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„Tagesanbruch“, so lautet der Titel des neuesten Buches Hans-Ulrich Treichels, aus dem der Autor am späten Vormittag des 10. März 2017 vor Schülern/innen des Gymnasiums Steglitz vorgelesen hat.

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In der Erzählung berichtet eine Mutter am Bett ihres verstorbenen Sohnes diesem in einem ergreifenden Monolog von ihrem bislang verschwiegenen Kriegstrauma. Sie erzählt ihm von der Vertreibung aus dem Osten und dem unaufhörliche Streben nach Anerkennung in der neuen Heimat. Und noch etwas Erschütterndes muss sie loswerden: Auf der Flucht wurden sie und ihr Mann von drei russischen Soldaten aus dem Treck herausgenommen. Sie wurde vergewaltigt und ihr Mann musste alles mit ansehen.

Zentrale Themen in Treichels Werks sind die Motive Flucht und Vertreibung aus den früheren Ostgebieten, Neuanfang im Nachkriegsdeutschland, das verheerende Schweigen über die Traumata des Krieges und die Enge der westdeutschen Provinz. Der Autor kehrt somit mit seinem neuesten Buch „Tagesanabruch“ zu diesen zentralen Motiven aus seiner eigenen Familiengeschichte zurück.

„Tagesanbruch“ ist ein Buch über Verlust: den Verlust von

Heimat, Familie und Würde! Der Titel ist perfekt gewählt,

symbolisiert er doch vortrefflich, dass das Familiengeheimnis

aus der Dunkelheit ans Licht gebracht werden soll.

Nach der Lesung nutzen die Jugendlichen ausgiebig die Chance,

um mit dem Autor ins Gespräch zu kommen. Dabei erfuhren

sie, dass er nicht über den Deutsch-LK zum Schreiben

gekommen ist, da es zu seiner Schulzeit noch kein Kurssystem

gegeben hat. Treichel führte aus, dass er erst nach dem

Germanistikstudium mit dem Schreiben von Gedichten begann

und später dann auch Romane und Erzählungen zu Papier

brachte. Er beteuerte keine schreibenden Vorbilder im engeren

Sinne gehabt zu haben, machte aber auch keinen Hehl daraus,

dass ihn vor allen Dingen Wolfgang Koeppen fasziniert habe.

Der Autor machte den Jugendlichen deutlich, dass man nicht in

der Lage sei losgelöst von autobiographischen Erfahrungen

zu schreiben. „Ohne das Wissen über meine eigene

Familiengeschichte wäre Tagesanbruch nicht entstanden.“

Auf die Frage, wie er beim Schreiben des aktuellen

Buches vorgegangen sei, erwähnte Treichel, dass er erstmals

ein Buch aus der Perspektive einer Frau geschrieben habe, was

ihn immer schon gereizt habe. „Irgendwann hatte ich die

Stimme und den Ton für dieses Buch gefunden, wobei der

Geburtsprozess eines Buches oft viel langwieriger ist als der

Schreibprozess.“ Er erläuterte, dass Schreiben auch immer

wieder überarbeiten bedeutet und bezeichnete es als artistisch-

egoistische Tätigkeit. Treichel machte deutlich, dass das Buch

für ihn nachgeholte Kommunikation sei, da früher in seiner

Familie über viele Themen nicht gesprochen worden sei.

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erscheinungsort

Berlin Deutschland

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