Medienmonitoring: Krieg in der Ukraine // 31.03.22 - Foundation Office Republic of Moldova
Presseschau
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1) Was wird mit Blick auf den Konflikt in der Ukraine diskutiert?
Im Rahmen der gemeinsamen Pressekonferenz mit der Präsidentin der Slowakei, Zuzana Čaputová in Chișinău, wurde die moldauische Präsidentin Maia Sandu von den slowakischen Journalisten gefragt, ob die Gefahr einer Invasion der Republik Moldau durch Russland bestehe. "Wir sind dem Krieg sehr nahe, wir sind nur wenige Kilometer davon entfernt, wir sind ein Land, in dem die Neutralität in der Verfassung verankert ist, aber die nicht von allen respektiert wird. Wir haben eine ausländische Armee, die russische Armee, auf dem Territorium der Republik Moldau. All dies schafft natürlich Schwachstellen für uns", sagte Sandu. (www.newsmaker.md )
Experten zufolge hat die Republik Moldau einen großen Sprung in Sachen Energiesicherheit gemacht. Dies wurde möglich, nachdem das Energiesystem des Landes am 16.03.2022 mit dem kontinentaleuropäischen Energiesystem synchronisiert wurde. Die Republik Moldau bekommt nun Energie sowohl aus dem Westen als auch aus der Region Transnistrien, was das Land weniger anfällig macht. "Paradoxerweise hat der Krieg in der Ukraine der Energiesicherheit Auftrieb gegeben, und wir haben in einer Rekordzeit einen riesigen Sprung in allem gemacht, was mit Energiesicherheit zu tun hat. Wenn wir bis zum Beginn dieses Krieges eine Art Peripherie des postsowjetischen Elektroenergiesystems waren, sind jetzt sowohl die Moldau als auch die Ukraine in das kontinentaleuropäische Stromübertragungssystem integriert", sagte der Energieexperte Victor Parlicov in einer Sendung auf Moldova 1, (www.agora.md) Auch Ministerpräsidentin Natalia Gavrilita betonte in Bezug auf den Beitritt der Republik Moldau zur gemeinsamen EU-Plattform für Gaseinkauf, dass die Gasversorgungssicherheit der Republik Moldau gewährleistet sei. Das Problem sei nur der Gaspreis auf internationaler Ebene. (www.newsin.md )
In einer Stellungnahme zum Bestand an Kaliumjodid in Moldau, versicherte die Arzneimittelbehörde, dass es genügend Tabletten gebe. Die Ministerpräsidentin Gavrilita wies darauf hin, dass der Plan zur Verteilung von Kaliumjodid nur dann umgesetzt wird, wenn eine echte Gefahr bestehen werde und betonte, es bestehe derzeit kein Risiko eines nuklearen Unfalls, der die Republik Moldau betreffen könnte. (www.protv.md )
2) Was wird mit Blick auf Russland artikuliert?
Moldauische Medien beobachten intensiv die Entwicklungen rund um die Verhandlungen zwischen der Ukraine und Russland: Der Kreml habe seine Meinung zu den ukrainisch-russischen Friedensgesprächen in Istanbul jüngst geändert und behauptet nun, es gebe keine vielversprechenden Ergebnisse. Der Kreml-Sprecher Dmitri Peskow sagte, Russland habe nichts gesehen, was wirklich vielversprechend sei oder nach einem Fortschritt in den Friedensgesprächen aussehe. Diese Position des Kremls stehe im Widerspruch zu den Signalen vom Vortag, als die russische Delegation verkündete, dass die Gespräche fortgeschritten seien, und das russische Verteidigungsministerium erklärte, es werde seine Offensive in Richtung Kiew und Tschernihiw einstellen, um künftige Verhandlungen zu erleichtern. (www.moldova.europalibera.org )
3) Wie wird Deutschland wahrgenommen? Welche Forderungen werden gestellt?
Die russisch-ukrainischen Verhandlungen und die Bezahlung in Rubel für exportiertes Gas waren die wichtigsten Themen eines Telefonats zwischen dem russischen Präsidenten Wladimir Putin und dem deutschen Bundeskanzler Olaf Scholz, schreibt das Nachrichtenportal replicamedia.md. Sie sollen vereinbart haben, dass "Experten beider Länder die Bezahlung von Gaslieferungen in Rubel weiter erörtern werden", teilte der Kreml mit, wobei Putin betonte: "Die getroffene Entscheidung sollte nicht zu einer Verschlechterung der Vertragsbedingungen für europäische Unternehmen führen, die russisches Gas importieren." Deutschland halte es für einen "Vertragsbruch", wenn Russland verlangt, dass die EU-Länder ihr Gas nicht mehr in Euro oder Dollar, sondern in Rubel bezahlen. (www.replicamedia.md )
Die europäischen Großhandels-Energiepreise sind am Mittwoch, den 30.03.2022 stark angestiegen, nachdem Deutschland, der größte Verbraucher des Kontinents, die erste Phase seines Notfallplans zur Sicherung der Erdgasversorgung in Vorbereitung auf eine mögliche Unterbrechung der russischen Gaslieferungen aktiviert hatte, teilt Agora mit Verweis auf Bloomberg mit. Der deutsche Wirtschaftsminister Robert Habeck erklärte auf einer Pressekonferenz, dass die Gasversorgung vorerst gesichert sei, fügte aber hinzu: "Wir müssen jedoch die Vorsichtsmaßnahmen erhöhen, um auf eine Eskalation seitens Russlands vorbereitet zu sein. Mit der Ausrufung der Alarmstufe wurde ein Krisenstab eingerichtet". (www.agora.md)