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Historische Chance verspielt

Trotzdem blicken Balten und Deutsche auf eine 20-jährige erfolgreiche Partnerschaft zurück

Historiker Dr. Joachim Tauber sieht die Rolle Deutschlands und des Westens bei der Wiederherstellung der Unabhängigkeit der baltischen Staaten zwiespältig. Eine historische Chance in den Beziehungen sei verspielt worden, weil sich die westliche Haltung nur zögernd und sehr spät geändert habe.

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Vordergründig habe die freie Welt die baltischen Staaten zwar niemals aufgegeben, dennoch blieb es, so Tauber bei einer Veranstaltung der Konrad-Adenauer-Stiftung in Berlin, bei rein „politischen Gesten“. Selbst als Litauen sich im Frühjahr 1990 von der Sowjetunion lossagte, wartete man vergeblich auf Unterstützung. Aus deutscher Sicht vielleicht verständlich, musste doch alles dafür getan werden die deutsche Einheit, die zu diesem Zeitpunkt noch längst nicht in trockenen Tüchern war, sicherzustellen. Hätte man Litauen anerkannt, wäre dies einer Brüskierung Gorbatschows gleichgekommen - mit ungewissen Folgen.

Fraglich bleibt freilich, ob der Westen nicht allzu wohlwollend gegenüber Moskau agierte und dabei Tallinn, Riga und Vilnius völlig aus den Augen verlor. Tauber sieht rückblickend innerhalb der politischen Grundkonstellation „durchaus Handlungsspielraum“ der Sowjetunion zu verdeutlichen, dass die baltische Frage auch für den Westen große Bedeutung besessen habe.

So blieb den Menschen im Baltikum nichts anderes übrig als sich selber zu helfen. Das taten sie singend und friedlich und mussten dennoch dafür mit ihrem Leben bezahlen. In Vilnius kam es im Januar 1991 zum sogenannten Blutsonntag, bei dem vierzehn Demonstranten getötet und 1.000 verletzt wurden. Ein Wendepunkt – nicht nur für die Freiheitsbewegung. Als ob ein Weckruf erfolgt war, verlieh dieses Ereignis der Bewegung erhöhte Medienaufmerksamkeit und einen „ungeheuren Impetus“, so Tauber, dem sich auch der Westen nicht mehr entziehen konnte. Ohne den deutschen Beitrag überbewerten zu wollen, kommt Tauber zu dem Schluss, dass die westlichen Staaten ab diesem Zeitpunkt zwar weiterhin vorsichtig und zögernd agierten, aber dennoch eine gewisse Schutzfunktion für das Baltikum erfüllten. Denn die Gefahr einer erneuten blutigen Eskalation war weiterhin vorhanden. So erinnert sich der heutige Außenministers Lettland, Girts Valdis Kristovskis, an eine „Situation großer Anspannung und Angst vor Blutvergießen.“

Ein nicht ganz so kritisches Urteil fällt ein Betroffener selber. Prof. Vytautas Landsbergis, ehemaliger Präsident Litauens, räumte zwar ein, dass Deutschland sehr vorsichtig vorgegangen sei, aber „eine gar nicht so schlechte Rolle“ gespielt habe. Er erinnerte an die wegweisende Erklärung des damaligen Bundeskanzlers Helmut Kohls bei der Unterzeichnung der Urkunden über die Wiederaufnahme diplomatischer Beziehungen, in der von den durch den „Hitler-Stalin-Pakt zwangsannektierten baltischen Republiken“ die Rede ist.

Zurecht, und das musste auch Tauber zweifelsfrei einräumen, gelten die vergangenen 20 Jahre der deutsch-baltischen Beziehungen als eine Geschichte von Freund- und Partnerschaft. Die Situation ist heute eine ganz andere. Geradezu unwirklich erscheint es Kristovskis, dass die Länder des Baltikums heute Mitglieder der NATO und der EU sind, Estland gar Mitglied der Eurozone ist. So vieles hat sich verändert und muss sich weiter verändern. So wies die stellvertretende Vorsitzende der Konrad-Adenauer-Stiftung, Hildigund Neubert, darauf hin, dass gerade die westeuropäischen Staaten noch mehr verinnerlichen müssten, dass Estland, Litauen und Lettland keine Randstaaten mehr seien. Gerade von Estland könne Europa dieser Tage viel lernen. Das Land zeige vorbildlich, wie es gelingen könne die Staatsfinanzen zu sanieren und von einer Politik des Schuldenmachens wegzukommen.

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