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Die Zerreißprobe - Wie Gefühle zu Feinden der Demokratie werden können
Lesung und Diskussion mit Lamya Kaddor
Gefühle spielen bei demokratischen Entscheidungen eine viel wichtigere Rolle als bisher beachtet. Wir leben in Zeiten der „Daueraufgeregtheit“. Deshalb ist es umso wichtiger, sich mit gefühlten Wahrheiten und negativen Gefühlen auseinanderzusetzen, damit sie uns nicht beherrschen und zu Feinden der Demokratie werden. Heute vergiften Angst vor dem Fremden und Fremdenhass zunehmend das politische Klima in Deutschland. Oft stehen Hilflosigkeit und fehlende Orientierung am Anfang. Vor allem Geflüchtete, Menschen aus einer anderen Kultur und mit einer anderen Religion werden als Bedrohung empfunden.
Statt sich ständig mit den Überlegungen zu beschäftigen, wie die „Fremden“ sich integrieren können, um nicht mehr „fremd“ zu sein, dreht die Islamwissenschaftlerin und die Religionspädagogin Lamya Kaddor nun die Frage um, nämlich, wie sich die sogenannte Mehrheitsgesellschaft ändern muss. Sie sieht mit Sorgen, dass die Angst vor den Fremden, vor dem Islam die Demokratie in Deutschland schwächt und appelliert an unsere liberalen Grundsätze, die Freiheit nicht zugunsten einer angeblichen Sicherheit zu beschränken. Was ist zu tun? Wie schaffen wir ein neues Wir?
In Vortrag und anschließender Diskussion setzen wir uns mit den Thesen der Autorin auseinander.
Parallel dazu zeigt die Volkshochschule die Ausstellung „Die Macht der Gefühle“ Deutschland 19/19 der Stiftung „Erinnerung, Verantwortung und Zukunft“ und der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur.
Die Veranstaltung findet in Kooperation mit der VHS Beckum/Wadersloh statt.