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Discussion

„EU, Serbien und die Weltwirtschaftskrise“

InfoPress

Am 14. Mai 2009 veranstaltete die Konrad-Adenauer-Stiftung, Auslandsbüro Serbien, in Zusammenarbeit mit der Journalistenschule Novi Sad (NNS) in Novi Sad das zweite InfoPress in diesem Jahr mit dem Titel „EU, Serbien und die Weltwirtschaftskrise“.

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Details

Neben Journalisten nahmen auch Chefredakteure und Gäste aus Slowenien an der Veranstaltung teil. Ziel war es, über die Ursachen und die Auswirkungen sowie über mögliche Maßnahmen für die Bewältigung der Weltwirtschaftskrise öffentlich zu diskutieren.

Beim ersten edukativen Teil des InfoPress erläuterte Prof. Kosta Josifidis von der Wirtschaftsfakultät der Universität Novi Sad den Journalisten potentielle Ursachen der aktuellen Weltwirtschaftskrise, indem er vergleichend zur heutigen wirtschaftlichen Situation die Ursachen der Wirtschaftskrise aus den 30er Jahren des letzten Jahrhunderts darstellte. Die Journalisten wurden darauf hingewiesen, die zyklischen Bewegungen in der Weltwirtschaft und Weltpolitik auch verfolgen zu müssen, um aus einem breiteren Kontext Rückschlüsse über aktuelle Ereignisse ziehen zu können und sich nicht auf Statements der Politiker und der „unabhängigen“ Wirtschaftsanalysten vorbehaltlos einzulassen.

Im Zweiten Teil der Veranstaltung, der Pressekonferenz, diskutierten die Teilnehmer folgende Themen: „Maßnahmen der serbischen Regierung für die Überwindung der Folgen der Wirtschaftskrise“, „Auswirkungen der Wirtschaftskrise auf die Wirtschaft Vojvodinas und eventuelle Schritte der Landesorgane“ und „Maßnahmen der slowenischen Regierung hinsichtlich der Wirtschaftskrise“. Moderator der Pressekonferenz war Herr Miroslav Stajić, stellvertretender Chefredakteur der Tageszeitung «Dnevnik». Referenten waren Herr Mijat Lakićević, Redakteur der Wirtschaftsbeilage zur Tageszeitung „Blic“, Prof. Kosta Josifidis von der Wirtschaftsfakultät der Universität Novi Sad, Frau Valentina Ivanić, Chefredakteurin der Ausgaben des Zentrums für strategische Wirtschafsstudien aus Novi Sad, sowie Prof. Aleksandar Kešeljević von der Wirtschaftsfakultät Ljubljana, Slowenien.

Ungefähr zwanzig Journalisten und Chefredakteure aus der Vojvodina bekamen von engagierten Referenten finanzielle und wirtschaftliche Zusammenhänge detailliert erläutert, um die Verständlichkeit und Zuverlässigkeit ihrer Berichterstattungen verbessern zu können.

Obwohl eingeladen, nahmen an der Pressekonferenz keine Vertreter der politischen Parteien und Landesorgane teil. Besonders weil sich ein größerer Teil der Pressekonferenz inhaltlich dem Tun bzw. Nichtstun von Seiten der politischen Entscheidungsträger widmete, war die Abwesenheit der Vertreter der Politik umso mehr zu bedauern. Herr Mijat Lakićević hob besonders hervor, dass es für die Bewältigung der Wirtschaftskrise von Seiten der serbischen Regierung notwendig wäre, dass der Staat sich weniger in den Markt einmischen würde. Der Staat, so Lakićević, sollte sich nun mehr um die Schaffung eines guten Wirtschaftsklimas kümmern. Frau Valentina Ivanić äußerte, dass man aus den angekündigten Maßnahmen der serbischen Regierung schließen dürfe, dass die Regierung bzw. die Landesorgane die notwendigen Maßnahmen für die Bekämpfung der Wirtschaftskrise nicht mit der entsprechenden Intensität und Effektivität bearbeiten. Diese Regierung habe nicht rechtzeitig entsprechende Kontrollmechanismen für die Minderung der Wirtschaftskrise entwickelt, gleich so, als würde sie glauben, Serbien könnte um die Weltwirtschaftskrise herumkommen, so Frau Valentina Ivanić. In seinem folgenden Vortrag schloss sich Prof. Aleksandar Kešeljević diesen Ausführungen an, wobei er vor allem auch auf die Auswirkungen der Krise auf die Bürgerinnen und Bürger aufmerksam machte. Slowenien als Mitgliedstaat der EU habe aber wesentlich bessere Möglichkeiten, diese Krise zu bewältigen. Er wies auch darauf hin, dass der Staat in dieser Situation nicht den Banken oder den Tycoonen direkt behilflich sein dürfe, sondern dass man sich dafür einsetzen sollte, die Industrie den neuen Krisenumständen anzupassen, indem der Staat mit deren Umstrukturierung anfangen solle. Ein verantwortlicher Staat dürfe kein „Sozialamt“ in Zeiten solcher Umstände sein, sondern ein verlässlicher Stratege.

Den Journalisten wurde einige Tage vor der Veranstaltung umfangreiches Informationsmaterial zu diesem Thema zugesandt, das u. a. folgende Dokumente umfasste:

Gesetz über das Budget für 2009

Gesetz über eine vorläufige Gehaltskürzung

Strategie der regionalen Entwicklung Serbiens 2007-2012

Nationalstrategie der Wirtschaftsentwicklung Serbiens 2006-2012

Analyse des Sektors der Klein- und Mittelständischen Unternehmen

Analyse der großen Industriesysteme in Vojvodina

Zeitschriften des Zentrums für strategische Wirtschaftsstudien Vojvodinas

„Lexikon der Sozialen Marktwirtschaft“ (Hrsg.: Konrad Adenauer Stiftung, Belgrad, in serbischer Sprache).

Mit diesen Materialien und den bei InfoPress erörterten Fragen wurde die journalistische Recherchearbeit zu diesem Thema sehr unterstützt. Diese Veranstaltung und ihr Echo in der Presse beweisen einmal mehr, dass die Weiterbildung von Journalisten einer kontinuierlichen Unterstützung bedarf. Auch in Zukunft wird die KAS ihnen diese Hilfestellung bieten.

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