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‘Ciudadanía permanente para la incidencia política’

Lanzamiento de publicación

El 14 de octubre el Extituto de Política Abierta y la Fundación Konrad Adenauer realizaron el lanzamiento del libro ‘Ciudadanía permanente para la incidencia política’

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Die Bürger spielen eine wichtige Rolle für die Entwicklung und die Stärkung der Demokratie in Kolumbien, weil sie verschiedene Themen der öffentlichen Agenda anstoßen und dem Staat ihre Bedürfnisse vorlegen. Da die politische Partizipation in letzter Zeit durch ständige Auseinandersetzungen gekennzeichnet ist, müssen neue Mechanismen gefunden werden, die das Vertrauen der Bevölkerung in die demokratischen Institutionen stärken. Daher ist das Konzept der „ciudadanía permanente” (etwa ständige Bürgerbeteiligung) von großer Bedeutung, da es von einer Bevölkerung ausgeht, die permanent Teil der Demokratie ist und daher unvermeidbar mehr politischen Einfluss bekommt.

Vor diesem Hintergrund hat die Organisation “Extituto de Política Abierta” gemeinsam mit der KAS Kolumbien am 14. Oktober die Publikation “Ciudadanía permanente para la incidencia política” (etwa Permanente Bürgerbeteiligung für mehr politischen Einfluss) präsentiert. In dem Buch werden verschiedene theoretische Konzepte, nationale und internationale Erfahrungen sowie Methoden vorgestellt, mit denen der politische Einfluss der Bürger gestärkt werden soll. Im ersten Teil der Veranstaltung wurden in einem Workshop die einzelnen Kapitel des Buches vorgestellt und im zweiten Teil referierten geladene Experten über verschiedene Themen des Buches.

In dem Workshop erklärten die Autoren der einzelnen Kapitel die wichtigsten Ideen ihrer Artikel; über das erste Kapitel, das einige theoretische und konzeptionelle Konstruktionen über die politische Einflussnahme enthält, referierte die Direktorin von Artemisas und Mitbegründerin des Extituto, Juliana Hernández. Sie führte aus, dass die politische Partizipation in Kolumbien zurzeit aus formellen, informellen und hybriden Strukturen bestehe und zum Beispiel durch Verhandlungen über die Interessen verschiedener Akteure Einfluss auf die Politik genommen werde.

Die Autorin des zweiten Kapitels, die Koordinatorin für Kommunikation des Extituto, Andrea Cervera, erklärte, dass sie zahlreiche Erfahrungen zur politischen Einflussnahme zusammengestellt habe, die in den letzten Jahren sowohl in Kolumbien als auch in anderen lateinamerikanischen Ländern oder auch in Südkorea zu beobachten waren, um die Leser dadurch zu inspirieren. Anschließend führte der Mitbegründer und Projektleiter des Extituto, David Núñez aus, dass er im dritten Kapitel auf die Frage des “Was und Wozu” der politischen Einflussnahme eingegangen sei, damit der Staat nicht als etwas Fremdes und Distanziertes empfunden werde, sondern als Verantwortlicher für bestimmte Funktionen in einem demokratischen Kontext.

Die Koordinatorin für politische Innovation des Extituto, Aluna Serrano betonte, dass sie im vierten Kapitel verschiedene Methoden zur politische Einflussnahme präsentiert habe, die zum Aufbau eines „sozialen Körpers“ beitragen können. Am Beispiel der Systeme des menschlichen Körpers erklärte sie die Elemente die zum Verständnis der politischen Einflussnahme erforderlich sind. Über den letzten Artikel referierte die Koordinatorin für grafisches Design des Extituto, Karen Fonseca; darin werden sieben praktische Methoden vorgestellt, um künftige Prozesse der politischen Einflussnahme zu stärken. Der Workshop schloss mit einer Fragerunde, wobei man die Autoren auch zu ihrer Arbeit beglückwünschte.

Am folgenden Panel nahmen teil: die Soziologin und Dozentin der Universidad del Externado, Donka Atanasova; der Direktor von “Viva la Ciudadanía”, José Luciano Sanín; die leitende Herausgeberin von “Manifiesta media”, Nathalia Guerrero sowie die Umweltaktivistin Sabina Rodríguez Van Der Hammen, die sich für die Erhaltung des Naturreservats Van Der Hammen einsetzt.

In seinen Einführungsworten sprach David Núñez dem Team des Extituto seine Anerkennung für die geleistete Arbeit aus und dankte der KAS für ihre Unterstützung bei der Erarbeitung und Herausgabe der Publikation. Er betonte auch die Bedeutung des Buches in einem Moment, wo die Politik den Bürgern aufgrund irrtümlicher Konzepte der Partizipation praktisch entrissen wurde, da heutzutage viele Bürger die Politik und Politiker automatisch als korrupt und bestechlich ansehen. Währenddessen wolle die Organisation “Extituto de Política Abierta”, vor allem auch mit der vorliegenden Publikation, eine neue Sicht der Politik ermöglichen, die durch Mitbestimmung und gemeinsame Konstruktion eines bürgernahen Staates gekennzeichnet seien.  

