannungen, die aufgrund der Gaza-Operation zwischen Israel und der arabischen Welt herrschen, trafen sich führende jordanische und israelische Vertreter, darunter militärische Funktionäre und Intellektuelle zu gemeinsamen Gesprächen, um über die aktuelle Lage und künftige Herausforderungen zu sprechen und Vertrauen wiederzufinden.

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Seit 1994 gibt es einen offiziellen Frieden zwischen beiden Ländern. Doch aufgrund der Tatsache, dass über die Hälfte der jordanischen Bevölkerung aus Palästinensern besteht, ist die öffentliche Meinung in Jordanien sehr stark von den Entwicklungen des israelisch-palästinensischen Konfliktes beeinflusst. Doch gibt es darüber hinaus gesellschaftliche Strömungen, die den Frieden mit Israel auf Basis gemeinsamer regionaler und wirtschaftlicher Interessen durchaus befürworten und unterstützen.

Das Roundtable-Treffen fand auf Initiative der KAS und des Netanya Academic College in Kooperation mit dem jordanischen Amman Center for Peace and Development (ACPD) im kleinen, geschützten Rahmen statt, um so ein Gesprächsklima zu schaffen, das einen freien und offenen Dialog ermöglicht.

Während der Diskussionen traten Empfindlichkeiten klar hervor, doch waren die Gespräche durchweg getragen von großer Offenheit und Bereitschaft zu gegenseitigem Verständnis der jeweils anderen, mitunter divergierenden Positionen.

Gegenstand der Gespräche waren aktuelle politische Themen, welche beide Länder als wichtige Akteure in der Region betreffen – primär natürlich der Nahostkonflikt. Zu den Themenkomplexen Umgang mit Hamas, Gaza-Operation, palästinensisches Rückkehrrecht und Friedensverhandlungen erhielten die Teilnehmer ausführliche Berichte hochrangiger Vertreter des israelischen Militärs und von Politikwissenschaftlern. Gemeinsam wurden Zukunftsszenarien und Aussichten für den Friedensprozess erörtert. In diesem Zusammenhang wurde auch die arabische Friedensinitiative analysiert und mögliche Vermittlerrollen diskutiert.

Der Hauptschwerpunkt bestand nicht im Werten von Einzelpositionen, sondern im beiderseitigen Willen, den Anderen zu verstehen. Es wurde festgehalten, dass Jordanier wie Israelis trotz aller Schwierigkeiten an den geschlossenen Frieden glauben und an ihm festhalten. Die Teilnehmer waren sich darin einig, dass die Gespräche, die in freundlichem Klima stattfanden, sehr fruchtbar und ergiebig waren. Der einhellige Wunsch nach einem nächsten Treffen in Jordanien ist ein positives Zeichen.

Palina Kedem und Christian Deppe

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