KAS COLOMBIA

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Während mehrerer Monate haben Forscher der Universidad de los Andes und der Universidad de Antioquia in Arbeitsgruppen gemeinsam mit der KAS Kolumbien, der Universidad Autónoma Latinoamericana und dem deutsch-kolumbianischen Friedensinstitut CAPAZ mehrere Initiativen zur Friedenserziehung aus den am meisten vom bewaffnten Konflikt betroffenen Regionen analysiert. Hauptdarsteller des Projekts waren Lehrer und Schüler von Bildungseinrichtungen in mehreren Gemeinden des Landes, die ihre Erfahrungen und Friedensinitiativen in einem kurzen Dokumentarfilm vorstellten. 

In der Cinemateca Distrital in Bogotá wurde zunächst der Dokumentarfilm gezeigt und anschliessend die Webseite “Así Construimos Paz,“ (So konstruieren wir den Frieden) präsentiert, gefolgt von einer Gesprächsrunde. 

Der Repräsentant der KAS Kolumbien, Stefan Reith eröffnete die Veranstaltung und betonte wie wichtig es sei, solche Initiativen zur Friedenserziehung aus ganz Kolumbien, gemeinsam mit den beteiligten Schülern sichtbar zu machen; die Produkte der Zusammenarbeit zwischen der KAS, der Fakultät für Erziehungswissenschaften der Universidad de los Andes, dem Institut CAPAZ und mehreren Akademikern und Forschern anderer Universitäten in diesem Projekt seien ein Beweis dafür.

Die Vizerektorin für Forschung und Kreation der Universidad de Los Andes, Silvia Restrepo hielt das Projekt für besonders bedeutungsvoll, weil es der Bevölkerung in entlegenen Regionen eine Stimme gebe und über die Dynamiken der Transformation in der Phase nach dem Friedensabkommen aus der Sicht der Schulbildung informiere; dadurch werde die Friedenskonstruktion zu einem alltäglichen Thema. Der Dekan der Fakultät für Erziehungswissenschaften der Universidad de los Andes, Eduardo Escallón betonte, dass die Schulbildung in ländlichen Gebieten und die Konstruktion einer Bürgerbeteiligung die Grundlagen für verschiedene Friedensinitiativen bildeten; solche Initiativen zeigten, dass die Unterstützung der alltäglichen Wahrnehmung von Rechten und die Partizipation unabdingbare Voraussetzungen für einen dauerhaften Frieden in den Regionen seien. 

Die beiden Lehrer Paola Barrios und José Ángel aus der Gemeinde Icononzo im Department Tolima (wo sich vorher die Wiedereingliederungszonen für die ehemalige FARC-Guerilla befanden), berichteten von ihren Erfahrungen bei der Entwicklung des Projekts und während der Dreharbeiten zu dem Dokumentarfilm. Sie erklärten, dass die Kathedra des Friedens zu einem wichtigen Element bei der Friedenserziehung in den Regionen geworden sei. Während der Dreharbeiten sei ihnen bewusst geworden, wie wichtig es sei, über persönliche Erfahrungen im bewaffneten Konflikt in den verschiedenen Regionen zu berichten, um dadurch eine kollektive Erinnerung aufzubauen, die es erlaube eine Wiederholung der blutigen Gewalt zu verhindern unter denen Kolumbien mehr als 60 Jahre lang zu leiden hatte. 

Die Forscherin der Universidad de los Andes, Jimena Herrera präsentierte gemeinsam mit Stefan Reith die Webseite www.asiconstruimopaz.co. Dabei betonten sie, dass dieses Portal verschiedene Erfahrungen aus der Sicht der betroffenen Bevölkerung sichtbar mache. Ausserdem könnten andere Erfahrungsberichte hochgeladen und somit Teil des Projekts werden. Aufgrund der Initiativen könnten die Bedürfnisse der verschiedenen Gemeinden und Bevölkerungsgruppen offengelegt und ihre Erfahrungen sichtbar gemacht werden. 

Abschliessend bezeichnete Stefan Reith das Projekt, das die Produktion eines Dokumentalfilms und die Konstruktion einer Webseite zur Systematisierung verschiedener Erfahrungen bei der Friedenskonstruktion aus der Sicht der Schulbildung beinhalte, als wichtigen Beitrag zur Unterstützung der Friedenserziehung in Kolumbien, wobei die betroffene Bevölkerung der Hauptdarsteller sei.