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Konflikt im Jemen: wie können lokale Medien dazu gebracht werden, eine konstruktive Rolle zu spielen?

de Peter Sendrowicz, Dr. Gidon Windecker

Workshop als Auftakt zu Studie über die Polarisierung der jemenitischen Gesellschaft durch die Medien

Die jemenitischen und internationalen Teilnehmer des dreitägigen Workshops in Amman, Jordanien (7.-9. Dezember 2014), waren sich schnell einig: jemenitische Medien sind wesentlicher Bestandteil des konfliktreichen Transformationsprozesses, welchen die Republik Jemen durchläuft. Jedoch seien diese mehrheitlich nicht um eine Lösung der Auseinandersetzungen bemüht, sondern feuern den Konflikt vielmehr an.

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Junge Reformer, traditionelle Eliten, Stämme, religiöse Gruppierungen, die sich benachteiligt fühlen, und al-Qaida auf der Arabischen Halbinsel bekämpfen sich im krisengebeutelten Land. Die Medien hätten in diesem Konflikt ihre Unabhängigkeit zum Großteil verloren und ergriffen Partei für einzelne Akteure, so die jemenitischen Experten. Dem Menschenrecht auf unparteiische und zuverlässige Information werde demnach nicht Genüge getan.

Vor diesem Hintergrund veranstaltete das Regionalprogramm Golf-Staaten in Zusammenarbeit mit dem Yemen Polling Center einen Kick-off-Workshop, welcher den Auftakt für eine Studie zur Parteilichkeit der jemenitischen Medien darstellte. Die Ergebnisse dieser Studie sollen anschließend in einem Handbuch für Konsumenten jemenitischer Medien aus dem In- und Ausland zusammengefasst werden. Dieses Hilfsmittel hat insbesondere zum Ziel, die Medienkompetenz der jemenitischen Bevölkerung zu fördern. Außerdem soll damit Journalisten, Entscheidungsträgern und Wissenschaftlern ein Überblick über die zahlreichen Medien und ihre Affiliationen geboten werden. Dadurch erhoffen sich die Stiftung und das Yemen Polling Center, einen Beitrag zu einer differenzierteren und unabhängigeren Medienlandschaft zu leisten.

Da die meisten Medieneinrichtungen im Jemen politischen Eliten nahestehen, wird die Berichterstattung oftmals zum Instrument einflussreicher Akteure mit ihren eigenen politischen und wirtschaftlichen Ambitionen. Die jemenitische Medienarena ist – parallel zum bewaffneten Konflikt auf den Straßen Sana’as, Adens oder Mukallas – zu einem zusätzlichen, stellvertretenden Austragungsort politischer Auseinandersetzungen im Land geworden. Indem die parteiischen Medien die Gegner ihres Vormundes diskreditieren und für dessen Unterstützung werben, tragen sie zur Eskalation der Gewalt bei.

Angesichts der rasanten Zunahme von Medieneinrichtungen im Jemen seit Beginn der Umbrüche 2011 (z.B. gab es 1991 lediglich 93 Zeitungen, während man heute 429 zählt) fällt es den Konsumenten demnach deutlich schwerer, die Verzerrungen in der Berichterstattung nachzuvollziehen und sich ein möglichst wahrheitsgetreues Bild der Situation ihres Landes zu machen. Der Anspruch auf investigativen Journalismus – wie er bis vor 2011 bestand – scheint dem Hang zu purem Gerüchte-Journalismus gewichen zu sein. Dieser Trend spiegelt sich darin wieder, dass sich die politischen Kräfte des Landes über die Medien gegenseitig die Schuld für die prekäre Lage im Jemen zuschieben. Die drei großen konkurrierenden Blöcke bilden dabei von individuellen Privatakteuren geleitete, von politischen Parteien geführte und vom Staat kontrollierte Medien. Letztere werden im Moment von Houthi-Rebellen überwacht, welche ihre Legitimität daraus ziehen, dass breiten Teilen der Bevölkerung durchaus bewusst ist, dass die Medien in der Vergangenheit maßgeblich zu den politischen Problemen des Landes beigetragen haben.

Die geplante Studie soll in erster Linie auf einer Diskursanalyse basieren. Hierfür werden Sprache und Terminologie untersucht, welche einschlägige Medien anlässlich bedeutender Geschehnisse der Übergangszeit im Jemen verwendeten. Zu relevanten Schlüsselereignissen, welche es zu betrachten gilt, zählen die Unterzeichnung der Initiative des Golf-Kooperationsrats (GCC) vom 23. November 2011, welche die Übergabe der Macht an Vizepräsident Hadi besiegelte und die Einleitung eines graduellen Transformationsprozesses vorsah, der Umbau der Armee unter Präsident Hadi im August 2012, der Beginn des Nationalen Dialogs im März 2013 und die Einnahme Sana‘as durch die schiitischen Huthi-Rebellen im September 2014.

Abschließend diskutierten die Workshop-Teilnehmer methodologische Aspekte und einen theoretischen Rahmen für das Forschungsvorhaben. Dieses soll in den nächsten drei Monaten durch die Feldforschung der jemenitischen Partner vom Yemen Polling Center weitere Form annehmen, bevor sich das Workshop-Komitee erneut trifft, um die Fortschritte des Studienprojekts gemeinsam zu reflektieren und die weitere Vorgehensweise zu diskutieren.

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Philipp Dienstbier

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Leiter des Regionalprogramms Golf-Staaten

philipp.dienstbier@kas.de +962 6 59 24 150

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Jordanien Jordanien