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Event Reports

Herausforderung Demografie

by Daniel Schranz

Professor Georg Milbradt referierte beim Grevenbroicher Schlossgespräch

Geburtenrückgang, eine schrumpfende Bevölkerung und eine älter werdende Gesellschaft: Der demografische Wandel rückt in den letzten Jahren zu recht immer mehr in den Mittelpunkt. Beim Grevenbroicher Schlossgespräch der Konrad-Adenauer-Stiftung saßen sowohl ältere Teilnehmer als auch junge Besucher im Publikum. Das Thema stieß Generationen übergreifend auf großes Interesse.

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Beim demografischen Wandel in der Bundesrepublik Deutschland sind noch deutliche Unterschiede zwischen Ost und West zu beobachten; der Freistaat Sachsen ist bei der Bewältigung dieses Wandels zu einem Pionier geworden. Vor diesem Hintergrund sprach Professor Dr. Georg Milbradt über die Erfahrungen, die er als langjähriger Finanzminister und Ministerpräsident in Sachsen bei der Gestaltung des demografischen Wandels gemacht hat und was der Westen davon lernen kann.

Bei der Begrüßung durch Daniel Schranz, Landesbeauftragter der Konrad-Adenauer-Stiftung für NRW, und Hermann Gröhe MdB, Mitglied des deutschen Bundestages und gleichzeitig Schirmherr der Veranstaltung, betonten beide die Bedeutung des Themas. Neue Formen des Zusammenlebens forderten Anpassung und Umbau einer Vielzahl von politischen Bereichen.

Dies nahm Professor Milbradt aus seiner Erfahrung heraus auf. Er hielt nicht nur fest, dass Deutschland eine der ältesten Gesellschaften Europas sei, sondern auch, dass die Fertilitätsrate immer weiter sinke. Bedeutsam für Ostdeutschland sei, dass hier bereits die zweite Generation betroffen sei, was sich durch die Wanderungsbewegungen vor und nach der friedlichen Revolution erkläre. Im Westen wurde das Geburtendefizit verdeckt, weil die Zuwanderung dominierte, im Osten hingegen dominierte die Abwanderung und verstärkte damit das Geburtendefizit. Daraus wurde deutlich, dass Ostdeutschland schon viel früher mit dem demografischen Wandel konfrontiert wurde.

Professor Milbradt wies auch darauf hin, dass sich immer mehr Frauen dafür entschieden, ländliche Regionen zu verlassen, um in Städten ihre neu gewonnen Möglichkeiten zu nutzen. Beruf und Familie ließen sich nur miteinander vereinbaren, wenn genügend Unterstützung geboten werde, was zurzeit in Städten umfassender geschehe. Je mehr Menschen aber in die Städte zögen, desto stärker werde sich der demografische Wandel im ländlichen Raum beschleunigen. Hier sollte der Differenzierung mit neuen Strukturen entgegen gewirkt werden, um einen Ausgleich zu schaffen, was auch Konsequenzen für die Bildungsinfrastruktur haben müsse.

Text: Pia Tabellion

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