Europa ohne Identität? Die Krise der multikulturellen Gesellschaft
Prilozi o priredbama
KAS-Analyse (Fotos und Text: Thomas Ehlen)
„Eine Gesellschaft ohne Leitkultur ist wie ein Mehrfamilienhaus ohne Hausordnung.“ Professor Dr. Bassam Tibi, Politologe an der Universität Göttingen, stellte sich den vierzig Teilnehmern des ersten Gießener Tischgespräches der KAS als der Wissenschaftler vor, der die Begriffe ‚Leitkultur’, ‚Euroislam’ und ‚Parallelgesellschaften’ in die europäische Debatte eingeführt habe.
Bassam Tibis Familie zählt sich zu den Nachkommen Mohammeds. Als syrischer Moslem, der in den Sechziger Jahren nach Frankfurt gekommen sei, wisse er die besondere Qualität der europäischen Kultur zu schätzen: „Europa ist eine friedliche Insel in einem Ozean der Gewaltherrschaft. Diese Errungenschaft darf sich Europa nicht rauben lassen.“ Da sich jeder zweite Einwanderer zum muslimischen Glaube bekenne und seriöse Studien für das Jahr 2035 mit 40 Millionen in Europa lebenden Muslimen rechnen, stelle sich die grundsätzliche Frage: „Wird Europa islamisch? Oder wird der Islam europäisch?“ Integration - so Tibi - könne nur gelingen, wenn Einwanderer die Normen des neuen Heimatlandes akzeptierten.
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