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Die Krimtataren zwischen Repression und Nationaler Entdeckung

dari Simon Pfeffereder
Experten diskutierten über die Geschichte der Krimtartaren, die Situation der Volksgruppe unter den aktuellen politischen Unruhen. Die Veranstaltung fand in Kooperation mit der Deutschen Gesellschaft für Osteuropakunde und der Gesellschaft für bedrohte Völker in der Akademie der Konrad-Adenauer-Stiftung in Berlin statt.

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Der Kampf gegen den sogenannten IS, Donald Trump und die Wahlen in Frankreich bestimmten in den letzten Monaten die täglichen Meldungen. Aber sind das schon alle Konflikte unserer Zeit? Mitnichten. Vor drei Jahren erkämpften sich die Ukrainer in der Majdan-Revolution eine Unterzeichnung des Assoziierungsabkommens mit der Europäischen Union und zwangen den prorussischen Präsidenten zur Flucht ins Exil. Russland reagierte unter anderem mit der völkerrechtswidrigen Annexion der Krim. Das damit verbundene Schicksal der Krimtataren blieb zunächst in der Öffentlichkeit weitgehend unbeachtet. Der Eurovision Song Contest, bei dem aus jedem europäischen Land ein Kandidat sein Lied vorstellt, findet dieses Jahr in Kiew statt. Kandidaten aus jedem Land? Nein. Wegen eines Auftritts auf der annektierten Krim bekam die russische Kandidatin ein dreijähriges Einreiseverbot in die Ukraine und kann daher nicht auftreten. Schon letztes Jahr spielte die Schwarzmeerhalbinsel eine Rolle, weil die spätere ukrainische Siegerin in ihrem Lied „1944“ von der Deportation der Krimtataren durch die Sowjets in diesem Jahr berichtete. Es lohnt sich also, sich genauer mit den Krimtataren zu beschäftigen. Die Konrad-Adenauer-Stiftung nahm sich dieses Themas in einer Kooperationsveranstaltung mit der Gesellschaft für bedrohte Völker und der Deutschen Gesellschaft für Osteuropakunde e.V. (DGO) an und stellte die Frage, wie es dem kleinen Volk in den zurückliegenden Jahren ergangen ist.

Die Geschichte der Krimtataren

Die Krim wurde im vergangenen Jahrtausend von den verschiedensten Völkern besiedelt, dementsprechend haben sich auf die Krimtataren mit vielen Völkern gemischt. Für die erste stellvertretende ukrainische Informationsministerin und Krimtatarin, Emine Dschaparova, ist deshalb klar: „Wir haben das Blut aller Völker aufgenommen. Unsere Identität ist dabei aber unzertrennlich mit dem Boden der Krim verbunden.“ Jedoch mussten die Krimtataren diesen Boden in der Geschichte mehrfach verlassen. Hanno Schedler, Vertreter der „Gesellschaft für Bedrohte Völker“ wies auf die ca. 238.000 Menschen hin, die 1944 in von der Sowjet-Armee kontrollierte Siedlungen in Zentralasien verschleppt wurden – ein Jahr später war die Hälfte an Zwangsarbeit und widriger Versorgung gestorben. Dschaparova sieht diese Entwicklung als zweite von drei Wellen der Emigration. Bereits nach der ersten Annexion durch Russland unter Zarin Katharina der Großen im Jahr 1783 wurden viele Krimtataren durch eine gezielte russische Besiedlung der verdrängt und wichen unter anderem nach Rumänien und Bulgarien aus. Nach dem Zerfall der Sowjetunion im Jahr 1989 war die Freude der Menschen über die geglückte Rückkehr aus dem Exil groß – jedoch hielt sie erneut nicht lange, knapp ein Vierteljahrhundert. Für die Bevölkerung sei die russische Annexion der Krim

2014 eine „gefühlte Fortsetzung der Politik der 1940er Jahre“, so Dschaparova.

„Es sind nicht mehr die Krimtataren, sondern die Tataren, die auf der Krim leben“

Mit der Deportation der Krimtataren im Jahr 1944 ist die heutige Situation selbstredend nicht vergleichbar. Die Verdrängung durch angeworbene Russen in der Arbeitswelt, die russische Einbürgerung und die bewusste Unterdrückung krimtatarischer und das betonen russischer Traditionen lässt Aishe Memetova von der Nichtregierungsorganisation DEVAM („Fortführung“) aber von einer „weichen Deportation“ sprechen. Manche Menschen haben ihre Heimat verlassen; für die, die geblieben sind, stellte sich zunehmend die Frage der Loyalität. Die eigenständigen Institutionen, allen voran der Medschlis, das Exekutivorgan der krimtatarischen Verwaltung bestehe nach wie vor. Angesichts der damit verbundenen Vorteile im täglichen Leben wächst die Anzahl der als „Verräter“ geschmähten Opportunisten aber, die mit der neuen Regierung zusammenarbeiten. „Die Zeit spielt gegen die Krimtataren“, so Memetovas Ausblick.

Es sei „wichtig, dass man zeigt, dass man die Krim im Blick hat“

Den Vorwurf, man habe die Ukraine sicherheitspolitisch im Stich gelassen, will Dr. Susan Stewart, Mitglied der Forschungsgruppe Osteuropa und Eurasien der Stiftung für Wissenschaft und Politik so nicht stehen lassen. Das sogenannte „Budapester Memorandum“, in dem westliche Staaten und Russland der Ukraine im Gegenzug für einen Verzicht auf ihre Atomwaffen 1994 die territoriale Souveränität garantierten, habe keine bindende Verpflichtung zum militärischen Beistand beinhaltet. Sie kritisierte aber, dass die Bundesrepublik Deutschland sich aufgrund des Normandie-Formates vor allem auf den Krieg im Donbass konzentriere und die Krim eher vernachlässige. Dass daraus ein Deal à la „Donbass für die Krim“ entstehen könnte hält sie aber für unwahrscheinlich. Jedoch sehe sie auch langfristig nur mit Sanktionen und ohne militärisches Engagement kaum eine Möglichkeit, die Krimbesatzung zu beenden und prophezeit zwei noch länger anhaltende Konflikte.

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