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Welt im Umbruch – Die 1970er

di Katja Christina Plate, Patricia Liberatore

Eine Vorlesungsreihe der Konrad-Adenauer-Stiftung in Zusammenarbeit mit den römischen Universitäten LUMSA UND LUSPIO

Die Konrad-Adenauer-Stiftung hat in Zusammenarbeit mit den Universitäten LUMSA und LUSPIO am 6. März 2012 in Rom die erste Vorlesung der vierteiligen Reihe „Die 1970er Jahre in Deutschland und Italien – Krise und Transformation“ mit dem Thema „Die Welt im Umbruch“ eröffnet.

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Die 1970er Jahre dürfen nicht auf Terrorismus und Krise reduziert werden. Viele Reformen in Arbeits-, Bildungs- sowie Frauen- und Familienpolitik wurden in diesem Jahrzehnt auf den Weg gebracht. Die 1970er Jahre sind also auch eine positive, konstruktive Epoche, die in ihrer ganzen Vielschichtigkeit und Komplexität wahrgenommen werden muss. Über 150 Zuhörer waren gekommen, um sich die Beiträge von Prof. Dr. Giovanni Bernardini, Prof. Dr. Daniele Ca-viglia und Dr. Uwe Lehmann-Brauns anzu-hören.

„Die 70er dürfen nicht auf Terrorismus, Gewalt und Krise reduziert werden“

Für Professor Bernardini von der FBK Trient stellt der Regierungswechsel in Deutschland im Jahr 1969 ein entscheidendes Ereignis dar. Erstmals in der Nachkriegsgeschichte wurde die CDU von der SPD abgelöst. In der Folge beeinflusste die SPD den europäischen Sozialismus – wie in geringem Umfang auch die Sozialistische Partei Italiens - hin zu einer weiteren Mäßigung. Während das politische System Italiens durch eine starke Instabilität und Polarisierung gekennzeichnet war, entwickelt Deutschland unter seinen sozialdemokratisch geprägten Regierungen den Sozialstaat. Die 1970er Jahre sieht Professor Bernardini daher sowohl im innenpolitischen Versuch, dem Linksextremismus den Zulauf zu nehmen, als auch in der Außenpolitik mit ihrer Ostpolitik, durch die Bemühung um Entspannung geprägt.

Daniele Caviglia, Professor für Geschichte der Internationalen Beziehungen an der LUSPIO beschrieb anhand des Zusammenbruchs des Bretton-Wood-Systems den Eintritt in ein neues Zeitalter, in dem die USA und die Staaten Westeuropas dazu aufgerufen waren, die Regeln von Wirtschafts- und Finanzverkehr auf nationaler wie auf inter-nationaler Ebene neu zu definieren. In dieser Phase begann für Professor Caviglia der Niedergang der amerikanischen Führungsrolle. Kennzeichnend seien auch der schrittweise Elitenwechsel in Europa, die neue Rolle der Entwicklungsländer und die daraus resultierende Marginalisierung Westeuropas.

Geprägt von „einer Ideologie des Status Quo“ beschreibt Dr. Uwe Lehmann-Brauns, Mitglied des Berliner Abgeordnetenhauses, die 1970er Jahre in Deutschland. Das Trugbild der Entspannungspolitik führte seiner Ansicht nach zu einem Nebeneinander von Ost und West, ohne Rücksicht auf die Unvereinbarkeit ihrer Werte und Interessen. Der Einsatz des Westens für die Freiheit wich dem gleichgültigen „Status quo“. Bis heute scheiden sich die Geister, ob die Entspannungspolitik durch Annäherung zur Befreiung Europas von der Diktatur beigetra-gen hat oder ob sie ein Verrat an den Werten der Freiheit war.

Dr. Lehmann-Brauns brachte den Zuhörern eindrücklich die Situation im geteilten Berlin der 1970er Jahre näher. Er vermittelte, dass prekäre Spannungsverhältnis zwischen Entspannungspolitik und dem Einsatz für Bürger- und Menschenrechte.

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Caroline Kanter

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Stellv. Leiterin der Hauptabteilung Europäische und Internationale Zusammenarbeit

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