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심포지움

Kirche und Zivilgesellschaft

Zur Rolle christlicher Kirchen in den Schwellenländern Argentinien, Mexiko, Nigeria und Südafrika

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세부사항

Zielbeschreibung

Welchen Beitrag leisten die christlichen Kirchen beim Aufbau von Zivilgesellschaften? Welche Anerkennung finden kirchliche Institutionen als zivilgesellschaftliche Akteure? Werden sie einbezogen oder ausgegrenzt? Welche politische Mitverantwortung beanspruchen sie und welchen politischen Einfluss üben sie aus?

Die Antworten auf diese Fragen sind nicht nur in den säkularisierten Industriestaaten des Westens äußerst umstritten, sondern ebenso in Entwicklungs- und Schwellenländern. Insbesondere in den sich rapide entwickelnden Schwellenländern Lateinamerikas und Afrikas, wo die christlichen Kirchen noch immer im öffentlichen Leben eine einflussreiche Rolle spielen, werden die eingangs angerissenen Fragen sowohl in der Politik als auch in der wissenschaftlichen Debatte intensiv diskutiert. Zwar hat sich auch hier das Verhältnis der christlichen Kirchen zur Zivilgesellschaft im Laufe der Zeit und von Ort zu Ort unterschiedlich entwickelt, aber dennoch sind die Problemlinien ähnlich: Die Kirchen (ebenso wie auch andere religiöse Gruppen) sind nicht aus den gesellschaftlichen Modernisierungsprozessen und dem sie begleitenden zivilgesellschaftlichen Diskursen verschwunden, sondern werden teilweise sogar neu entdeckt und erlangen eine ganz neue Bedeutung. Dabei richtet sich der Blick sowohl auf fundamentalistische Tendenzen einer „Gegenmoderne“ als auch auf die Frage, welche entwicklungsfördernde Rolle Religionen in Gesellschaften spielen können, die sich in beschleunigten Transformationsprozessen befinden.

Darüber hinaus darf nicht übersehen werden, dass es auch innerhalb christlicher Kirchen sehr unterschiedliche Tendenzen gibt, deren gesellschaftliche Rückwirkungen teilweise noch gar nicht oder kaum abgeschätzt werden können. Fundamentalistische Strömungen oder Formen von Religiosität, die die aktive Beteiligung der Menschen als Staatsbürger/innen oder rationales ökonomisches Handeln eher hemmen und erschweren als fördern, sowie äußerst ambivalente ethische Haltungen zu den Erfordernissen nachhaltiger Entwicklung im Kontext einer globalisierten Welt finden sich auch in den christlichen Kirchen.

Der Schwerpunkt der Tagung, die das Forschungsinstitut für Philosophie Hannover und die Konrad-Adenauer-Stiftung gemeinsam durchführen, liegt in der Analyse der Situation und der Entwicklungstendenzen im Blick auf die Rolle christlicher Kirchen in den vier besonders wichtigen Schwellenländern: Argentinien, Mexiko, Nigeria und Südafrika. Wenn es dort möglich wird, dass die christlichen Kirchen einen positiven Einfluss auf den Entwicklungsweg dieser Länder ausüben, wird dies wahrscheinlich auch auf die Nachbarländer ausstrahlen und dadurch für ganze Regionen Bedeutung erlangen, in denen die Weichen für die notwendigen entwicklungsfördernden Reformen erst noch gestellt werden müssen.

Die Tagung verfolgt im wesentlichen vier Ziele, die jeweils mit bestimmten Leitfragen verknüpft sind:

1. Ziel: Die Leistungen der christlichen Kirchen zur Gestaltung der Zivilgesellschaft in den vier fokussierten Ländern soll kritisch gewürdigt werden.

Hierbei soll besonderes Augenmerk darauf gelegt werden, welche Konsequenzen sich aus kirchlicher Selbsteinschränkung auf der einen und sozialem Aktivismus auf der anderen Seite für die Entwicklung einer Zivilgesellschaft ergeben. Es muss erörtert werden, wie wichtig der Faktor Religion im Kontext von Transformations- und Modernisierungsprozessen ist, und dass Religion teilweise ein retardierendes Moment haben, teilweise aber auch als Modernisierungsagent auftreten kann.

2. Ziel: Die christlichen Kirchen sollen in ihrer Auseinandersetzung mit den Auswirkungen zivilgesellschaftlicher Pluralität und des Säkularismus gestärkt werden.

