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Event Reports

Internationaler Kongress Walk21 in Hongkong

by Dr. Peter Hefele

Lebenswerte Gemeinschaften zu Fuß unterwegs

Laufen ist mehr als eine alltägliche Pflicht. Es ist ein wesentlicher Faktor, damit sich Städte schadstoffarm und lebenswert entwickeln. Viele Verwaltungen haben Konzepte zum Fußverkehr in ihre Stadt- und Mobilitätsplanung aufgenommen. In einer Stadt mit einer hohen Bevölkerungsdichte und begrenztem Raum wie Hongkong indes ist der Weg hin zur Gestaltung einer fußgängerfreundlichen Umgebung nie geradlinig. Der Austausch von Erfahrungen europäischer und asiatischer Städte muss weiter ausgebaut werden, damit beide Kontinente auch zukünftig wegweisend in der Gestaltung urbanen Fußverkehrs bleiben.

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Vom 3. bis 7. Oktober 2016 fand der internationale Kongress WALK21 zur Förderung des Fußverkehrs zum ersten Mal in Asien statt. Ein Schwerpunkt lag auf der fußgängerfreundlichen Entwicklung Hongkongs. Über 600 lokale und internationale Akteure, darunter Verwaltungsbeamte, Akademiker, Vertreter der Privatwirtschaft, Städteplaner, Architekten und Aktivisten der Zivilgesellschaft trafen über die Woche verteilt zu Diskussionen über technische, politische, soziale und wirtschaftliche Perspektiven einer fußgängerfreundlichen Stadt zusammen.

Um den Austausch praktischer Erfahrungen zwischen Deutschland und Asien zu unterstützen, lud KAS RECAP zwei deutsche Experten ein, an Paneldiskussionen zu den Themen "Erfahrungen aus Städten weltweit" und "Luftqualität" teilzunehmen. Herr Alvaro Valero Sosa, Forscher im Bereich "Architektur für Gesundheit" an der Technischen Universität Berlin, hob hervor, dass es sehr bedeutend sei, ein fußgängerfreundliches Umfeld durch Einbezug verschiedener Akteure zu fördern. Der Fall Berlin zeige allerdings, dass einzelne Entscheidungsträger sich unterschiedlich stark engagieren. Herr Tobias Knahl, Abteilungsleiter Industrie, Energie, Umwelt der Handelskammer Hamburg, bestätigte zwar den Zusammenhang zwischen Fußverkehr und guter Luftqualität. Er wies aber darauf hin, dass die erfolgreiche Einhaltung der EU-Grenzwerte für die Luftqualität in Hamburg zum großen Teil auf das aktive Engagement des Privatsektors zurückzuführen sei.

Die Erfahrungen aus zahlreichen Städten zeigen, dass eine auf Fußgänger bedachte Entwicklung eine Reihe an sozialen und wirtschaftlichen Vorteilen bringt, etwa eine Verbesserung der Luftqualität, mehr zwischenmenschliche Interaktion und eine gesteigerte Akttraktivität für ausländisches Kapital und Investitionen. Allerdings brachten die Vortragenden auch die Schwierigkeiten bei der Einführung fußgängerfreundlicher Strategien zur Sprache. Die gewohnten Verhaltens- und Denkweisen der Bevölkerung lassen sich beispielsweise nur auf sehr lange Sicht ändern. In der Praxis gibt es keinen für alle Städte gleichermaßen passenden Weg, um die Situation für Fußgänger langfristig zu verbessern. Entscheidungsträgern in Städten wird nahegelegt, möglichst viele offene Diskussionen und Pilotprojekte vor, während und nach der Einführung ihrer an Fußgängern orientierten Maßnahmen durchzuführen.

Die Videos und Vorträge der beiden Referenten sind auf der Seite von Civic Exchange | http://civic-exchange.org/en/events/Walk21HK-Conference-Programme-Materials-Update- verfügbar.

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