Discusión
Detalles
Woran erinnern wir (uns)? Gerne an freudige Ereignisse und Anlässe. An Feste. An historische Ereignisse. Doch genauso gut lassen sich in der Geschichte Ereignisse finden, die uns Mahnung sein sollten. Sich zu erinnern bedeutet, sich mit Geschichte auseinanderzusetzen. Es ist von etwas die Rede, was gewesen ist. Wir erinnern uns an Geschichten und Geschichte. Doch was entsteht aus diesem Gedenken?
Es gibt Tage im Jahr, die eine tiefere Bedeutung haben. Hervorzuheben sind sicherlich der 27. Januar als Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus und die an diesem Tag erfolgte Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz. Am 8. Mai 1945 hat der Zweite Weltkrieg sein Ende gefunden, am 23. Mai gedenken wir der Errungenschaften des Grundgesetzes, am 3. Oktober feiern wir die Deutsche Einheit und am 9. November erinnern wir an die Verbrechen der Nationalsozialisten in der Reichspogromnacht 1938. Gleichzeitig ist das Datum historisch geprägt durch den Fall der Berliner Mauer 1989.
Im Jahreskalender finden sich viele weitere Gedenktage von nationaler und internationaler Bedeutung. Jährlich rücken freudige und erschreckende Ereignisse somit in unsere Erinnerung. Doch wird das Gedenken durch diese Form nicht schon zum Ritual? Beinhaltet ein Gedenken nicht vielmehr eine Aufforderung? Ein gemeinschaftliches Aufstehen? Ein „Nie wieder“? Nie wieder Gräueltaten wie zu Zeiten des Nationalsozialismus! Im Umkehrschluss die Besinnung auf großartige Ereignisse der Vergangenheit, die uns Frieden, Gerechtigkeit und Wohlstand beschert haben, für die viele Menschen aufgestanden und eingetreten sind. Menschen, die nicht geschwiegen haben. Können wir diese Einstellung verstärken? Gibt es ein richtig und ein falsch in der Erinnerungskultur?
Lass doch die alten Geschichten, heißt es oft. Das ist doch Schnee von gestern. Wir leben doch „im Jetzt“. Gemeinsam laden der Volkshochschulkreis Lüdinghausen, das Regionalbüro Westfalen der Konrad-Adenauer-Stiftung e.V. und das St. Antonius Gymnasium zu einem Zeitzeugenforum ein, um die Frage der Erinnerungskultur in Schule und Gesellschaft zu diskutieren. Auf dem Podium erwarten sie spannende Gäste. Diskutieren Sie gerne mit!
PROGRAMM
18.00 Uhr:
Begrüßung und Einführung
Elisabeth Hüttenschmidt, Schulleiterin des St.-Antonius-Gymnasiums Lüdinghausen
Malte Bock, Konrad-Adenauer-Stiftung, Regionalbüro Westfalen
18.15 Uhr:
Impulse
Vergesslich beim Erinnern?! Wieso Gedenken keine „badewasserlaue Annehmlichkeit“ sein und werden darf.
Stefan Querl, Stellv. Leiter des Geschichtsortes Villa ten Hompel, Münster
Unsere Verantwortung aus der Geschichte
Judith Neuwald-Tasbach, Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde Gelsenkirchen
Erzählen ist Erinnern ist menschlich
Burkhard Spinnen, Schriftsteller, Münster
19.15 – 20.00 Uhr:
Podiumsdiskussion
„Erinnerungskultur zwischen Auftrag und Ritual“
Referenten:
Stefan Querl
Judith Neuwald-Tasbach
Burkhard Spinnen
Moderation:
Andrea Bauhus, Leiterin des Volkshochschulkreises Lüdinghausen, Ascheberg, Nordkirchen, Olfen, Senden
Corona-Auflagen: Wir weisen ausdrücklich auf die Einhaltung der 3G-Bestimmungen hin. Eine Teilnahme ist nur für Gäste möglich, die genesen, getestet oder geimpft sind. Die Teilnahme bedarf einer vorherigen schriftlichen Anmeldung. Wir bitten um verbindliche Anmeldung – per Antwortformular (Post/Online), Fax oder E-Mail. Sie gilt als angenommen, wenn Sie keine Absage erhalten. Es wird kein Tagungsbeitrag erhoben.