Seminar
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Am 22. und 23 März führte die KAS in Kigoma, Hauptstadt der gleichnamigen Region im Westen Tansanias, ein Training für neugewählte Gemeinderäte der Partnerpartei CHADEMA durch. Eröffnet wurde das Seminar durch den Generalsekretär der CHADEMA, Dr. Willibrod Slaa. Unter den 35 Teilnehmern waren Christen, Muslime, Vertreter verschiedenster Berufsgruppen, jüngere und ältere Teilnehmer; ca. ein Viertel der Anwesenden waren Frauen.
Der erste Tag des Trainings diente zunächst der Vermittlung von Grundkenntnissen über Geschichte, Prinzipien und Werten der Partei. Neben der Mission und Vision der Partei wurden zudem tagespolitische Ereignisse und Herausforderungen diskutiert, mit denen sich die Teilnehmer in ihrer täglichen Arbeit konfrontiert sehen. Die Lokalpolitiker sollten ihre neue Funktion und Verantwortung als Vertreter der lokalen Bevölkerung besser verstehen lernen. Zudem wurde diskutiert, wie die Grundüberzeugungen und Leitlinien der CHADEMA vor Ort in konkrete Politik übertragen werden und damit deutlich von anderen politischen Gruppierungen unterschieden werden können. Die Vertreter des Auslandsbüros in Tansania erläuterten die Rolle der KAS bei der Begleitung des fortschreitenden Entwicklung des Parteienpluralismus in Tansania und moderierten die Diskussion.
Der Folgetag stand im Zeichen unterschiedlicher inhaltlicher Vorträge, die anschhließend diskutiert wurden. Der Leiter des Auslandsbüros Stefan Reith sprach über „Lokale Regierungsführung“, betonte die Wichtigkeit lokaler Strukturen für eine funktionierende Demokratie und erläuterte anhand von Beispielen aus dem föderalen System Deutschlands Unterschiede und Gemeinsamkeiten. Die starke Rolle und die umfangreichen Kompetenzen der kommunalen Ebene in Deutschland stießen bei den Zuhörern auf reges Interesse und führten zu zahlreichen Nachfragen. Der Teamleiter des Auslandsbüros Richard Shaba unterstrich in seinem Vortrag die Bedeutung der innerparteilichen Geschlossenheit und Kommunikation, um das Vertrauen der Bürger zu erlangen und zu behalten. Zudem rief er zu Bürgernähe, Ergebnisorientierung und Transparenz in der lokalen Politik auf. Die zweite Tageshälfte wurde durch die Gruppenarbeit bestimmt. Vier Teams aus je acht Personen erörterten verschiedene Fragestellungen zur kommunalen Politik und präsentierten anschließend ihre Ergebnisse.
Bei der abschließenden Diskussion bedankten sich die Teilnehmer für die Möglichkeit der Teilnahme und sprachen sich für die Fortsetzung der Weiterbildungsmaßnahmen aus. Viele Diskutanten erklärten, nun besser über ihre Rechte und Pflichten informiert zu sein und zeigten sich zuversichtlich, ihrer Verantwortung in den Gemeinderäten besser gerecht werden zu können. Insbesondere das durch die KAS bereitgestellte Schulungsmaterial, u.a. das Handbuch für Gemeinderäte, wurde sehr positiv aufgenommen.