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Notas de acontecimientos

Das Erbe des Nationalliberalismus in der CDU

15. Treffen des ideengeschichtlichen Arbeitskreises

Zum 15. Mal traf sich in Berlin der ideengeschichtliche Arbeitskreis, um über die Wurzeln der Christlichen Demokratie – den Liberalismus, den Konservatismus und die Soziallehren der Kirchen – zu diskutieren. Unter dem Titel „Die CDU und das Erbe des Nationalliberalismus“ referierte PD Dr. Matthias Oppermann, Leiter der Abteilung Zeitgeschichte der Konrad-Adenauer-Stiftung.

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Dr. Kathrin Zehender, Referentin der Abteilung Zeitgeschichte der Konrad-Adenauer-Stiftung KAS/Jürgen-M. Edelmann
Dr. Kathrin Zehender, Referentin der Abteilung Zeitgeschichte der Konrad-Adenauer-Stiftung

„Während aktuelle Debatten sich immer wieder um die Frage drehen, ob die CDU denn noch konservativ sei, fristet der Liberalismus oft ein Schattendasein – zu Unrecht, denn er gehört als ideengeschichtliche Wurzel nicht weniger zur CDU als der Konservatismus oder die christlichen Soziallehren“, betonte Dr. Kathrin Zehender, wissenschaftliche Referentin der Abteilung Zeitgeschichte, einleitend. Auch die Idee des Liberalkonservatismus, der die CDU ebenso stark geprägt habe, werde nur selten diskutiert.

In seinem Vortrag ging Oppermann auf die Rolle der Protestanten in der CDU der alten Bundesrepublik ein, deren Beitrag in der Vergangenheit von Historikern oft auf die Wirtschaftspolitik reduziert worden sei. Stattdessen habe in der Geschichtsschreibung der Schwerpunkt auf der Zentrumstradition innerhalb der CDU gelegen, nicht zuletzt, weil auch die Mehrheit der CDU-Mitglieder und -Wähler Katholiken gewesen seien. Doch auch die Frage, welchen konkreten Stellenwert das „C“ haben sollte, sei damals umstritten gewesen. Mit der Etablierung der Sozialen Marktwirtschaft und dem damit verbundenen Wohlstandsversprechen sei die christliche Rhetorik, so Oppermann, aber mehr und mehr zurückgetreten.

Der Liberalismus habe jedoch von Anfang an eine wichtige Rolle gespielt. So standen hinter dem Konzept der Sozialen Marktwirtschaft der Ordo- oder Neoliberalismus, deren Vertreter – Franz Böhm, Wilhelm Röpke, Alexander Rüstow und Walter Eucken – einst die Deutsche Volkspartei der Weimarer Republik unter Gustav Stresemann unterstützten und mit ihren Ideen an den Nationalliberalismus des Kaiserreichs anknüpften, indem sie dem Staat eine starke Position bei der Durchsetzung von Marktmechanismen zuwiesen.  Dabei hätten Nationalliberale und Ordoliberale die Bereitschaft geteilt, Kompromisse zwischen liberalen Prinzipien und politischen und sozialen Umständen herzustellen.

PD Dr. Matthias Oppermann, Leiter Abteilung Zeitgeschichte der Konrad-Adenauer-Stiftung KAS/Jürgen-M. Edelmann
PD Dr. Matthias Oppermann, Leiter Abteilung Zeitgeschichte der Konrad-Adenauer-Stiftung

Für die Liberalen in der CDU sei aber vor allem Großbritannien ein wichtiges Vorbild gewesen, um auch in der CDU eine bestimmte Form des Liberalismus zu etablieren: den Liberalkonservatismus. „Was ihnen gefiel“, betonte Oppermann, „war die Existenz einer konservativen Partei, die gleichzeitig eine liberale Partei war, die also einen liberalen Konservatismus, oder besser: einen konservativen Liberalismus, vertrat, der eine Position der Mitte zwischen dem politischen Ideal der Veränderung und dem Ideal der Beharrung einnahm.“ Diese Vorstellung, den Wandel zu gestalten und ihn in positive Bahnen zu lenken, statt ihn selbst herbeizuführen oder ihn aufhalten zu wollen, habe viele in der CDU magisch angezogen.

Der Blick nach Großbritannien habe somit die nationalliberale Tradition in der CDU verändert und für die liberale Demokratie tauglich gemacht. Dass sich fast alle selbsterklärten Konservativen – darunter Elisabeth Schwarzhaupt, Richard von Weizsäcker, Konrad Kraske, Ernst Albrecht, Gerhard Stoltenberg – in der CDU der alten Bundesrepublik als Liberalkonservative verstanden hätten, werde heute oft vergessen.

Der Liberalkonservatismus habe in der Politik der CDU eine wichtige Rolle gespielt, scheine heute aber in der Konfrontation zwischen Befürwortern und Gegnern einer tatsächlich oder vermeintlich konservativen CDU verlorenzugehen. „Es wäre die Aufgabe einer modernen CDU-Geschichtsschreibung, den Liberalkonservatismus ins Bewusstsein zurückzuholen“, sagte Oppermann abschließend.

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