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Angie, Ségo, Cristina & Hillary

Vorträge mit Prof. Christina Holtz-Bacha zur medialen Darstellung von Frauen in der Politik

Die international anerkannte Kommunikationswissenschaftlerin Prof. Christina Holtz-Bacha von der Universität Erlangen-Nürnberg präsentierte em 13. und 14. Okt. vor weiblichen PAN-Mitgliedern (u.a. Senatorinnen und Abgeordnete) die Ergebnisse ihrer jüngsten Studien zum Thema der medialen Darstellung von Frauen in der Politik. Prof. Holtz-Bacha sieht die Berichterstattung über Frauen vor allem durch "Marginalisierung" und "Trivialisierung" gekennzeichnet, unabhängig vom kulturellen Kontext.

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Prof. Holtz-Bacha wies zunächst darauf hin, dass das weibliche Geschlecht - wie in anderen gesellschaftlich herausragenden Berufen auch - bezüglich seiner Respräsentation in der Politik an eine kaum überwindbare durchsichtige Grenze gestoßen sei. Seit rund 30 Jahren läge der Anteil von Frauen z.B. im deutschen Bundestag bei ca. einem Drittel. Je wichtiger bzw. einflussreicher die Positionen sind, desto weiter sinke dieser Anteil ab. Die Tatsache, dass derzeit eine Frau das einflussreichste politische Amt in Deutschland innehat, täusche über die tatsächliche Lage eher hinweg, als dass sie Ausdruck eines neuen Zeitalters wäre. Im Fall der Politik würden in diesem Zusammenhang die Medien eine entscheidende Rolle spielen, da sie darüber entscheiden, was für eine Gesellschaft wichtig und wissenswert ist. Mit Blick auf die Berichterstattung über Frauen, so Prof. Holtz-Bacha, lasse sich feststellen, dass es Frauen ungleich schwerer hätten, sich mit wichtigen Sachthemen in den Medien zu positionieren. Allgemein gelte hier die Regel: "Männer handeln, Frauen werden erwähnt". Wenn Frauen in den Medien Erwähnung fänden, dann häufig aus "dekorativen" Gründen bzw. in Verbindung mit Fragen zu ihrem äußeren Erscheinungsbild. Vor allem auch Politikerinnen hätten mit diesem Umstand zu kämpfen: als Frauen befänden sie sich in einer Lage, in der sie scheinbar nur verlieren können: Trete eine Politikerin zu farblos, kühl bzw. "männlich" auf, würden die Medien ebenso daran Anstoß nehmen wie an einem zu "weiblichen" Auftritt, der ihnen sofort die Vorwurf einbringe, nicht "hart" genug für eine derart wichtige Aufgabe wie das Ausüben eines hohen politischen Amtes zu sein. Hinsichtlich der jüngsten Erfolge bzw. der aussichtsreichen Positionen von Frauen in der Politik, wie Angela Merkel in Deutschland, Ségolène Royale in Frankreich, Michelle Bachelet in Chile, Cristina Kirchner in Argentinien oder Hillary Clinton in den USA, müsse die Frage gestellt werden, ob diese Karrieren nur deshalb möglich gewesen seien, weil jeweils ein berühmter Mann Hilfestellung geleistet hat. Ein gutes Beispiel im Falle Angela Merkels sei ihr Ziehvater, Altkanzler Helmut Kohl, der der heutigen Bundeskanzlerin den Beinamen "Kohls Mädchen" einbrachte. Prof. Holtz-Bacha resümierte, dass sich Frauen sehr genau mit den Mechanismen der medialen Berichterstattung beschäftigen müssten, viel genauer als Männer, für die der Umgang mit Presse und Fernsehen viel unkomplizierter sei. Eine Änderung dieser Umstände sei in der näheren Zukunft nicht zu erwarten.

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