Die Projektkoordinatorin der KAS Kolumbien, María Francisca Cepeda, begrüßte die Anwesenden und betonte, dass die Präsentation der Publikation die Fortsetzung der ständigen Arbeit der KAS mit Akteuren wie lokalen Funktionären und politischen Parteien darstelle, um eine offene Politik zu unterstützen, die der Bevölkerung zugutekommen soll.  Mithilfe der vorliegenden Publikation solle der Zivilgesellschaft ermöglicht werden, ihre Beziehung zu einem Staat zu fördern der nicht als Feind angesehen werden dürfe, sondern im Gegenteil als ein Konglomerat von Institutionen, die respektiert werden sollten; falls ein Wandel notwendig sei, sollte dieser vorab mit den Institutionen und durch die Institutionen diskutiert werden.  

Im Anschluss betonte der Repräsentant der KAS Kolumbien, Stefan Reith, dass die Förderung und Verteidigung der Demokratie für die Stiftung stets ein relevantes Thema gewesen sei. Daher beglückwünschte er die Mitarbeiter des Extituto zu ihrem Beitrag zur Stärkung der Demokratie in Kolumbien, vor allem in der aktuellen Situation nach den ausgedehnten Protestaktionen, wo es unabdingbar sei, eine staatliche Souveränität zu fördern, die sich ihrer Chancen und Grenzen bewusst sei.

 

Nach den Grußworten wurden den Experten des Panels zwei Fragen vorgelegt:  1. Wie ist die politische Einflussnahme strukturiert, ausgehend von den verschiedenen organisatorischen Mechanismen zur Problemlösung? und 2. Wie ist die Konvergenz der verschiedenen sozialen Bewegungen hinsichtlich einer zentralen Agenda zu beurteilen, in der Werte und Diskurse vorherrschen wie Feminismus, soziale Gerechtigkeit, Menschenrechte oder Umweltfragen, die zur Konstruktion eines sozialen Körpers beitragen?  

Zunächst bemerkte José Luciano Sanín, dass seiner Ansicht nach das Konzept der “permanenten Bürgerbeteiligung” dazu diene einen bestimmten Typ einer Bevölkerung zu definieren, der durch das Interesse aller Bürger an politischen Fragen gekennzeichnet sei. Jedoch sei die Forderung nach einer Bevölkerung, die ständig und intensiv an der Politik teilnehme unrealistisch und auch nicht wünschenswert. Vielmehr sollte eine ständige Partizipation angestrebt werden, die sich auf alle Gesellschaftsbereiche beziehe und die mithilfe von Think Tanks wie Extituto Aktionen zur Lösung der wichtigsten anstehenden Probleme der öffentlichen Agenda priorisiere, dabei sollten die Bürger vor allem in der Lage sein, Einfluss zu nehmen und dem Chaos entgegenzuwirken.   

Donka Atanasova stellte fest, dass sich Kolumbien momentan in einem Zyklus sozialer Bewegungen befinde, der durch neue Arten von Partizipation gekennzeichnet sei, die einen Bruch mit traditionellen Protestbewegungen darstellten. Auch seien die Teilnehmer an den Bewegungen heute nicht so sehr an staatlichen Angelegenheiten interessiert, sondern am Verhalten der staatlichen Macht; als Beispiel nannte sie Bürgerinitiativen für den Friedensprozess oder die Anti-Korruptions-Befragung. In den letzten Jahren habe eine Neudefinition der Partizipation stattgefunden, sie habe sich auf die Straße verlagert und man strebe eine kollektive Konstruktion an, bei der die Sorge für das Gemeinwohl Teil des politischen Handelns sei.

Sabina Rodríguez Van Der Hammen betonte, dass unter den analytischen Elementen und Konzepten des Buches, die Idee des “sozialen Körpers” eine besondere Relevanz habe, vor allem bezüglich ihrer eigenen Erfahrung als Umweltaktivistin zur Verteidigung des Naturreservats Van Der Hammen. Nach einer kurzen Präsentation der von ihr organisierten Mobilisierung bemerkte sie, dass jeder Einzelne eine wichtige Rolle bei der politischen Einflussnahme spiele, weil er seine persönlichen Kenntnisse, Fähigkeiten und subjektive Ansichten in den Prozess der Stärkung eines „sozialen Körpers“ einbringe, der Harmonie und Kooperation aller seiner Teile verlange, um korrekt funktionieren zu können.

Anschließend betonte Nathalia Guerrero, dass aus ihrer Sicht als Kommunikationsexpertin momentan die digitale Kommunikation zu einem wichtigen Alliierten der sozialen Bewegung geworden sei, weil sie Einfluss in den Prozess des gesellschaftlichen Wandels genommen habe, der die Proteste transformiert habe. Heutzutage sei der “soziale Körper” unvermeidlich beeinflusst durch das digitale Szenario, das seinerseits zum Verständnis der Mutationen des „sozialen Körpers“ beigetragen habe. Die digitale Kommunikation habe verschiedene Spannungen und Änderungen sozialer Prozesse und Phänomene offenbart. Trotzdem stehe den Medien noch in langer Weg bevor, um die Transformation der sozialen Bewegungen zu erklären, die weit über die Konzentration auf digitale Medien ohne Koordination eines konstruktiven Diskurses hinausgehe.

Abschließend dankte Juliana Hernández den Experten für ihre Teilnahme und empfahl den Zuschauern, die angesprochenen Themen anhand der Publikation zu vertiefen. Aluna Serrano dankte in ihren Schlussworten dem Team des Extituto für seine Arbeit und forderte alle Teilnehmer dazu auf, “permanente Bürger“ zu werden und dadurch auch andere zu motivieren sich der Initiative anzuschließen.   

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