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Présentations & compte-rendus

“The Indo-Pacific: Geostrategic Challenges and Opportunities for Australia and Germany”

de Katja Theodorakis

A DIALOGUE WITH THE DEFENCE MINISTERS OF AUSTRALIA AND GERMANY

KAS Australia and the Pacific, in partnership with the Australian Strategic Policy Institute (ASPI), brought together The Honourable Annegret Kramp-Karrenbauer, Federal Minister of Defence, Germany and Senator the Honourable Linda Reynolds CSC, Minister for Defence, Australia for a hybrid dialogue on the strategic outlook in the Indo-Pacific and the potential of Australian–German Defence relations. The discussion was moderated by ASPI’s Executive Director Peter Jennings, with KAS Australia & The Pacific Director Dr Beatrice Gorawantschy introducing the Ministers and delivering the vote of thanks.

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Anlass für den Austausch waren die vor kurzem von der Bundesregierung beschlossenen Leitlinien zum Indo-Pazifik und das Strategic Update 2020 der australischen Regierung. Die Ministerinnen sprachen über die jeweiligen Ansätze ihrer Länder in einem sich rapide verändernden strategischen Sicherheitsumfeld. Ministerin Reynolds legte dar, dass der Wandel des strategischen Sicherheitsumfelds Anpassungen des bestehenden Modus Operandi erforderlich machten. Die Streitkräfte müssten ihre Fähigkeiten, ihre Organisation und ihr langfristiges strategisches Denken innovativ auf die neue Lage ausrichten. Dieser erhöhte Bedarf an Priorisierung finde sich auch in den Kernaussagen des Strategic Update wieder, nämlich in „der Gestaltung der Region, einer Abschreckungsstrategie zur Wahrung der Interessen des Landes und, falls notwendig, einer Antwort mit militärischen Mitteln”. Aus dem Update gehe klar hervor, so die Ministerin, dass diese Kernaussagen auf „der gemeinsamen Achtung der Souveränität aller Nationen beruhen”, die noch vor allem anderen das Fundament dessen ausmacht, was uns eint”.

Die Bedrohungen der nationalen Souveränität waren auch in der Impulsrede der Bundesverteidigungsministerin im Rahmen der virtuellen Gesprächsreihe im Indo-Pazifik ein Schlüsselthema. Ministerin Kramp-Karrenbauer bezog sich auf die Annexion der Krim durch Russland und betonte, dass wir zum ersten Mal seit langem wieder „erleben, wie die territoriale Ordnung in Europa durch Gewalt verändert wird”. Parallel dazu wies sie auf die Bedeutung offener Seewege im Indo-Pazifik hin. Mit Blick auf die ernste Herausforderung, die die rasant voranschreitende technologische Entwicklung für die Effizienz konventioneller militärischer Fähigkeiten darstelle, sprach sich Ministerin Kramp-Karrenbauer auch dafür aus, die Zusammenarbeit im Bereich Cyberverteidigung und Informationstechnologie zu stärken.

In Anbetracht zunehmender Systemkonkurrenz und des Wandels der transatlantischen Beziehungen wächst in Deutschland die Erkenntnis, dass man über die Außen- und Verteidigungspolitik mehr Verantwortung in der Welt übernehmen sollte. Ministerin Kramp-Karrenbauer war schon zuvor dafür eingetreten, dass Deutschland (und Europa) eine aktivere Rolle spielen und „dort für Sicherheit und Stabilität sorgen sollen, wo es wichtig ist”.

Die neuen Leitlinien zum Indo-Pazifik, die im September von der Bundesregierung verabschiedet wurden, sind ein eindeutiges Signal dahingehend, dass Deutschland die internationale regelbasierte Ordnung aktiv mitgestalten möchte, deren Zukunft sich laut Bundesregierung im indo-pazifischen Raum entscheidet. Unter dem Titel „Deutschland-Europa-Asien: Das 21. Jahrhundert gemeinsam gestalten” sollen die Leitlinien den Weg für eine engere Zusammenarbeit mit den Partnern in der Region bereiten, insbesondere mit ASEAN und den sogenannten „Partners across the Globe”. Ministerin Kramp-Karrenbauer, die Canberra als erste Station ihrer "virtuellen Reise" in die Region ausgewählt hat, sprach von einer spürbaren Verlagerung vom transatlantischen Raum in den Indo-Pazifik. Sie definierte die Region als politisches und wirtschaftliches Kraftzentrum, in dem die regelbasierte Ordnung von morgen gesichert werde. Sicherheit und Verteidigung seien diesbezüglich Schwerpunktbereiche, und die Ministerin bekräftigte Deutschlands Bereitschaft, die Zusammenarbeit mit den Partnern auszubauen, „die unsere Werte in der Region teilen und für eine Intensivierung militärischer Kontakte sowie die Förderung des Sicherheitsdialogs eintreten”. Sie wies auf die Ausweitung Deutschlands maritimer Präsenz im Indo-Pazifik hin und nannte dafür Beispiele wie gemeinsame Übungen, Ausbildungskooperationen, das Einschiffen von Personal der Bundeswehr auf Schiffen der Australischen Seestreitkräfte und die Entsendung deutscher Verbindungsoffiziere in multilaterale Stäbe der Region.

Das Angebot eines verstärkten deutschen Engagements im indo-pazifischen Raum wurde von der australischen Seite sehr begrüßt. Ministerin Reynolds bekräftigte ihrerseits, dass es insbesondere in Schlüsselbereichen der zukünftigen Sicherheit wie den kritischen Technologien und den seltenen Erden „keinen besseren Partner für den Beginn einer Zusammenarbeit gebe als Deutschland.” Peter Jennings, der Direktor des Australian Strategic Policy Institute, dankte Frau Kramp-Karrenbauer mit folgenden Worten: „Frau Ministerin, ich hoffe, dass Sie Australien tatsächlich zur ersten Station dieser verstärkten Zusammenarbeit machen werden”.

Beide Ministerinnen unterstrichen, wie wichtig es sei, die engen Bande zu den Vereinigten Staaten als Stützpfeiler der globalen Sicherheitsordnung auch durch die Zusammenarbeit im Rahmen der NATO beizubehalten, betonten aber ebenfalls die Notwendigkeit einer Weiterentwicklung. Insbesondere gelte es, den Begriff der Eigenständigkeit in einer sich schnell wandelnden Welt nach der (hoffentlich bald überwundenen) COVID-19-Pandemie neu zu definieren. Die Risiken und Gefahren für unsere Sicherheit würden weit über traditionelle militärische Bedrohungen hinausgehen und auch Pandemien, den Klimawandel und die daraus erwachsenden Engpässe bei Nahrungsmitteln, Energie und Wasser sowie Desinformationskampagnen umfassen. In ihren Schlussbemerkungen hob Frau Dr. Gorawantschy hervor, dass Resilienz und Nachhaltigkeit in einer eng verflochtenen Welt von entscheidender Bedeutung seien, in der das wirtschaftliche Wohl, die politische Stabilität und die Sicherheit miteinander verknüpft seien.

Die Gesprächsrunde veranschaulichte erneut, dass es neben den vielen geteilten Bedenken hinsichtlich der Zukunft der regelbasierten Ordnung auch zahlreiche Gemeinsamkeiten und Chancen für eine verstärkte strategische Kooperation im indo-pazifischen Raum gibt.

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Katja Theodorakis

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À propos de cette série

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