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Event Reports

Forschungspartnerschaften stärken – für Innovation und nachhaltige Entwicklung

by Jonathan von Gutzeit

Deutsch-Südafrikanisches Jahr der Wissenschaft 2012/2013

„Unser Ziel ist es, globale Verantwortung zu tragen und nachhaltigen Innovationen den Weg zu bereiten“ – Prof. Dr. Annette Schavan, aus ihrer Eröffnungsrede zum Deutsch-Südafrikanischen Wissenschaftsjahr am 16.04.2012 in Kapstadt. Ein Bericht von Jonathan von Gutzeit, Intern im KAS-Büro Kapstadt

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Unter dem Leitmotiv „Forschungspartnerschaften stärken – für Innovation und nachhaltige Entwicklung“ eröffnete Bundesministerin für Forschung und Entwicklung, Prof. Dr. Annette Schavan, gemeinsam mit ihrer südafrikanischen Amtskollegin Naledi Pandor, das Deutsch-Südafrikanische Wissenschaftsjahr in Kapstadt.

Der Besuch der Bundesministerin zeugt vom Stellenwert, den die Zusammenarbeit mit der aufstrebenden Nation innehat. Südafrika ist die größte Volkswirtschaft des afrikanischen Kontinents, seit 1996 besteht ein bilaterales Forschungsabkommen. Durch das Wissenschaftsjahr soll diese Zusammenarbeit noch weiter intensiviert werden.

Die Interessenslage einer nachhaltigen Partnerschaft ist dabei gegenseitiger Natur:

"90 Prozent allen Wissens wird außerhalb Deutschlands generiert. Zu den wichtigsten Aufgaben zukunftsträchtiger Forschungspolitik gehört, internationale Kooperationen abzuschließen, sodass Wissenschaftler aus Deutschland überall in der Welt präsent sein können, wo dieses Wissen generiert wird", so Frau Schavan in ihrer Eröffnungsrede.

Das Land am Kap bietet mit großer Biodiversität und besonderen klimatischen Bedingungen einen hochinteressanten Forschungsstandort.

Wissenschaft nutzen, um Nachhaltigkeit zu stärken

Doch auch im Umkehrschluss stehen die Zeichen auf Transfer von Know-how und Erfahrungen, von denen beide Länder konkret profitieren können.

Die Schwerpunkte liegen dabei auf Klimawandel, Bioökonomie, Urbanisierung, Astronomie, Gesundheitswissenschaft und Geistes- und Sozialwissenschaften. Ziel der langfristigen Kooperationen ist es, den Ausstoß von Treibhausgasen zu verringern, die Belastung von Luft, Wasser und Boden zu reduzieren sowie Energie, Rohstoffe und Flächen effizient zu nutzen.

Best practise auf kommunaler Ebene

Zu den Themenschwerpunkten „Umwelt“ und "Urbanisierung" konnte die Konrad-Adenauer-Stiftung mit einem Stand auf der Eröffnungsaustellung, der zusammen mit dem lokalen Partner Climate Smart Cape Town (CSCT) betrieben wurde, gleich mehrere Akzente setzen.

Climate Smart Cape Town ist eine Umweltinitiative der Stadt Kapstadt, die im Vorfeld des Umweltgipfels COP17 in Durban ins Leben gerufen wurde. Die Initiative, die von unterschiedlichen Akteuren, wie Wirtschaft, Akademia, Zivilgesellschaft und Medien unterstuetzt wird, hat zum Ziel, die Metro Kapstadt nachhaltig weiterzuentwickeln.

Die Initative ist, nach der erfolgreichen Green Goal Inititative zur Fuball-Weltmeisterschaft 2010, bereits das zweite von der Konrad-Adenauer-Stiftung geförderte und begleitete Umweltprojekt in Kooperation mit der City of Cape Town.

Als erste Initative dieser Art in Südafrika hat sie Modellcharakter und könnte schon bald auch von anderen südafrikanischen Städten als Inspiration genutzt werden.

Beste Voraussetzungen für nachhaltiges Wachstum

Südafrika ist eines der Länder, die bereits heute akut unter dem Klimawandel leiden: Dürren, Überschwemmungen und andere Wetterextreme sind in den vergangenen Jahren häufiger geworden. Das Land, obwohl nur auf Platz 29 der größten Volkswirtschaften, ist vierzehntgrößter CO2-Emittent der Erde. 95 Prozent des Energiehaushalts wird in klimaschädlichen Kohlekraftwerken generiert, ein Drittel des Treibhausgasausstoßes geht auf das Konto der Stromerzeugung. Öffentliche Verkehrsmittel und -angebote sind weitgehend eine Randerscheinung.

Ein Land mit grossem Wachstumspotenzial, dem große Investitionen in die Infrastruktur noch bevorstehen, hat die besten Vorraussetzungen, um das Problem Klimawandel frühzeitig und mit geringstmöglichen ökonomischen Nachteilen zu bekämpfen.

Die Städte sind dabei nicht nur am stärksten Betroffene des Klimawandels, sondern auch dessen größte Verursacher. Genau an dieser Stelle setzt die Initative Climate Smart Cape Town an und zeigt im städtischen Rahmen realisierbare Möglichkeiten, den environmental footprint zu minimieren.

Auf der Eröffnungsaustellung wurde von der KAS und der City of Cape Town eine Miniaturversion des preisgekrönten Climate Smart Pavilion vom UN-Klima-Gipfel 2011 in Durban gezeigt: ein vollständig aus wiederverwertbaren Materialen konstruierter Aufbau, energieautark von Solarzellen und einem Windrad betrieben.

Der KAS-Kooperationsstand, der von Ministerin Schavan und ihrer südafrikanischen Amtskollegin Naledi Pandor besucht wurde, stieß auch bei Ausstellungsbesuchern und Partnern auf groβes Interesse.

Bis April 2013 wird das deutsch-südafrikanische Wissenschaftsjahr mit ausgewählten Veranstaltungen in Kapstadt, Windhoek (Namibia), Bonn und weiteren Städten gefeiert.

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