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Ein Bündel an Maßnahmen

PISA: Warum Bayern so erfolgreich ist und wie Berlin sich verbessern will

Wenn ein bayerisches Kind mit seiner Familie nach Niedersachsen zieht, kann es sich in der Schule zwei Jahre hängen lassen, bis es das Niveau seiner neuen Mitschüler hat. So fasste der frühere niedersächsische Ministerpräsident Gerhard Glogowski im Jahr 1998 das Leistungsgefälle innerhalb der deutschen Schullandschaft zusammen. Im Jahr 2000 bestätigte die inzwischen mehrfach wiederholte PISA-Studie diesen Eindruck. Das Spitzenquartett aus Sachsen, Bayern, Baden-Württemberg und Thüringen liegt dabei deutlich vor der Bundeshauptstadt Berlin. Warum?

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Das Rezept der Bayern

Was machen die Bayern anders als der Hauptstädter? Elfriede Ohrnberger kann als Ministerialdirigentin im Bayerischen Staatsministerium für Unterricht und Kultus ein „Bündel an Maßnahmen“ aufzählen: Nach Ende des Zweiten Weltkrieges sei in Bayern eine zentrale Abschlussprüfung eingeführt worden, die Schulaufsicht sei strenger und viel in den Schulen vor Ort, die Qualität werde schon seit Jahren durch Evaluationen und Analysen des Unterrichts gesichert. Wichtig ist Ohrnberger aber auch die Lehreraus- und fortbildung. Letztere ist in Bayern schon lange Tradition, während sie in manchen Bundesländern erst in den vergangenen Jahren an Bedeutung gewann. „Wir fördern in Fortbildungen zum Beispiel die Diagnose-Kompetenz von Lehrern, damit sie Schülern nicht immer nur sagen, sie müssten mehr üben, wenn sie etwas nicht gut könnten, sondern genau sehen, an welcher Stelle die Schüler scheitern und gezielte Übungen ansetzen können“, sagt Ohrnberger.

Privatschule heißt nicht unbedingt Erfolg

Der Präsident des Deutschen Lehrerverbandes, Josef Kraus, sieht noch weitere Aspekte, die ein Bundesland bei der PISA-Untersuchung zum Erfolg führen können. Er hat sich im vergangenen Jahr wissenschaftliche Untersuchungen zu den Schulsystemen der Bundesländer angesehen und hat zum Teil überraschende Zusammenhänge gefunden: „Wenn ein Schulwesen zum Beispiel eine hohe Stundenzahl pro Schulwoche aufweist, schneidet es eher gut bei PISA ab als mit wenig Unterricht. Weniger bedeutsam hingegen für einen Erfolg ist die Anzahl von Privat- oder Ganztagsschulen. Mehr davon verbessern nicht das Ergebnis bei PISA“, zitiert Kraus seine Untersuchung und ergänzt: „PISA jedoch hat auch nur einen begrenzten Aussagewert, prüft nur einzelne Kompetenzen und ist nicht gleichzusetzen mit Bildung generell.“

Berliner Probleme

„In der Tat bildet die PISA-Untersuchung nur einen Teil der Schulwirklichkeit ab, aber sie hat es auch geschafft, dass in Deutschland wieder mehr über Bildung gesprochen wird“, ergänzt Ohrnberger. Bewegt hat sich viel seitdem, so auch in Berlin. Zufrieden sind damit nicht alle: „Berlin geht den falschen Weg. Die Politiker kommen da immer mit der Gießkanne und schütten ihre Reformen über den Köpfen aus, behandeln alle Schüler gleich, dabei sind sie das ja nicht“, bemängelt Sascha Steuer, der als Bildungspolitischer Sprecher der CDU-Fraktion im Berliner Abgeordnetenhaus sitzt. Zu wenig Fachlehrer in den Klassen fünf und sechs, aber auch den jahrgangsübergreifenden Schulunterricht in den ersten beiden Schuljahren kritisiert er, dabei greift letztere Maßnahme die pädagogische Methode der Binnendifferenzierung auf, die Schüler eben nicht gleich behandelt, sondern nach individueller Leistung fordert und fördert, wie Ohrnberger erklärt. Schließlich fordert Steuer, dass die Lehrer in Berlin wieder verbeamtet werden, da sonst das gute Personal abwandere. Zudem wünscht er wieder Vorschulklassen, um vor allem das Sprechen zu üben.

Für alle eine Sprache

Die Sprache hat auch der Leiter der Herbert-Hoover-Oberschule im Berliner Problembezirk Wedding, Thomas Schumann, als Problem seiner Schule aufgegriffen. In einer Übereinkunft mit Lehrern, Schülern und deren Eltern wurde Deutsch als einzige Sprache auf den Schulgelände festgelegt. Diese Maßnahme wurde auch medial kontrovers diskutiert, schließlich, so sagt er, haben aber auch die Schüler dafür gestimmt. „Es ist für die Schüler auch nur von Vorteil. Sie lernen so viel schneller gutes Deutsch zu sprechen. Ich möchte sie für die Berufswelt vorbereiten, die Kinder mit Migrationshintergrund sollen am Telefon nicht von den anderen deutschen Kindern zu unterscheiden sein. Dann haben sie gleiche Chancen“, erklärt Schumann. Auch hat die Schule eine strengere Hausordnung, als man es von vielen Einrichtungen kennt. Mobiltelefone dürfen auf dem Schulgelände und im Klassenraum den Rucksack nicht verlassen, sonst müssen die Eltern das Telefon abholen kommen. Die Kleiderordnung ist dem Schulleiter ebenso wichtig: „Darüber wird zwar viel gemurrt, aber wenn ein Schüler sich später bei der Bank bewerben will und mit seinem Basecap auf dem Kopf dorthin geht, nehmen die ihn doch nicht ernst. Doch ich möchte, dass meine Schüler ernst genommen werden.“

Die Basis ist die Gesellschaft

Und dennoch kann ein einzelner Schulleiter nicht die Schullandschaft verändern, auch die Politiker können nur begrenzt wirken. Die Basis ist viel globaler: „Schule ist nur so gut, wie sie von den Eltern und der Gesellschaft getragen wird“, sagt Schumann. Und das das gesellschaftliche Miteinander von Schule und Eltern hinkt, zeigte jüngst eine Forsa-Studie, die der Bildungspolitiker Steuer zitiert: „Die Eltern wünschen sich mehr Wertevermittlung im Unterricht, die Lehrer beklagen, dass die Eltern ihren Kindern nichts mehr beibringen.“ Josef Kraus weiß darauf nur einen Satz von Karl Jaspers wiederzugeben: „Es ist das Schicksal eines Volkes, welche Lehrer es hervorbringt und wie es diese achtet.“

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Rita Schorpp

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