Kirchlich Engagierte und Kirchenvertreter müssen sich ihrer Mitverantwortung für die gesellschaftliche Entwicklung neu bewusst werden. Sie müssen sich auf die Folgeprobleme der Modernisierung einlassen, um diese (mit-)gestalten zu können, und ihre Haltung nicht von antimodernen und romantisierenden Vorstellungen leiten zu lassen. Wie wichtig ist dabei die Unterscheidung von Kirche als Institution und engagierten Laien und Laienbewegungen? Welche Bedeutung haben direkte Kontakte zwischen Staat und Kirchen auf höchster Ebene im Vergleich zum zivilgesellschaftlichen Gewicht kirchlicher Aktivitäten?

3. Ziel: Unter den Bedingungen der Globalisierung sollen neue Möglichkeiten zivilgesellschaftlichen Handelns angestoßen werden.

Die Bedeutung von Kirchen und Religion (1.) für die politische Partizipation der Bürger/innen, (2.) ihr wirtschaftliches Handeln und (3.) ihr alltägliches Selbstverständnis beim Aufbau von „Sozialkapital“ in ihrer unmittelbaren Lebensumwelt müssen neu diskutiert werden. Wie reagieren die jeweiligen Ortskirchen auf den sie umgebenden sozialen und kulturellen Kontext? Wie gestalten sie ihn aus ihrem eigenen Selbstverständnis heraus mit? Wie reagieren sie auf den weiteren Kontext der Globalisierung und ihrer Folgen? Sind sie bereit, ihre eigene Haltung hierzu zu überdenken?

4. Ziel: Identifizierung entwicklungspolitischer Konsequenzen.

Was können externe Akteure (die Partner in Deutschland) für eine positive gesellschaftliche Entwicklung vor dem Hintergrund der Bedeutung von Kirchen und Religionen in Schwellenländern in Lateinamerika und Afrika tun?

Programm

4. September 2006

14:00 - 14:15 Uhr

Begrüßung und Einführung

Einführungssektion

14:15 - 14:45 Uhr

Führt Modernisierung zur Säkularisierung?

Prof. Dr. Hans Joas, Uni Erfurt

14:45 - 15:15 Uhr

Protestantische Kirchen, gesellschaftliche Modernisierung und Zivilgesellschaft

Prof. Dr. Jean Pierre Bastian, Uni Strassburg

15:15 - 16:00 Uhr

Podiumsdiskussion mit den beiden Referenten und

Prof. Dr. Gerhard Kruip, FIPH (Moderation)

Rupert Graf Strachwitz, Maecenata Institut, HU Berlin

anschließend allgemeine Diskussion

Sektion: Argentinien und Mexiko

16:30 - 17:00 Uhr

Argentinien

Dr. Norberto Padilla, ehem. Staatssekretär für Religionsfragen im argentinischen Außenministerium, Buenos Aires

17:00 - 17:30 Uhr

Mexiko

Prof. Roberto Blancarte, El Colegio de México

17:30 - 18:30 Uhr

Podiumsdiskussion mit den beiden Referenten und

Prof. Dr. Manfred Mols (Moderation)

Alfonso Vietmeier, ehem. Mitarbeiter im Centro de

Estudios Ecuménicos, México D.F.

Dr. Veit Strassner, Uni Mainz

anschließend allgemeine Diskussion

5. September 2006

Sektion: Nigeria und Südafrika

09:00 - 9:30 Uhr

Nigeria

Msrg. Prof. Obiora Ike, Enugu, Nigeria

09:30 - 10:00 Uhr

Südafrika

Prof. Dr. Smangaliso Mkhatshwa, Bürgermeister von Pretoria

10:00 - 11:00 Uhr

Podiumsdiskussion

Prof. Dr. Bernd Oberdorfer, Uni Augsburg (Moderation)

Ndidi Nnoli-Edozien, Direktorin der Growing Business Foundation, Frankfurt/M.

Prof. Dr. Peter Molt, Universität Trier

anschließend allgemeine Diskussion

Abschlußsektion: Konsequenzen für die EZ

11:30 - 11:45 Uhr

Podiumsdiskussion:

Resümee und Moderation: Prof. Dr. G. Kruip

11:45 - 12:00 Uhr

Statement: Karin Kortmann, Parl. Staatssekretärin, BMZ

12:00 - 12:15 Uhr

Statement: Prof. Dr. H. Bedford-Strohm, EKD

12:15 - 13:00 Uhr

Statement:

Dr. Martin Bröckelmann-Simon, Misereor

Jürgen Klimke, MdB

anschließend öffentliche Diskussion

13:00 Uhr

Dank

Helmut Reifeld

Konrad-Adenauer-Stiftung, Leiter Stabstelle Grundsatzfragen

Tagungsende

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장소

Akademie der Konrad-Adenauer-Stiftung, Tiergartenstr.35, 10785 Berlin

간행물

Church and Civil Society: The Role of Christian Churches in the Emerging Countries of Argentina, Mexico, Nigeria and South Africa
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Dr. Helmut Reifeld

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