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Notas de acontecimientos

„Seltsam ist mein Lieblingswort“

Peter Stamm liest auf Einladung der KAS am Gymnasium Steglitz

Der Schweizer Autor Peter Stamm hat am Gymnasium Steglitz vor 60 Schülern aus seinem neuen Buch „Seerücken“ gelesen. Das Werk versammelt zehn Erzählungen über Menschen, die im Alltag leise scheitern und in der Gefahr sind ihr Leben zu verpassen. Die Helden seiner Geschichten sind oft tragisch und die meisten seiner Geschichten nehmen überraschende Wendungen, wobei sie meist ein offenes Ende haben, das nur selten als Happy End bezeichnet werden kann. In ihnen führt der Autor die Schweizer Kunst des schönen Scheiterns zu neuen Höhen.

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Der Schweizer Autor Peter Stamm bei der Lesung am Gymnasium Steglitz.

Der Titel des Buches „Seerücken“ ist die Bezeichnung für die Landschaft zwischen Thurtal und Untersee, die geprägt ist von Wäldern, Wiesen, kleinbäuerlicher Landwirtschaft mit vielen Einzelhöfen und Weilern, weidenden Kühen und malerischen Hochstammgärten, die das Zuhause oder die Heimat des Autors ist. Die Geschichten aus „Seerücken“ spielen an Orten, die meistens an seine Heimat angelehnt sind, wenngleich sie überall stattfinden könnten.

Stamm las aus der ersten Erzählung „Im Wald“. In dieser Geschichte geht es um ein Mädchen mit dem Namen Anja, deren Eltern Alkoholiker sind. Anja flieht vor ihnen in die Wälder und findet dort ein anderes Zuhause. Sie wird auch noch 20 Jahre später - als Mutter zweier Kinder und Buchhändlerin - die Erinnerung an die Zeit im Wald bis in ihre Alpträume verfolgen, und sie wird sich in ihnen verlieren - zu ihrem Schaden.

Im Anschluss an die Lesung nahm sich Stamm ausgiebig Zeit und diskutierte 75 Minuten mit den Schülern, die sich sehr gut auf die Lesung und den Autor vorbereitet hatten. Peter Stamm berichtete ihnen, dass er ganz bewusst in einem sehr schlichten Stil und in einer Sprache schreibt, in der kein Satz und kein Adjektiv zuviel ist. Überdies konnten die Schüler erfahren, dass das Wort „seltsam“ zu seinen Lieblingsworten zählt, dass in seinen Geschichten oftmals Personen am Fenster stehen und dass Wasser eine zentrale Rolle spielt.

Das Schreiben bezeichnete er als Vergnügen. Stamm betonte wie wichtig es ihm sei, sein Hobby quasi zum Beruf gemacht zu haben und jeden Tag frei und selbst darüber entscheiden zu können, was er zu tun gedenke. Auf die Frage, warum seine Geschichten selten positiv enden, antwortete er, dass das Glück, das in allen seinen Erzählungen vorkommt, bei ihm nicht zwangsläufig am Ende stehe.

Er machte deutlich wie wichtig es ihm ist, dass die Ähnlichkeit der Personen in seinen Erzählungen mit ihm nicht zwangsläufig bedeutet, dass die Texte autobiographisch sind. Da ihn Frauen mehr faszinieren als Männer, macht es ihm auch Spaß sich in Frauen zu versetzen und Geschichten aus deren Blickwinkel zu schreiben.

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Stellvertretender Leiter Politische Bildungsforen und Leiter Politische Bildungsforen Süd

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