Brasiliens bürgerliche Mitte rückt nach Rechtsaußen
Reportajes internacionales
Letzterer gilt als Stellvertreter-Kandidat von Lula und klassischer Vertreter des überkommenen PT-Systems, nach dessen 13-jähriger Regierungszeit (2003-2016) sich Brasiliens Politik nicht nur im Lava-Jato Korruptionsskandal widerfand, sondern das Land gleichzeitig auch die schwerste Wirtschaftskrise seiner Geschichte durchlebte. Trotz des Einzugs in die Stichwahl sind Bolsonaro und Haddad auch die beiden Kandidaten, die nach allen Umfragen der letzten Monate die höchsten Ablehnungswerte verzeichnen. Dieser Umstand zeigt die enorme Polarisierung im Land.
Der gemäßigte Spitzenkandidat der Mitte-rechts Partei der Sozialen Demokratie Brasiliens (PSDB), Geraldo Alckmin, hat es wie die anderen Vertreter der politischen Mitte nicht in die zweite Runde geschafft. Dies kommt einer erdbebenartigen Verschiebung in der politischen Landschaft gleich und stellt eine Zäsur im bislang de facto bestehenden Zwei-Parteien-System dar: Als klassischer Antagonist der Arbeiterpartei schafft die PSDB seit einem Vierteljahrhundert erstmals weder den Sprung in die Stichwahl, noch entscheidet sie die Wahl schon im ersten Wahlgang zu ihren Gunsten. Mit weniger als 5% der Stimmen verbucht sie das schlechteste Ergebnis seit ihrer Gründung im Jahr 1988.
Den vollständigen Länderbericht zur Wahl in Brasilien 2018 können Sie als PDF herunterladen.
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