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En Femenino

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El día 7 de octubre la Fundación Konrad Adenauer fue aliada en el evento En Femenino, organizado por la Universidad EAFIT sede Medellín, y en donde se socializó y entregó a la publicación Podemos Ser: mujeres jóvenes influyentes en la política colombiana.

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Die Initiative zu der Veranstaltung ging von der Studentenorganisation der Universität EAFIT aus, um die Rolle der Frau in verschiedenen Gesellschaftssparten sichtbar zu machen. Die Paneldiskussion beschäftigte sich mit Themen wie Sport, Friedenskonstruktion, Wissenschaft und Führungseigenschaften; Teilnehmerinnen der Panel waren unter anderem die 24-fache Weltmeisterin im Rollschuhlaufen, Cecilia “La Chechi” Baena; die Regierungsvertreterin bei den Friedensverhandlungen mit der FARC-Guerilla und Abgeordnete der Repräsentantenkammer, Juanita Goebertus; die erste kolumbianische Ministerin für Wissenschaft, Technologie und Innovation, Mabel Torres sowie die Präsidentin der Stiftung „Acción Interna“, Johana Bahamón.  

 

Die Rektorin der Universität EAFIT, Claudia Restrepo, betonte in ihren Grußworten die Bedeutung solcher Dialog-Veranstaltungen unter Frauen, um einen sozialen Wandel anzustossen. Am ersten Panel zum Thema Frauen im Sport nahmen teil, die Hochleistungssportlerinnen im Kunstschwimmen Mónica Sarai Arango und Estefanía Álvarez sowie die ehemalige Rollschuhläuferin Cecilia “La Chechi” Baena. Dabei war man sich darüber einig, dass der Sport eine transversale Rolle in ihrem Leben gespielt habe, weil sie dadurch Verantwortung, Engagement und Ausdauer gelernt haben, was jedoch nicht ohne weibliche Bezugspersonen und Vorbilder in ihrem Umfeld möglich gewesen, wie zum Beispiel ihre Mütter, Trainerinnen oder andere Team-Mitglieder.   

 

Bezüglich der Geschlechtertrennung im Sport, bemerkten die beiden Kunstschwimmerinnen, dass in ihrer typisch weiblichen Sportart die Inklusion von Männern ein Problem sei, obwohl diese in letzter Zeit viel dazugelernt hätten und mehr eine Ergänzung als ein Hindernis darstellten. Cecilia bemerkte, dass für sie die männlichen Kollegen beim Training eine große Hilfe waren, weil sie sie herausforderten; obwohl immer noch ein großer Unterschied zwischen den Geschlechtern bestehe, hätten die Frauen doch ihren Platz im Sport erobert. Man betonte, dass es notwenig sei mehr Gerechtigkeit im Sport zu erreichen und lud weibliche Sportlerinnen ein, Hindernisse zu überwinden und ein Beispiel für den Nachwuchs in ihren jeweiligen Disziplinen zu sein.

Am zweiten Panel zum Thema „Frauen und Friedenskonstruktion“ nahmen teil die Sprecherin der Familien von Entführungsopfern in Kolumbien, Ingrid Betancourt; die Politikerin, Journalistin und Diplomatin, María Emma Mejía sowie die Abgeordnete der Repräsentantenkammer, Juanita Goebertus, die auch an der Publikation „Podemos Ser: einflussreiche junge Frauen in der kolumbianischen Politik“ mitgewirkt hatte. Moderatorin war die Direktorin der Wahrheitskommission von Antioquia, Martha Villa. Man sprach unter anderem über die Rechte der Frauen oder ihre Rolle bei den Friedensverhandlungen und im Bereich Versöhnung.  

Die Erfahrung des Entführungsopfers, Ingrid Betancourt war Ausgangpunkt für die Diskussion über die schon historische Schuld des Landes im Bereich Frauenrechte. Die fehlende Chancengleichheit sei eine Tatsache und während des bewaffneten Konflikts habe sich die Gewalt gegen Frauen vonseiten verschiedener Akteure verschärft. Ingrid betonte, dass gerade innnerhalb der Guerilla, die angeblich für eine gleichberechtigte Gesellschaft kämpfe, die Frauen als Sexobjekte angesehen werden und sexistischen Dynamiken unterworfen werden.

Juanita Goebertus berichtete, dass während der Friedensverhandlungen die Regierungsdelegation zum grossen Teil aus Frauen bestand, um dadurch die Notwendigkeit ihrer Inklusion zu vermitteln; so konnten Themen wie der Zugang von Frauen zu Landbesitz, sexuelle Gewalt, Niederlegen der Waffen, Mutterschaft und die Behandlung von Minderjährigen angesprochen werden. Zusammenfassend wurde empfohlen, den Übergang zu einem dauerhaften Frieden in Kolumbien humaner zu gestalten und die Bedürfnisse anderer anzuerkennen.

