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Vortrag „Thüringen – die starke Mitte in Deutschland – im Dialog mit Israel“

„Wir sind uns der Verantwortung für die Shoah und für die Aussöhnung zwischen Deutschland und Israel bewusst“, sagte der Ministerpräsident des Freistaats Thüringen, Dieter Althaus, kurz vor seinem ersten offiziellen Besuch in Israel in einer Presseerklärung. Dies führte er bei seinem Vortrag im Konrad Adenauer-Konferenzzentrum am 2. November 2008 in Jerusalem weiter aus.

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Die DDR habe die Verantwortung für den Holocaust und Wiedergutmachungsleistungen stets abgelehnt. Stattdessen wurden ideologische Vorbehalte geschürt, die noch heute nachwirken und die es seitdem abzubauen gilt.

Jetzt übernehme Thüringen im Dialog mit Israel „bleibende Mitverantwortung für den dunkelsten Teil deutscher Geschichte“, so Althaus.

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Ministerpräsident Althaus: „Wir sind uns der Verantwortung für die Shoah und für die Aussöhnung zwischen Deutschland und Israel bewusst“

Der Einladung der Konrad-Adenauer-Stiftung zur Vortragsveranstaltung mit Ministerpräsident Althaus waren fast 350 Teilnehmer gefolgt. Aufgrund der hohen Teilnehmerzahl musste der Vortrag per Videoübertragung auch in einem Vorraum übertragen werden. Unter den Gästen befand sich eine Gruppe von „Jeckes“ (deutschstämmige Juden) aus Haifa, Tel Aviv und Jerusalem, welche sich gerade in den frühen Jahrzehnten des Staates für eine Annäherung zwischen Israel und Deutschland eingesetzt haben. Unter den Teilnehmern war auch eine große Zahl junger Leute, darunter Volontäre von „Aktion Sühnezeichen“, welche die deutsch-israelischen Beziehungen in Zukunft vorantreiben werden.

Schon zu Beginn der Rede betonte der thüringische Ministerpräsident, dass besonders viel in die Zukunft investiert werden müsse, damit es „kein Zurück in die unschuldige Ungewissheit“, sondern nur „ein Vorwärts in das verantwortliche Wissen“ gebe. Hier setzt der Freistaat Thüringen besonders auf die Bildung von Jugendlichen, die durch Gespräche mit Zeitzeugen und Besuche in Gedenkstätten informiert und aufgeklärt werden. Schließlich, so Althaus, sei die jüdische Geschichte unser Erbe. Man müsse dieses Erbe offen und ehrlich annehmen.

Auch der israelische Minister für Entwicklung des Negev und von Galiläa, Jakoov Edery, der zuvor Thüringen besucht hatte, lobte als offizieller Vertreter der israelischen Regierung die gemeinsamen Projekte zwischen dem Freistaat und Israel.

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Minister Edery als offizieller Vertreter der israelischen Regierung begrüßt die Teilnehmer

Seit langem bestehen Städtepartnerschaften wie zum Beispiel zwischen der thüringischen Landeshauptstadt Erfurt und Haifa, es gibt Schüler- und Jugendaustausche sowie verschiedene Bereiche der Zusammenarbeit, die immer weiter ausgebaut werden, um eine gemeinschaftliche Zukunft zu gewährleisten. Die Landesgemeinde und das jüdische Leben in Thüringen wachsen wieder, ebenso wie die Verbindung zum Staat Israel. Ministerpräsident Althaus ist davon überzeugt, dass das deutsch-jüdische Verhältnis weiter an Kraft gewinnt und weiterer Unterstützung bedarf. Deswegen setze sich Thüringen dafür ein, dass Israel seine Zukunft in Frieden, Freiheit und Sicherheit gestalten kann.

Die Veranstaltung fand zum Anlass des Besuchs von Ministerpräsident Althaus und einer großen Wirtschafts- und Wissenschaftsdelegation in Israel und den palästinensischen Autonomiegebieten statt, an dem auch Kultusminister Bernward Müller und Wirtschaftsminister Jürgen Reinholz teilnahmen. Althaus hatte zuvor unter anderem Bäume im „Wald der deutschen Länder“ gepflanzt, Sde Boker als Begegnungsstätte Ben Gurions und Konrad Adenauers sowie das Grab Ben Gurions besucht. Außerdem vereinbarte er konkrete Kooperationen im Bereich Wirtschaft und Wissenschaft zwischen Thüringen und Israel und legte einen Kranz in der Gedenkstätte Vad Yashem nieder.

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