KAS COLOMBIA

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Menschen, die zur Migration gezwungen sind, leiden oft unter zahlreichen sozialen, politischen oder kulturellen Problemen, was sie besonders verletzlich macht. Hinzu kommen Faktoren wie Rasse, Gender oder die ethnische Abstammung des Migranten. Diese Konditionen bestimmen auch das Schicksal vieler Frauen, die aus Venezuela nach Kolumbien fliehen mussten und in ihrer Gemeinschaft oft Probleme wegen ihrer Herkunft oder ihrer politischen Partizipation durchlebt haben. Daher haben Institutionen wie “Derecho a No Obedecer” (DANO) und Artemisas mit Unterstützung der KAS Kolumbien die Organisation und politische Aktion von Frauen aus Venezuela und Kolumbien im ganzen Land begleitet. 

So fand am 9. November die Veranstaltung “Konstellationen: Netzwerk für Aktion und Koordination” statt; dabei konnten Frauen ihre Geschichte und ihre Erfahrungen vorstellen und gleichzeitig einen Dialog über Probleme weiblicher Migranten und Social leaders führen.

In seinen Grußworten wies der Koordinator von “Derecho a no obedecer” (DANO), Alejandro Daly,  darauf hin, dass alle zwei Minuten eine Person in der Welt ihre Heimat aufgrund von kriegerischen Auseinandersetzungen, Auswirkungen des Klimawandels oder politischen Krisen verlassen müsse; dies sei besonders besorgniserregend weil dadurch Millionen von Menschen ihr zu Hause als etwas undefiniertes und unsicheres ansehen und außerdem die sozialen, psychologischen und politischen Folgen der Tatsache zu ertragen hätten, dass ihre Heimat „irgendein Ort“ auf der Welt sei. Daher sei das Projekt “Konstellationen” von großer Bedeutung für DANO und andere Organisationen, da man hier mit 45 Frauen in Cúcuta, Cali und Bogotá, arbeite, die zum größten Teil führende Positionen in Migrantenorganisationen innehaben.

Die Direktorin von Artemisa, Juliana Hernández betonte, dass weibliche Migranten besonders unter sozialer Ungerechtigkeit und Diskriminierung zu leiden hätten; gleichzeitig erlaube die weibliche Perspektive aber auch eine mehr emotionale Sicht der sozialen und politischen Organisation, wie zum Beispiel solidarische Ökonomie oder Einsatz für Frieden und Menschenrechte. Mit dem Projekt Konstellationen habe man eine Verbindung zwischen Migrationsprozessen und der ungeheureren emotionalen Belastung herstellen können, während diese Emotionen gleichzeitig in einen organisatorischen Prozess zur politischen Partizipation und Aktion verschiedener Institutionen einfließen konnten, die trotz unterschiedlicher Programme das gleiche politische Ziel verfolgten.

Der Repräsentant der KAS Kolumbien, Stefan Reith, betonte, dass die Migration für die Stiftung eines der wichtigsten Themen sei, weil sie nicht nur Kolumbien betreffe, sondern ein weltweites Phänomen darstelle; gewalttätige Auseinandersetzungen und humanitäre Krisen würden viele politische, soziale und kulturelle Herausforderungen mit sich bringen. Andererseits stelle die weltweite Migrationsbewegung auch eine Chance dar, damit andere Akteure sich für das Wohlergehen der Flüchtlinge engagieren. In diesem Zusammenhang beglückwünschte Reith die mutigen Frauen und sprach ihnen seinen tiefempfundenen Respekt aus für ihre Bereitschaft zur Verbesserung der Lebensbedingungen der Migranten beizutragen.  

Im Anschluss bemerkte Alejandro Daly, dass während der Arbeit mit verschiedenen weiblichen Anführern und Frauenorganisationen in jeder Stadt ein entsprechender Plan erstellt wurde, um die Integration zu fördern, den Fremdenhass zu überwinden und Mechanismen zu entwickeln, um noch mehr Menschen helfen zu können. Dies sei nur durch die Kooperation zwischen DANO, der Fundación Artemisas, der KAS Kolumbien und anderer Organisationen möglich gewesen. Das Projekt sei auch von Universitäten unterstützt worden und parallel dazu habe ein Partner von DANO, das “Center for Global Development” eine Studie durchgeführt über die Integration von Migranten in den Arbeitsmarkt in Kolumbien unter Berücksichtigung ihres Geschlechts und der Vertretung von Frauen in sozialen und politischen Führungsrollen.

Nach der Präsentation der Studie stellten einige Frauen, die an den Aktionsplänen mitgearbeitet hatten, die erzielten Fortschritte vor; gleichzeitig wurden Mechanismen zur Verbesserung der Erfolge festgelegt. Eine der vorgestellten Aktivitäten war eine Werbeaktion gegen Fremdenhass in den Aufnahmeregionen sowie die Verbreitung von Informationen über Gewalt gegen Frauen, Menschenrechte sowie juristische und verwaltungsrechtliche Beratung bei der Antragstellung und Registrierung der Migranten.

Abschließend dankten Alejandro Daly und Juliana Hernández den Teilnehmern und beglückwünschten die die Frauen, die aktiv an dem Projekt mitarbeiteten; Ziel der Initiative sei es auch, Empfehlungen für “public policies” zu geben und die Einzelschicksale der Migrantinnen zu begleiten, vor allem durch Förderung der Aktionspläne in den einzelnen Städten und durch die Einbeziehung der Zivilgesellschaft in solche Initiativen.