Von Deutschland und Europa wird mehr erwartet - Foundation Office Washington, D.C.
Workshop
Details
Im Rahmen des Besuchs der Bundeskanzlerin organisierte die Konrad-
Adenauer-Stiftung eine Dialogveranstaltung. Dabei ging es in erster
Linie um den Stand der transatlantischen Beziehungen, aktuelle
Entwicklungen im amerikanischen Wahlkampf sowie die gegenwärtige
innenpolitische Diskussion in Deutschland. An dieser Veranstaltung
nahm auch der Bundestagsabgeordnete und stellvertretende
Fraktionsvorsitzende Arnold Vaatz teil.
Bei dem Gedankenaustausch mit einer Reihe von Unternehmern
und Experten der internationalen Institutionen in Washington
ging es dabei vorrangig um die innenpolitische Debatte in
den USA. So wurden die Problematik und Bedeutung der
Neuverschuldung vor dem Hintergrund des langsam beginnen
Präsidentschaftswahlkampfs, anhaltend hoher Arbeitslosigkeit
sowie schwachen Wirtschaftswachstums thematisiert. Hierbei
wurde auch die Diskussion um die wachsenden Sozialausgaben bzw.
Einsparvorhaben erörtert und Parallelen zu Deutschland eruiert.
Ebenso wurde die Sorge um die Zukunft der transatlantischen
Beziehungen angesprochen, wobei schnell klar wurde, dass die Libyen-
Entscheidung in den USA bei weitem nicht so kritisch wahrgenommen
wurde, wie es in Deutschland in den Medien z.T. angekommen war.
Auch hier gab es und gibt es Beobachter, die den Einsatz einerseits
begrüßen aber auch mit großer Sorge verfolgen. Andererseits ist
man sich bewusst, dass die transatlantischen Beziehungen langfristig
einen anderen Charakter annehmen werden als den der letzten
fünf Jahrzehnte. Europa und Deutschland werden nicht mehr ohne
weiteres alleiniger Hauptpartner sein. Gleichzeitig erwarten die USA
mehr von Europa und Deutschland.
Darüber hinaus ging es auch u.a. um die deutsche Energiepolitik,
wobei der vorgezogene Atomausstieg von der amerikanischen
Öffentlichkeit mit großem Interesse wahrgenommen wurde, auch
wenn ähnliche Entscheidungen in den USA nicht getroffen worden
sind. Daher gaben die verschiedenen Gesprächspartner auch einen
Überblick über die amerikanische Innovations- und Energiepolitik.
Die Gesprächspartner interessierten sich aber auch für historische
Aspekte der jüngsten deutschen Geschichte bzw. über den Stand der
Wiedervereinigung, die Herr Vaatz von Anfang an rege mitgestalten
konnte. Diesbezüglich resümierte er auch die bedeutenden Erfolge der
letzten zwanzig Jahre, wies aber darauf hin, dass es auch in Zukunft
noch eine Reihe an Aufgaben zu bewältigen gebe.