Neben Schülern aus sozial benachteiligten Familien, vor allem Neueinwanderern, zielt das Programm vor allem auch auf die beduinische Minderheit des Negevraums ab. Nicht nur auf Grund sprachlicher Probleme, sondern auch bedingt durch gesellschaftliche und familiäre Hintergründe schließen nur wenige beduinische Schüler ein Studium ab.

Besonders niedrig ist der Anteil an Hochschulabschlüssen bei weiblichen Beduinen. Das Programm, das zur Zeit an insgesamt 29 Schulen in 14 Städten in der Negev-Region durchgeführt wird, soll den beteiligten Schülern auf der einen Seite Anreize für ein Studium liefern und sie andererseits auf ein solches Studium bestmöglich vorbereiten.

Den Schülern wurden Kurse auf akademischem Niveau aus den verschiedenen Fachbereichen der Ben-Gurion-Universität angeboten, einschließlich ergänzender Englisch- und Mathematikkurse. Zusätzlich zu den „Schnupperkursen“ an der Universität bot das Programm den Schülern ergänzende Kurse an den Schulen an, um sie damit besser auf das bevorstehende Abitur vorzubereiten und so die Anzahl der Schüler mit Hochschulzugangsberechtigung zu erhöhen.

Neben den regulären Kursen fanden während des gesamten Schuljahrs „Empowerment“-Aktivitäten statt, die den Schülern Selbstbewusstsein und einen ersten Zugang zum lokalen Arbeitsmarkt vermittelten. Für das Schuljahr 2011/2012 ist außerdem geplant, den beduinischen Schülern Hebräischkurse anzubieten, um so die sprachlichen Barrieren der Schüler überwinden zu helfen.

Durch seine Angebote trägt das Programm langfristig zu einer Chancengleichheit aller Schüler im Negevraum bei und unterstützt zusätzlich benachteiligte Gemeinden, in dem es dazu beiträgt, qualifizierte Arbeitskräfte in der Region lokal auszubilden, die ihrerseits zur Entwicklung der Gesellschaft beitragen und diese weiter fördern.

Ein besonders Merkmal des Programm ist, dass es Schüler verschiedenster israelischer Gesellschaftsgruppen zusammenbringt. So lernen in den Kursen Araber und Juden, religiöse und säkulare Schüler gemeinsam und lernen so zusätzlich zu den Unterrichtsfächern im täglichen Umgang miteinander Verständnis und Toleranz. So sagte einer der Schüler bei der Abschlusszeremonie im Juni 2011:

„Ich habe keine Zweifel daran, dass ich heute ein anderer Mensch bin als zu Beginn des Programms. Von hier nehme ich viel mit, den Willen, anderen zu helfen, meinen Teil zur Gesellschaft beizutragen und hoffentlich etwas zum Besseren ändern zu können.“