Aufgewachsen in einem “Apartheid-Museum” - Foundation Office South Africa
Event Reports
Die seit 2003 jährlich vom Institute for Justice and Reconciliation (IJR) durchgeführte Studie analysierte 2012 die Lebensbedingungen und den Grad der Versöhnung unter den 15 bis 34-jährigen Südafrikanern, die 66,8 Prozent der Gesamtbevölkerung ausmachen. Die sogenannten “born free”, die nach dem Ende der Apartheid Geborenen, werden 2014 erstmals an nationalen Wahlen teilnehmen. Die meisten von ihnen fühlen sich keiner politischen Partei zugehörig und ihr deutliches Misstrauen gegenüber staatlichen Institutionen und Entscheidungsträgern stellen einen Grund zur Besorgnis dar. Die SARB-Studie kam zu dem Ergebnis, dass die Altlast der Apartheid nach wie vor die Lebensbedingungen einer Vielzahl junger Südafrikaner negativ beeinflusst. Trotz sozioökonomischer Hindernisse schauen die meisten Jugendlichen jedoch mit erstaunlicher Zuversicht in die Zukunft. Gleichzeitig herrscht unter ihnen eine breite Übereinkunft über den Fortschritt der Versöhnung seit 1994. Im Gegensatz zu ihrer Elterngeneration pflegen die “born free” keine lebendige Erinnerung mehr an die Rassentrennung. Unter südafrikanischen Jugendlichen weiten sich soziale Beziehungen über historisch definierte Rassengrenzen hinweg zwar noch langsam, jedoch stetig aus.
Eine aktive Teilnahme zahlreicher Besucher bei den drei bereits durchgeführten Seminaren in Johannesburg und Durban verdeutlichte den hohen Diskussionsbedarf zu dem Thema vor dem anstehenden südafrikanischen Wahljahr 2014. Weitere Veranstaltungen in Kapstadt und Port Elizabeth befinden sich noch für dieses Jahr in Planung.