Das dritte Panel behandelte das Thema „Frauen in der Wissenschaft“ und wie eine Hierarchie oder „Maskulinisierung“ im Bereich der Wissenschaft vermieden und mehr Inklusion erreicht werden kann. Als Expertinnen waren geladen, die Mikrobiologin und Forscherin Ángela Restrepo; die Klimaforscherin und Dozentin der Universidad de Antioquia, Paola Arias; die erste kolumbianische Ministerin für Wissenschaft, Innovation und Technologie, Mabel Torres sowie die Dozentin der Universität EAFIT, Laura Sierra. Ein Ergebnis der Diskussion war es, dass die Neugier und das Interesse von Mädchen und Frauen geweckt werden müsse, um mehr Inklusion in der Forschung zu erreichen, weil in Bereichen mit fehlender Gleichberechtigung immer noch hegemoniale Ideen vorherrschen, vor allem in ländlichen Gebieten.

Der wachsende Frauenanteil in der Wissenschaft sollte zu mehr Solidarität führen und jungen Mädchen als Beispiel dienen, um die Wissenschaft als mögliches Lebensprojekt anzusehen.

Am vorletzten Panel zum Thema “weibliche Führungseigenschaften” nahmen teil, die Kaufmännische Leiterin für Lateinamerika der Firma Aequales, María Paulina del Castillo; die Geschäftsführerin von AVON, María Adelaida Saldarriaga; die Vizepräsidentin für Produkte von Bancolombia, Liliana Vásquez und die ehemalige Ko-Direktorin der Banco de la República, Carolina Soto; Moderatorin war Juana Botero, vom Direktionsteam der Frima Comfama. Jede der Teilnehmerinnen konnte von Benachteiligungen der Frauen am Arbeitsplatz berichten, weshalb sie feministische Ideen vertreten und zur Gleichberechtigung in ihren jeweiligen Unternehmen beigetragen haben. Als größte Herausforderung nannten sie, die Vereinbarung ihrer familiären Pflichten mit ihrem Beruf, da immer noch das historische Stereotyp vorherrsche, die Frau als Hausfrau und nicht als Berufstätige sehen. María Adelaida berichtete, dass für sie die Situation besonders schwierig war, aber eine andere Frau habe ihr in schwesterlicher Solidarität geholfen und sie erkennen lassen, dass ihre Anwesenheit nicht immer unbedingt erforderlich sei und sie deswegen keine Schuldgefühle haben sollte.

Das letzte Panel wurde von der Präsidentin der Organisation Proantioquia moderiert, als Expertin nahm die Gründerin und Präsidentin der Stiftung Acción Interna, Johana Bahamón teil, die auch an der Erstellung der Publikation “Podemos ser” beteiligt war. Frau Bahamón berichtete von ihrem ersten Besuch in einem Gefängnis und wie sie daraufhin beschlossen habe, den Insassinnen zu helfen; daher führe sie mit ihrer Stiftung 3 Programme zu folgenden Themenbereichen durch: Spirituelles Wachstum, Kunst und Kultur sowie Produktivität. Mit diesen Aktivitäten will sie einen Wandel herbeiführen und eine effiziente Resozialisierung der Frauen unterstützen, damit sie nach Ableistung ihrer Strafe leichter eine Arbeitsstelle finden. Ihrer Ansicht nach, tragen die Gefängnisse des Landes nicht zu einer Resozialisierung bei und erhöhen damit die Rückfallquote der Frauen, ohne ihnen eine zweite Chance im Leben zu geben.

Sie bemerkte weiterhin, dass die meisten Frauen wegen illegalen Drogenbesitzes verurteilt wurden, weil sie als sogenannte “mulas” für den Transport von Drogen angeheuert wurden. Außerdem leiden viele der Frauen an der Trennung von ihren Kindern; auch wenn die Kinder bis zum Alter von drei Jahren bei ihnen leben dürften, würden sie anschließend in ein Waisenhaus oder zu einer Gastfamilie geschickt und verlieren die Bindung zu ihrer Mutter. Frau Bahamón forderte abschließend die Zuschauer auf, solchen Frauen eine zweite Chance im Leben zu geben.

Am Ende der Veranstaltung erhielten alle Teilnehmer ein Exemplar der Publikation “Podemos Ser: junge einflussreiche Frauen in der kolumbianischen Politik”, das von der Konrad-Adenauer-Stiftung Kolumbien und der Stiftung “Women“ herausgegeben wurde; Mitherausgeberinnen waren Tatiana Niño und Alejandra Vargas. Die Zuschauer lobten den Symbolgehalt des Buches und seinen Beitrag für Debatten zum Thema Gender und Gleichberechtigung.

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Angélica Torres

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Projektkoordinatorin

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À propos de cette série

La Fondation Konrad-Adenauer, ses instituts, centres de formation et bureaux à l'étranger proposent tous les ans uin grand nombre de manifestations dédiées à des thèmes différents. À l'adresse www.kas.de, nous vous présentons, de manière actuelle et exclusive, des conférences, événements et symposiums. Outre un résumé thématique, vous trouverez ici aussi du matériel supplémentaire tel que des photos, des manuscrits de discours, des vidéos ou des podcasts radio.