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Notas de acontecimientos

„Überholen ohne einzuholen“?!

Anspruch und Wirklichkeit der Wirtschaft im realen Sozialismus der DDR

Vortags- und Gesprächsveranstaltungen mit Staatssekretär a.D. Dr. Rainer Jork (Radebeul)

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Das Bildungswerk Erfurt der Konrad-Adenauer-Stiftung e.V. setzte seine traditionelle Veranstaltungsreihe der „Nordhäuser Gespräche“ am Montag, den 24. September 2007 in Nordhausen fort. Als Referent waren Dr. Rainer York und Minister Dr. Klaus Zeh zu Gast.

Dr. Rainer Jork war 20 Jahre in der DDR-Industrie im Bereich Maschinenbau/Regelungstechnik tätig und wirkte später als Dozent an der TU Dresden sowie als Fachschuldozent an einer Ingenieurschule in Meißen. Aus seinem damaligen Wirkungskreis heraus konnte der Referent nicht nur einen guten historischen Überblick über die wirtschaftliche Entwicklung und die politischen Weichstellungen in der ehemaligen DDR geben, sondern auch sehr lebensnahe Erfahrungen aus seinem damaligen Alltag schildern.

Seine Ausführungen über die DDR-Wirtschaft begann Jork mit der Aussage Walter Ulbrichts auf dem V. Parteitag der SED 1957: Innerhalb der nächsten vier Jahre werde die DDR den westdeutschen Lebensstandard und Konsum erreichen. „Überholen ohne einzuholen“ lautete die Devise, die Überlegenheit des Sozialismus sollte bewiesen werden. Aber die Realität sah anders aus: Eine Krise löste die andere ab – der wirtschaftliche Abstand zum Westen wurde immer größer, was ein wichtiger Grund für die Massenflucht vieler DDR-Bürger in die Bundesrepublik sowie für den Volksaufstand vom 17. Juni 1953 war.

Jork schilderte, wie man der Bevölkerung die Genesung der Wirtschaft durch Propaganda und Subventionen vorgaukelte, um das Volk zur Produktionssteigerung zu veranlassen. Die Strategie der Führungskräfte war es, den Menschen momentane Entbehrungen als Fundament für eine ertragreichen Zukunft zu prophezeien. Doch alle Parolen und fadenscheinigen Erklärungen für die andauernden Mangelerscheinungen hatten, besonders zum Ende der DDR-Geschichte, ausgedient und trafen auf verschlossene, enttäuschte Ohren. Das Resultat der damaligen Wirtschaftspolitik war der Bankrott – beschert durch eine verwaltungsüberfordernde und die wirtschaftliche Produktivität hemmende erfolglose Planwirtschaft.

Jork zeigte abschließend auf, dass es im Gegensatz zur DDR-Propaganda über die Stärke der DDR-Wirtschaft im innersten Zirkel der SED bereits seit Mitte der siebziger Jahre warnende Stimmen gab. Insbesondere die "Analyse der ökonomischen Lage der DDR mit Schlussfolgerungen", die im Herbst 1989 im Auftrag des Politbüros eine Arbeitsgruppe unter der Leitung des Vorsitzenden der Staatlichen Plankommission Gerhard Schürer erarbeitete, kam zu einer niederschmetternden Bilanz.

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erscheinungsort

Erfurt Deutschland