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Notas de acontecimientos

„Zwischen Nachricht und Dampfplauderei"

Ralf Güldenzopf in der Reihe „PEGIDA hinterfragen“ über die Frage, wie Medien wirken.

Mehrere tausend Menschen gehen in Dresden und anderen deutschen Städten allwöchentlich unter dem Namen PEGIDA auf die Straße. Die „Patriotischen Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes“ sprechen sich u.a. für eine strengere Auslegung des Asylrechts aus, fordern eine „Pflicht zur Integration“ von Menschen mit Migrationshintergrund und wünschen sich mehr direktdemokratische Elemente im politischen Prozess.

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Das Bildungsforum Sachsen der Konrad-Adenauer-Stiftung setzt sich mit den Thesen der PEGIDA-Bewegung auseinander. Die Dresdner Themenreihe „PEGIDA hinterfragen“ beleuchtet die Kernbegriffe und Forderungen der Proteste. Ziel ist es, eine sachliche Diskussion und gegenseitiges Zuhören zu ermöglichen.

Am 25. Februar 2015 kamen etwa 120 Menschen in den Festsaal der Dreikönigskirche Dresden, um darüber zu diskutieren, wie die deutsche Medienlandschaft die politische Meinungsbildung beeinflusst.

Lügenpresse?

„Medien prägen unsere Vorstellungen von Politik und unsere Einstellungen zu Politik“, umriss der Moderator Stefan Dreischer die Rolle der Medien. Problematisch würde es aber dann, wenn Menschen die Berichterstattung als selektiv wahrnähmen. Bei den PEGIDA-Protesten wurde entsprechend häufig der Slogan „Lügenpresse“ skandiert.

„Es gibt keine Lügenpresse“, stellte Ralf Güldenzopf gleich am Anfang seines Vortrags fest. Aber: „Wir müssen uns Sorgen über die Qualität der Medien machen.“ Ralf Güldenzopf ist Leiter der Politischen Kommunikation in der Konrad-Adenauer-Stiftung und untersucht, nach welchen Mechanismen in den Medien kommuniziert wird. Heute wie auch früher wäre nicht entscheidend, was gesagt würde – sondern was beim Empfänger ankäme.

Genau diesen Empfänger stellte die heutige Medienlandschaft in den Fokus: Jeder Einzelne wäre eingebunden in ein Netzwerk aus Informationsquellen. Gleichzeitig würden die Menschen vom Empfänger zum Sender. Eigene Inhalte zu produzieren und Meinungen zu publizieren wäre über das Internet so einfach wie nie zuvor. Güldenzopf hielt fest: Neben dem klassischen Trio aus Tageszeitung, Radio und Fernsehen stünden den Menschen zahlreiche weitere Informationsquellen offen.

Wie nehmen wir Medien wahr?

Trotz dieser Fülle an Optionen wählten viele Menschen ihre Medienprodukte nur selektiv – und äußerst subjektiv: Unbewusst bevorzugten viele Menschen diejenigen Quellen, die ihre bereits gefasste Meinung bestätigten. Durch die stete Wiederholung von Behauptungen – egal, ob wahr oder falsch – entwickelten sich beim Empfänger Scheinwahrheiten.

Dadurch spreizte sich immer mehr auf, so Güldenzopf, was wir heute unter „der Öffentlichkeit“ verstehen. Untersuchungen hätten gezeigt, dass Medienkonsumenten sich je nach persönlicher Überzeugung in wechselseitig abgeschlossenen Informationssphären aufhielten. „Medienkonsum ist eine Suche nach Bestätigung“, so Güldenzopf. Auf dieser Suche ginge aber zum einen das Vertrauen in die Medien zurück und zum anderen leide der gesellschaftliche Diskurs.

Wie sieht die Medienlandschaft aus?

Nicht nur wäre also ein Qualitätsverlust in der Medienwahrnehmung zu beobachten, nein, auch die Medienproduzenten trügen Verantwortung. „Das neue Geschäftsmodell ist Aufmerksamkeit“, spitzte Güldenzopf zu. Nachrichtenportale, Fernsehsendungen oder Twitterbotschaften lebten davon, möglichst viel Aufmerksamkeit zu generieren. Deshalb würde die Berichterstattung zunehmend personenbezogener, emotionaler und skandalträchtiger. Schlimmer noch: Selbst Lügen und Spekulationen blieben im Gedächtnis und würden mit der Zeit als Wahrheit empfunden. Anders formuliert: „Es gibt zu viel Bullshit.“

Lässt sich eine politische Tendenz im Journalismus erkennen, oder gar „Meinungskartelle“? Güldenzopf räumte ein, dass die Berichterstattung natürlich auch von den persönlichen Überzeugungen der Journalisten selbst beeinflusst würde. Überdurchschnittlich viele Journalisten wählten die Grünen und sähen sich selbst als politisch leicht links der Mitte. Zudem ergäben sich innerhalb der Medien Wechselwirkungen: Die veröffentlichten Meinungen nähmen aufeinander Bezug, wodurch, so Güldenzopf, an vielen Stellen ein „Herdentrieb“ und eine Gleichförmigkeit zu beobachten sei.

Güldenzopf verwahrte sich aber dagegen, von einer bewusst gesteuerten „inhaltlichen Gängelung“ der deutschen Medien zu sprechen. Die Qualitätsprobleme lägen (neben dem persönlichen Hintergrund) eher in zeitlichem und wirtschaftlichem Druck auf die Journalisten begründet. Eine gründliche Recherche wäre an vielen Stellen nur noch schwer möglich.

Den Vortrag und den detaillierten Diskussionsverlauf können Sie im Audio-Mitschnitt nachhören.

Die Themenreihe wird am 4. März 2015 beendet. Informationen dazu erhalten Sie auf dieser Homepage. Gern können Sie uns kontaktieren, damit wir Sie in unseren Post- oder E-Mail-Verteiler aufnehmen.

Autor: Friedemann Brause

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Dr. Joachim Klose

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Landesbeauftragter für die Bundeshauptstadt Berlin, Leiter des Politischen Bildungsforums Berlin und Leiter Grundlagenforum

joachim.klose@kas.de 030/26996-3253 030/26996-53253

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Dresden Deutschland