Medien und Integration - Eine ambivalente Beziehung
Доповідь
Деталі
Integration ist eine Schlüsselaufgabe unserer Zeit. Auf Einladung der Bundeskanzlerin fand am 14.7.2006 der erste Nationale Integrationsgipfel statt. Auf dem zweiten Integrationsgipfel am 12.7.2007 wurde der Nationale Integrationsplan vorgestellt. Mit dem Nationalen Integrationsplan soll die Zusammenarbeit aller staatlichen Ebenen im Dialog mit engagierten Persönlichkeiten und Verbänden Schritt für Schritt verbessert werden. Im Mittelpunkt der integrationspolitischen Vorhaben stand die Integration der hier lebenden Menschen aus Zuwandererfamilien. Viele Migrantinnen und Migranten haben ihren Platz in der Gesellschaft gefunden und zum Wohlstand und zur gesellschaftlichen und kulturellen Vielfalt Deutschlands beigetragen. Dennoch wurde erheblicher nachholender Integrationsbedarf gerade in Teilen der zweiten und dritten Generation sichtbar. Unzureichende Deutschsprachkenntnisse, schwächeres Abschneiden in Bildung und Ausbildung, höhere Arbeitslosigkeit und bei einigen die fehlende Akzeptanz von Grundregeln des Zusammenlebens, insbesondere von Frauenrechten, veranlassten die Bundesregierung, in der Integration der hier lebenden Migrantinnen und Migranten eine politische Schlüsselaufgabe zu sehen.
Medien spielen im Prozess der Integration eine bedeutende – wenn auch mittelbare – Rolle: Sie prägen mit ihrer Berichterstattung und ihren Unterhaltungsangeboten Bilder von den verschiedenen ethnischen und kulturellen Bevölkerungsgruppen mit und bilden die Plattform für öffentliche Kommunikation zwischen diesen Bevölkerungsgruppen.
Zeichnen die deutschen Massenmedien bislang ein vollständiges Bild der Migrantinnen und Migranten und ihrer Bedeutung im wirtschaftlichen, gesellschaftlichen und kulturellen Leben Deutschlands? Wie wird über Migrantinnen und Migranten berichtet? Wie hoch ist der Anteil der Medienschaffenden mit Migrationshintergrund ?
Vita des Referenten
Baha Güngör wurde 1950 in Istanbul geboren und lebt seit 1961 in Deutschland. Seit 1978 besitzt er die deutsche Staatsbürgerschaft.
Folgende Berufsstationen liegen hinter ihm:
1976 – Volontariat bei der Kölnischen Rundschau
1978 – Redakteur am Auslandsdesk
1980 – Politik-Redakteur beim Bonner General-Anzeiger
1984 – Korrespondent der WAZ in der Türkei und in Griechenland
1991 – dpa-Korrespondent in der Türkei
Seit 1999 ist Baha Güngör Leiter der türkischen Redaktion der Deutschen Welle in Köln. Er ist Autor des Buches „Die Angst der Deutschen vor den Türken – und ihrem Beitritt zur EU“,
erschienen 2004 im Hugendubel-Verlag.