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Séminaire

Radio in einer papierlosen Gesellschaft - Die Bedeutung des Radiojournalismus in der Demokratischen Republik Kongo

Das Seminar wurde vom Medienprogramm Subsahara-Afrika sowie der KAS DR Kongo durchgeführt und hatte leitende Radiojournalisten sowie Manager von lokalen Radiostation aus der Hauptstadt und drei Provinzen als Zielgruppe.

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Das Medienprogramm Subsahara-Afrika der Konrad-Adenauer-Stiftung (KAS) besteht seit 2002 und beschäftigt sich mit folgenden Schwerpunkten: Die gesellschaftspolitische Funktion der Medien als „vierte Gewalt“ zu stärken und zur Meinungsbildung im Sinne der Demokratieförderung beizutragen. Außerdem soll eine unabhängige und vielfältige Medienlandschaft gefördert sowie ein fairer, transparenter Austausch politischer Meinungen ermöglicht werden. Auch das Thema „Digitalisierung von Medien und Politik“ wird in den Seminaren des Medienprogramms anwendungsorientiert diskutiert.

Bei dem zweitägigen Seminar in Kinshasa, das zusammen mit dem Kooperationspartner FRPC („Fédération des Radios de Proximité de la R.D. Congo“) durchgeführt wurde, beleuchteten vier Referenten die Bedeutung des kongolesischen Radios aus historischen und aktuellen Perspektiven. Anschließend erarbeiteten sie mit den Teilnehmern Ansätze, wie die Zielgruppe in der DR Kongo das Medium Radio für ihre Arbeit effektiv und verantwortungsvoll nutzen können. Als Abschluss des Seminars wurde eine Radiostation des protestantischen Senders „Radio L’Eglise du Christ au Congo“ (ECC) besucht.

Der Doktorand Pierre N’Sana von der Université Libre in Brüssel referierte in einem historischen Rückblick über die „Bedeutung des Radios in Zentralafrika von der Kolonialzeit bis heute“ und darüber, „wie man im Rundfunk verantwortungsvoll und ökonomisch arbeitet“. Er betonte die Wichtigkeit, nur verlässliche Informationen zu veröffentlichen und zeigte auf, wie man sich als Dienstleister an unterschiedliche Zielgruppen anpasst. Isidore Kabongo, Direktor des staatlichen Radiosenders RTNC ("Radio Télévision Nationale Congolaise"), berichtete als Zeitzeuge von der Entwicklung des Radios in Zaire unter der Führung Mobutus bis zur heutigen Situation in der Demokratischen Republik Kongo. Er schilderte dabei eindrucksvoll, wie das Radio zunächst als Propagandawerkzeug der belgischen Kolonialherren installiert wurde, um dann vom damaligen Präsidenten Mobutu dahingehend instrumentalisiert wurde, sein Konzept der "Authenticité" (später auch als „Mobutuismus“ bezeichnet) zu propagieren und seine Macht über Jahrzehnte hinweg zu sichern. Der Direktor des Medienprogramms der KAS Subsahara-Afrika, Christoph Plate, zeigte in seinem Vortrag ein anderes Bild der Medien auf (wie wir es in Westeuropa kennen), nämlich das der „vierten Gewalt“: Medien können durch ihre Berichterstattung und die daraus entstehende öffentliche Diskussion, das politische Geschehen beeinflussen und stellen damit im System der Gewaltenteilung (neben der Exekutive, Legislative und Judikative) eine vierte, „virtuelle“ Säule der Gewalt dar. Plate betonte in seiner Rolle als langjähriger und erfahrener Journalist, dass es Aufgabe und Verantwortung der Medien sei, die öffentliche Meinung zu bilden sowie verantwortungsvoll und objektiv zu berichten. Im Anschluss fand eine anregende Diskussion darüber statt, wie kongolesische Journalisten die nicht immer einfach zu wahrende Balance zwischen finanzieller Abhängigkeit (materielle Existenzsicherung) einerseits und Autonomie (unabhängige und objektive Berichterstattung) andererseits halten können. Jean-Luc Mootoosamy, Direktor von „Media Expertise“ in der Schweiz, widmete sich in seinem Vortrag „Radio und Soziale Netzwerke: Wie zieht man das Beste aus dieser Koexistenz?“ der Digitalisierung von Radioprogrammen sowie deren effizienter Einbindung in die sozialen Netzwerke. Der Referent stellte in einem zweiten, interaktiven Vortrag darüber hinaus dar, wie man unterschiedliche Radioformate zu einem wirtschaftlichen Unternehmen macht, das von Dauer ist.

Der abschließende Besuch der Radiostation des protestantischen Senders „Eglise du Christ au Congo“ bot den Teilnehmern die Möglichkeit, sich vor Ort über die Arbeitsweise einer lokalen Radiostation zu informieren, Netzwerke zu knüpfen und Erfahrungen aus der Praxis auszutauschen.

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Lieu de l'événement

Kinshasa

Contact

Gregor Jaecke

Gregor Jaecke

Directeur par intérim du programme médias pour l'Afrique subsaharienne

gregor.jaecke@kas.de +27 (11) 214 2900

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