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Présentations & compte-rendus

Horizonte aufreißen

Der Autor Andreas Maier hat bei der jüngsten Ausgabe der “Akademielesung“ sein aktuelles Buch Sanssouci vorgestellt. Der Roman spielt über- und unterirdisch im Schlosspark Sanssouci sowie an anderen Orten Potsdams.

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Der Autor heizt in dem Buch die Phantasien der Leser an, indem er sie an die Tür de Sadscher Wunderkammern führt, ohne sie einen Blick vom Geschehen darin erhaschen zu lassen. Sanssouci ist ein gigantisches Geschwätz, ein Menschengewimmel, in dem alles mit allem zusammenhängt. Bloß wie, das wird nicht endgültig aufgeklärt. Insofern ist Sanssouci ein Rätselroman, der fesselt. Eine der zentralen Aussagen des Buches lautet, dass durch die Unmäßigkeit im Reden viel Unglück und Falschheit in die Welt kommt.

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Andreas Maier

Der Punkt in Andreas Maiers Leben, der bis heute alles strukturiert und aus dem er seine Stellung zum Literaturbetrieb, zur Welt und auch den Kern seines Glaubens ableitet, ist für ihn der Moment, in dem er sich im zarten Alter von drei Jahren ganz bewusst dem Kindergarten verweigerte. Er sagte seiner Mutter, die ihn damals nach dem ersten Kindergartentag abholte: „Wenn ihr mich hier morgen wieder herbringt, renne ich unter das nächste Auto!“

Seine Romane spielen bevorzugt dort, wo er bereits lebte oder lebt: in der Wetterau, in Tirol oder Frankfurt. Meistens haben sie gedankenlose Sprachkultur und fehlgeleiteten politischen Aktionismus zum Inhalt.

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Von links: Christian Schleicher, stellvertretender Leiter der KAS-Akademie; Autor Andreas Maier; Prof. Dr. Michael Braun, Leiter des Literaturreferats der KAS

Literatur ist für ihn ein Mittel, um ein Ich sichtbar zu machen. Seiner Überzeugung nach gibt Literatur keine Antworten, sondern stellt Fragen. Maiers Ansatz ist es, Horizonte aufzureißen und Literatur ins Vibrieren kommen zu lassen. Beim Schreiben läuft es für ihn erst dann richtig gut, wenn er eine Wucht spürt, die ihn in der Lage versetzt, auch wuchtig zu schreiben.

„Mich hat nie die Handlung in einem Buch interessiert, mich hat nie ein Stoff interessiert, mich hat an einem Buch überhaupt noch nie etwas interessiert. Eigentlich verlange ich von einem Buch viel mehr. Ich muss mit den Büchern leben und ebenfalls mit ihnen

denken können.“

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