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EU-Ausbildungsmission in Mali hat begonnen

Auslandsbüro-Leiterin Andrea Kolb zur Lage in Mali

In Mali ist die Ausbildungsmission der EU gestartet. Die malische Armee soll bei der Bekämpfung islamistischer Gruppen unterstützt werden. Nun droht ein erneuter Einmarsch islamistischer Kämpfer in Timbuktu.

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In Mali ist die Ausbildungsmission der EU gestartet. Die malische Armee soll bei der Bekämpfung islamistischer Kämpfer unterstützt werden. Daran beteiligt sind auch 80 deutsche Ausbilder. Nach erneuten Gefechten zwischen Islamisten und Franzosen in Timbuktu am Wochenende hat sich die Lage wieder verschärft. „Es ist unsicher, ob die Angriffe eine Tendenz darlegen, dass islamistische Kämpfer wieder zurück in die größeren Städte gelangen, die zuvor von den Franzosen befreit worden sind“, sagte Andrea Kolb, Leiterin des Auslandsbüros im Senegal, im Interview mit dem Radiosender detector.fm.

Die Malische Regierung sei sehr schwach und ohne die Französische Militärintervention sei sie nicht in der Lage gewesen, das Land vor einem Vormarsch bis nach Bamako zu schützen, sagte Kolb. Die Leiterin des KAS-Auslandsbüros räumt der malischen Armee wenig Chancen ein, das Land selbst zu verteidigen. "Die malische Armee ist in sich gespalten in Putschisten und Anti-Putschisten, so dass nicht nur die materiellen und personellen Voraussetzungen sehr schlecht sind", sagt Kolb. Zudem stünden dem Militär nur alte und wenige Waffen zur Verfügung.

Kolb vermutet, dass die französischen Truppen noch mindestens bis zu den Wahlen am 7. Juli 2013 im Land sein werden. „Die EU-Ausbildungsmission hingegen hat zum Ziel die malische Armee soweit auszubilden, dass sie eigenständig ihr Land sichern kann“, erklärt Kolb. Sie sieht darin eine schwere Aufgabe. Denn die malische Armee müsse von Grund auf neu aufgestellt werden. Ohne die Stabilisierung des Militärs könnten nur schwer Entwicklungsprogramme zum Aufbau des Landes durchgeführt werden.

Mit Blick auf die bevorstehenden Wahlen sieht die KAS-Expertin ein weiteres Problem. „Solange die Gebiete im Norden Malis nicht gesichert sind, werden viele Bevölkerungsteile nicht an der Wahl teilnehmen“, sagt Kolb. Diese könne eine weitere Krise auslösen.

Das ganze Interview mit Andrea Kolb hören Sie über den Audio-Player (rechts).

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