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Seminar

Seminar für junge Vertreter von Religionsgemeinschaften und politischen Parteien

„Religionen Europas und der EU“ vom 05.-07. Dezember 2008

Es war das erste Mal, dass junge Vertreter von Religionsgemeinschaften und politischen Parteien die Gelegenheit hatten, einander kennenzulernen und über ein Thema von allgemeinem Interesse zu diskutieren: „Die Rolle der Religion in der EU“.

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Details

Die Referenten der Belgrader Offenen Schule (BOS) haben ein sehr interessantes und umfassendes Programm zu dem betreffenden Thema ausgearbeitet. Die Konrad-Adenauer-Stiftung hat es ausdrücklich unterstützt, einerseits, weil es mit den Schwerpunkten der KAS übereinstimmt und andererseits, weil es ein wichtiges Thema für die serbische Gesellschaft behandelt. Alle Seminarteilnehmer bekamen zum Schluss einen Reader mit allen Vorträgen in der Druckfassung und weiteren nützlichen Beiträgen.

Seit der Wende im Jahre 2000 hat sich die Lage der Religionsgemeinschaften in Staat und Gesellschaft verändert. Seitdem sind sie nicht mehr an den äußersten Rand der Gesellschaft verdrängt, sondern bilden einen integrativen „Teil der Gesellschaft“. Das Gesetz über Kirchen und Glaubensgemeinschaften hat dem Verhältnis von Kirche und Staat eine bestimmte Form verliehen und ihnen dadurch auch einen Spielraum bzw. ein Wirkungsfeld in der serbischen Öffentlichkeit eingeräumt. Eben dieser Sachverhalt ist in Serbien für viele Menschen umstritten. Ob die Religion „zu viel“ oder „zu wenig“ in der Politik und in den wichtigen politischen und gesellschaftlichen Themen vertretet ist, ist eine Frage, die oft gestellt wird. Zu diesem Themenkomplex gehört noch eine weitere Frage, die mit der Zeit immer mehr und mehr an Aktualität gewinnt, nämlich die Frage der Einstellung von Religionsgemeinschaften, vor allem aber der Serbischen Orthodoxen Kirche, zur EU. Bei diesem Seminar wollten wir von der Einstellung der Jugendlichen zu diesen Themen erfahren.

Die Zielgruppe waren engagierte Gläubige innerhalb der Religionsgemeinschaften und Nachwuchskräfte der politischen Parteien Serbiens. Bei den Vorbereitungen Serbiens zum EU-Beitritt sind manche Parteien nämlich mehr und manche weniger aktiv. Bei dieser Gelegenheit hat uns aber in erster Linie die Einstellung von jungen Menschen interessiert.

Die Eröffnung des Seminars fand am Freitag, dem 5. Dezember 2008, statt, am Abend und zwar mit dem Vortrag von Hr. Milan Sitarski zum Thema „Religionen Europas“, der dem Religionsbild Europas gewidmet war. Am zweiten Tag des Seminars gab es dann mehrere Beiträge:

-„Geschichte des interreligiösen Dia-logs in Europa“, Hr. Srdjan Barisisc

-„Entwicklung der europäischen I-dee“, Hr. Marko Vujacic

-„Entwicklung der EU“, Hr. Vladimir Pavlovic

-„Religion in der europäischen Politik“, Hr. Milan Sitarski

Nach jedem Vortrag war genug Zeit für Diskussion und die Teilnehmer nutzten die Gelegenheit, viele Fragen zum jeweiligen Thema zu stellen.

Am zweiten Tag war die Diskussion sehr lebendig, da u. a. auch über die Erwähnung des Wortes „Gott“ und des christlichen Erbes in der EU-Verfassung gesprochen wurde. Besonders aktiv haben sich an dieser Diskussion die Vertreter der römisch-katholischen Kirche beteiligt.

Sie vertraten die Ansicht, dass Christen immer darauf bestehen sollten, dass Gott und das christliche Erbe in der EU-Verfassung Erwähnung finden, da das Gegenteil einen Verzicht auf die christlichen Werte bedeuten würde. Die Orthodoxen waren damit teilweise nicht einverstanden. Sie waren der Meinung, dass es nicht gut wäre, nur das christliche Erbe zu erwähnen, und zwar wegen der nichtchristlichen Religionen, die in der EU ebenfalls vertreten sind. Manche junge Politiker waren der Meinung, dass das Wort „Gott“, wie jedes andere Wort auch, das auf religiöse Inhalte verweist, nicht erwähnt werden dürfte.

Die Themen des zweiten Seminartages waren:

-„EU heute und Morgen“, Hr. Vladimir Pavlovic

-„Glaubenserbe und die EU-Verfassung“, Hr. Marko Vujacic

-„Für und gegen Erwähnung des Glaubenserbes in den Grunddokumenten der EU“, Hr. Srdjan Barisic

Die Teilnehmer fanden das Seminar sehr interessant und nützlich, da sie viele neue Informationen bekommen konnten. Die Referenten bewerteten es als sehr gut vorbereitetet, wodurch viele Fragen beantwortet werden konnten. Die Meinungen und Ansichten zu den einzelnen behandelten Themen waren sehr unterschiedlich, was in der äußerst lebendigen Diskussion deutlich zum Vorschein gekommen war.

Die Referenten und die Teilnehmer waren sich in Einem einig: Solche Seminare sollten unbedingt eine Fortsetzung finden, da es unmöglich ist, an einem Wochenende alle Themen zu behandeln.

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Venue

Belgrad

Contact

Jelena Jablanov Maksimović

Jelena Jablanov Maksimović bild

Project Coordinator

Jablanov.Maksimovic@kas.de +381 11 3285-210 +381 11 3285-329

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